Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1

Titel: Bova, Ben - Asteroiden-Trilogie 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Asteroidenkrieg
Vom Netzwerk:
großen Kumuluswolken, die sichtlich anschwollen, sich zu schweren Gewitterwolken zusammenballten und mit jeder Minute dunkler und bedrohlicher wurden. Pancho roch die salzige Meeresluft, hörte die gedämpfte Brandung und spürte die warme stetige Brise im Gesicht. Ein tropisches Paradies, sagte sie sich.
    Oder es wäre eins, wenn da nicht all die Gerätschaften in der Landschaft herumlägen.
    Sie folgten der Eskorte vom Fahrzeug zu der kleinen Gruppe von Leuten, die sich um etwas versammelt hatten, das wie ein paar mannshohe, mit Reif überzogene Dewar-Behälter aussah. Ergänzt wurde das Ensemble durch einen kleinen Kran, ein Gewirr aus Röhren und Leitungen, ein mittleres Nutzfahrzeug, auf dessen Pritsche etwas stand, das wie zwei hochwertige Brennstoffzellen aussah, ein leichtes Nutzfahrzeug, das mit einer Kondensatorbank beladen war und eine Wellblechhütte. Etliche Autos und Kleinbusse waren an der anderen Seite der Hütte geparkt.
    Beim Näherkommen sah Pancho, dass die Leute sich um ein kleines Flugzeug mit gepfeilten Flügeln versammelt hatten, die auf Kufen ruhte. Sie identifizierte es als einen alten Marschflugkörper, ein unbemanntes Düsenflugzeug. Sie wusste, dass diese Dinger durch die Abrüstungsverträge verboten waren. Nur die Friedenstruppen verfügten über solche Waffen, aber dieses Ding wirkte zu alt, als dass es aus dem Arsenal der Friedenstruppen gestammt hätte. Die Markierungen waren verblichen, und die Seriennummer am Heck war kaum noch lesbar.

    Bevor sie eine diesbezügliche Frage zu stellen vermochte, löste ein drahtig wirkender Mann mit silbergrauem Haar und einem zerschlagenen Boxergesicht sich aus der Gruppe um die Rakete. Er trug eine beige Windjacke, deren Reißverschluss er trotz der Wärme bis zum Hals hochgezogen hatte, eine lässig aufgesetzte Baseballkappe, ausgewaschene Jeans und Cowboystiefel.
    »Senor Randolph«, sagte er, »darf ich Ihnen…«
    »Sie müssen Amanda Cunningham sein«, sagte Dan Randolph mit einem schiefen Lächeln. Er streckte die Hand aus, und Amanda schüttelte sie kurz. »Ich bin Dan Randolph.«
    Dann wandte er sich Pancho zu. »Und Sie müssen Priscilla Lane sein.«
    »Pancho«, korrigierte sie und ergriff seine ausgestreckte Hand.
    Sein Griff war warm und fest. »Priscilla ist mir zu umständlich, und wenn mich einer Pru oder Prissy nennt, dann knallt’s.«
    »Pancho«, sagte Randolph, wobei sein Lächeln immer breiter wurde. »Ich werde es mir merken.«
    »Was liegt überhaupt an?«, fragte Pancho. »Wieso haben Sie uns hierher bestellt?«
    In Randolphs Augen blitzte für einen Moment Erstaunen wegen ihres forschen Auftretens auf, doch dann zuckte er die Achseln und sagte: »Sie werden Zeuge eines historischen Augenblicks… falls dieser gottverdammte Klapperatismus funktioniert.«
    Er stellte Amanda und Pancho Lyall Duncan und den anderen Anwesenden vor, die sich um die Rakete geschart hatten. Es handelte sich fast nur um Männer, Ingenieure und Techniker. Eine der Frauen war eine große Blondine; Konkurrenz für Amanda, sagte Pancho sich. Duncan sah aus wie ein Gnom oder ein Troll, selbst wenn er lächelte.
    Ebenso verwirrt wie neugierig ließ Pancho es geschehen, dass Randolph sie und Amanda zum Schuppen führte. Er war mit Instrumenten und Konsolen angefüllt. Das einzige Mobiliar war ein wackliger Schreibtisch mit einem verzogenen Stuhl davor.
    »Sie bleiben hier und schauen einfach nur zu«, sagte er mit einem seltsamen Grinsen. »Wenn es funktioniert, sind Sie Augenzeugen.
    Wenn es in die Luft fliegt, müssten Sie weit genug entfernt sein, um nicht zu Schaden zu kommen.«

    Der dunkelhaarige Troll namens Duncan lachte glucksend.
    »Experimentalphysik, wissen Sie. Da muss man immer mit einer Explosion rechnen.«
    Der Kran war auf ein Kettenfahrgestell montiert. Mit seiner Hilfe hoben zwei Techniker die Rakete vom Boden auf und transportierten sie fast einen halben Kilometer weit. Dann setzten sie die Rakete vorsichtig auf dem mit Gras bewachsenen Boden ab, so dass sie in die Richtung des von See wehenden Winds zeigte.
    Konsolen erwachten im Schuppen zum Leben. Ingenieure verständigten sich in ihrem Fachjargon miteinander. Pancho beobachtete Randolph. Der Mann machte einen entspannten Eindruck, während er mit in die Hüfte gestemmten Händen dastand und der vom Kran abtransportierten Rakete hinterher schaute.
    Duncan wuselte im Schuppen umher wie eine Biene in einem Gewächshaus. Spannung baute sich auf, und Pancho spürte sie förmlich von

Weitere Kostenlose Bücher