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Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)

Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)

Titel: Botschaften des Herzens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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das Schöne am Verreisen«, entgegnete Monica. »Überraschungen.«
    »Ich glaube, langsam kapiere ich, wie das läuft«, sagte Laura trocken. »Ich habe ja so ein behütetes Leben geführt!«
    Der Mann brachte jeder von ihnen ein Glas mit brauner Flüssigkeit. Laura nahm ihres entgegen und fragte sich, ob sie überall in Irland Sherry in Whiskeygläsern verkauften oder nur hier. Nur war es kein Sherry, sondern Whiskey, und er schmeckte gut.
    Nachdem Monica die verschiedenen Gesichtsausdrücke über Lauras Gesicht hatte huschen sehen (von dem Entsetzen, als sie bemerkte, was sie da trank, bis hin zu dem Erstaunen, wie angenehm wärmend die feurige Flüssigkeit war), sagte sie in hiesigem Akzent: »Wir können uns genauso gut betrinken.«
    Laura fragte sich, wie lange es wohl dauern würde, bevor Monica anfing, Irisch zu sprechen.
    »Also, Mädchen«, sagte der Mann, der ihnen die Drinks gebracht hatte. »Was hat euch denn im Januar in diese Gegend verschlagen? Seid ihr nur da, um Seine Gnaden zu sehen?« Er nickte zu dem alten Pressefoto hinüber, das auf einem ramponierten Aufsteller befestigt war.
    »Sind wir«, gestand Laura und nippte an ihrem Drink, dessen wärmenden Effekt sie langsam spürte.
    »Er ist großartig, oder nicht? Er ist ein toller Mann, doch ich warne euch, er kommt oft zu spät zu Veranstaltungen, zu denen er eigentlich keine Lust hatte.«
    »Oh.«
    »Aber das ist okay, ihr werdet euch schon gut amüsieren, bis er kommt.«
    Laura stellte überrascht fest, dass das stimmte. Die Luft war erfüllt von den Unterhaltungen und dem Lachen, und ständig drängten Leute mit Getränken in der Hand an ihnen vorbei. Allein die Anzahl an Menschen half, das bisschen Wärme, das aus einigen alten Heizkörpern kam, zu verstärken, was zu der gemütlichen Atmosphäre beitrug.
    Laura hatte ihrem selbst ernannten Begleiter etwas Geld in die Hand gedrückt, damit er ihnen noch mehr Drinks besorgte, und die Zeit verging wirklich fast wie im Fluge.
    Eine Stunde nach der vereinbarten Zeit ertönte plötzlich lautes Rufen hinten im Raum, das sich ausbreitete. Es folgte einem großen Mann in einem abgetragenen Pullover, schwarzen Jeans und Stiefeln. Dermot Flynn war da. Eine Sekunde lang fragte Laura sich, ob es wohl dieselben Sachen waren, die er auf seinem Autorenbild anhatte, doch dann kam sie zu dem Schluss, dass er wohl einfach gern Schwarz trug. Er sprang auf die Bühne, ohne die wackelige Treppe zu benutzen, drehte sich um und begrüßte das Publikum. Er hob seine Hände, um für Ruhe zu sorgen, und dann lächelte er.
    Laura fühlte das Lächeln ebenso, wie sie es sah. Es hatte die Wirkung einer Milliarden-Watt-Glühbirne. Es hatte vermutlich auch mit dem Whiskey zu tun – sie trank bereits den dritten –, aber dieses Lächeln war wirklich umwerfend.
    »Meine Damen und Herren!« Dermot Flynn musste den Applaus und die Rufe übertönen, die ihm immer noch entgegenhallten. Schließlich beruhigte sich die Menge, abgesehen von vereinzelten Pfiffen. »Meine Damen und Herren!«, wiederholte er. »Können Sie nicht endlich mal ruhig sein?«
    Er hatte einen irischen Akzent, doch er war nicht besonders stark.
    Gelächter ertönte.
    »Jetzt werde ich Ihnen etwas vorlesen, doch ich beantworte keine Fragen.«
    Laura spürte Panik in sich aufsteigen. Das waren furchtbare Neuigkeiten. Wie sollte sie ihn fragen, ob er nach England kommen würde, wenn er keine Fragen beantwortete?
    »Ich werde mich morgen Ihren Fragen stellen, wenn keine Betrunkenen mehr anwesend sind.«
    Große Erleichterung durchflutete Laura, und dann wurde ihr klar, dass sie vermutlich zu den Betrunkenen gehörte. Sie beschloss, nichts mehr zu trinken. Monica hielt jetzt ein großes Glas mit einer neonorangefarbenen Flüssigkeit in der Hand, von der sie behauptete, es sei Limonade. Laura wusste, dass sie naiv war, doch das kam ihr sehr unwahrscheinlich vor. Sie selbst hatte beschlossen, bei dem zu bleiben, was sie kannte: nämlich Whiskey.
    Seine Stimme war wie aus Seide gewebter Tweed, rau und weich, dunkel und erotischer als jede Stimme, die Laura jemals im Leben gehört hatte.
    »Guten Abend, Leute.«
    »Guten Abend!«, schrie die Menge zurück. Diese Veranstaltung war anders als alle, bei denen Laura je gewesen war.
    »Schön, dass ihr alle da seid«, fuhr Dermot fort. »Viele haben mich gefragt, warum ich gekommen bin, doch ihr habt mich gebeten, also bin ich hier. Ich habe diese Bücher vor langer Zeit geschrieben, und ich werde jetzt etwas aus beiden

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