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Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)

Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)

Titel: Botschaften des Herzens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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war sie nervös, Dermot wieder persönlich gegenüberzustehen, vor allem, da sie seit einer Weile nichts mehr von ihm gehört hatte. Wie oft sie sich auch daran erinnerte, wie gut sie sich zunächst verstanden hatten, war sie sicher, ihn diesmal bestimmt zu langweilen. Er würde sich eine andere junge Frau suchen, mit der er Spaziergänge unternehmen, mit der er sprechen und der er etwas über das Schreiben, über Bücher, Filme und Musik beibringen konnte. Er hatte mehrere, aus denen er wählen konnte, und vier Tage, um sich zu entscheiden.
    Doch obwohl ihre Fantasie ihn ständig jeder weiblichen Kursteilnehmerin in die Arme trieb, war Laura entschlossen, selbst die Initiative zu ergreifen, was Dermot anging. Sie dachte an Monica und Seamus. Laura wusste, dass sie Dermot sehr verehrte, dass sie ihn mochte und verzweifelt in ihn verliebt war – und das würde sie ihm signalisieren. Sie hoffte nur, es ohne eine Persönlichkeits-Transplantation zu schaffen.
    Als sie mit ihren Taschen auf den Haupteingang zuging, fragte sie sich, warum sie so viele attraktive Frauen zu dem Kurs eingeladen hatte. Sie kannte doch Dermots Vorliebe für das weibliche Geschlecht und hätte die Dinge ein bisschen anders arrangieren können, ohne ihre Position als Lektorin zu kompromittieren. Aber der Sinn von Schreibkursen war ja ohnehin sehr umstritten. Viele Schriftsteller hielten sie für reine Zeitverschwendung, weil sie fanden, dass man das Schreiben nur durch das Schreiben selbst lernen konnte. Deswegen hatte Laura auch kein schlechtes Gewissen den jungen Männern gegenüber, die keinen Platz im Kurs bekommen hatten. Alle befanden sich bereits auf einem guten Weg, da war sie sicher.
    Aber eigentlich hatte sie so viele Autorinnen von Frauenromanen ausgewählt, weil sie fand, dass diese Art von Literatur mehr Unterstützung erfahren sollte. Außerdem waren diese Autorinnen wirklich sehr vielversprechend; den meisten Spaß hatte sie beim Lesen ihrer Texte gehabt. Und auf eine perverse Art wollte sie Dermot auch testen. Wenn er sich mit einer dieser Frauen einließ, dann wusste sie, dass sie ihn nicht auf Monica-Art verfolgen durfte. Es brachte schließlich nichts, sich völlig zum Narren zu machen oder sich zu gestatten, ihn zu lieben – nur damit er ihr dann mit seinen Frauengeschichten das Herz brach.
    Natürlich konnten die Fotos, die die Frauen eingeschickt hatten, mit Photoshop entsprechend aufgepeppt worden sein, doch Laura bezweifelte das. Schließlich war eine professionelle Bearbeitung teuer. Nein, nein, sie war ziemlich sicher, gleich jemandem zu begegnen, den ihr Vater als »steilen Zahn« bezeichnet hätte. Und sie, Laura, war ganz allein daran schuld!
    Sie hatte das alles am Abend zuvor sogar Monica am Telefon gestanden. Ihre Freundin war sehr aufgeregt gewesen.
    »Mein Gott, Laura! Bist du verrückt? Du glaubst nicht, dass er dich attraktiv findet? Und deshalb umgibst du ihn mit umwerfenden Frauen, damit er dir beweisen kann, dass du recht hast? Was für ein absurder Gedankengang ist das denn? Außerdem findet er dich attraktiv! Er hat einen einzigen Blick auf dich geworfen und wollte sofort mit dir ins Bett gehen.«
    »Ganz so war es nicht, und außerdem war er betrunken. Wahrscheinlich.« Der Vorfall löste immer noch große Scham in ihr aus und ein noch größeres Bedauern, nicht mit ihm geschlafen zu haben, als ihre normalen Abwehrmechanismen außer Kraft gesetzt gewesen waren. Sie hatte das im Kopf so oft noch mal durchgespielt, dass sie ihren Erinnerungen inzwischen nicht mehr traute.
    »Du warst betrunken; ich glaube nicht, dass er es war.«
    »Er muss betrunken gewesen sein, und selbst wenn er es nicht war, ist er vermutlich einer dieser Männer, die mit allem ins Bett gehen, was einen Puls hat. Wie auch immer. Was ich damit sagen wollte, ist Folgendes: Ich glaube nicht, dass er wirklich mich attraktiv fand. Er fand nur den Gedanken an Sex attraktiv, und ich habe mich ihm ja quasi in die Arme geworfen.«
    »Nein, das hast du nicht, du hast nur Ja gesagt, als du Nein hättest sagen müssen. Mich hat er schließlich nicht gefragt, ob ich mit ihm schlafen will, und ich gelte in manchen Kreisen als sehr attraktiv.«
    »Nein, ich denke, wenn er mich wirklich attraktiv gefunden hätte, dann hätte er mich geweckt. Er ist nicht für seine Zurückhaltung bekannt. Das kann nur bedeuten, dass er ›nicht ganz so interessiert ist‹, um Sex and the City zu zitieren.«
    Monica machte ein Geräusch, das Schock und Ehrfurcht

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