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Boy Nobody: Ich bin dein Freund. Ich bin dein Mörder. (German Edition)

Boy Nobody: Ich bin dein Freund. Ich bin dein Mörder. (German Edition)

Titel: Boy Nobody: Ich bin dein Freund. Ich bin dein Mörder. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allen Zadoff
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Mädchen schaffen zusätzliche Probleme, weil sie emotionaler sind.
    Zweite Überraschung: Sam ist hübsch. Mehr als hübsch. Sie ist schön.
    Sie könnte aus dem Nahen Osten stammen, mit ihrem schulterlangen, gewellten Haar, der schlanken Figur, den hohen Wangenknochen und dem üppigen Busen.
    Schönheit an sich ist mir egal. Aber Schönheit bedeutet Jungs. Verehrer. Eifersucht. Konkurrenz. Schönheit kann meinen Job erschweren.
    Ich betrachte Sams Foto.
    Irgendwie kommt sie mir bekannt vor. In meinem Hinterkopf schrillt eine Alarmglocke.
    Die beiden Mädchen in ihren Sportklamotten lachen laut auf. Sie haben strahlend weiße Zähne.
    Ich atme ein und aus. Und konzentriere mich. Der Alarm in meinem Kopf verstummt. Zurück zu Sams Profil.
    Zwei Fotoalben. Das erste betrifft meine Kontaktperson.
    Ich klicke es an.
    Fotos von Sam.
    Sam auf einem Trampolin. Sie springt in die Luft und lacht übers ganze Gesicht.
    Sam bei einer nachgestellten U N-Konferenz . Mit ernstem Gesicht sitzt sie auf einem Podium und diskutiert.
    Sam mit drei Freundinnen auf einer Party. Ausgelassen hüpfen sie herum.
    Das Privatleben dieses Mädchens liegt vor mir, aufgefächert wie ein Kartenspiel.
    Ich fühle mich nicht ganz wohl dabei, im Leben eines unschuldigen Mädchens herumzuschnüffeln.
    Dann fällt mir ein: Niemand ist unschuldig.
    Irgendwie kommt mir dieses Mädchen bekannt vor. Woran liegt das?
    Ich klicke das nächste Foto an. Sam posiert mit Freundinnen vor einem auffälligen Gebäude, dessen Form an einen riesigen Fernsehschirm erinnert. Der Name über dem Eingang sagt mir etwas: Es handelt sich um eine exklusive Privatschule an der Upper West Side.
    Ich wende mich dem zweiten Album zu. Dem wichtigeren.
    Erstes Foto. Sam hat sich für irgendeine offizielle Feier in Schale geworfen. Eine formelle Dinner-Einladung, wie es aussieht. Ungewöhnlich für einen Teenager. Aber vielleicht nicht für einen reichen Teenager aus Manhattan. Sie trägt ein elegantes schwarzes Kleid und ist jünger als auf den vorigen Fotos. Offenbar wurde das Bild ein paar Jahre früher aufgenommen.
    Nächstes Foto. Sam zusammen mit ihren Eltern bei derselben Feierlichkeit.
    Ich reiße die Augen auf. Mein Atem geht schneller.
    Mit einem Doppelklick vergrößere ich das Bild. Ich will sicher sein, dass ich mich nicht täusche.
    Sam steht in demselben schwarzen Kleid wie auf dem älteren Foto zwischen ihrem Vater und ihrer Mutter. Arm in Arm stehen sie da. Ihr Vater strahlt, blickt selbstbewusst in die Kamera.
    Dazu hat er auch allen Grund. Denn er ist schließlich Bürgermeister von New York.

Jetzt weiß ich auch, warum sie mir bekannt vorkam.
    Samara Goldberg, die Tochter des Bürgermeisters von New York.
    Man nennt ihn den Westside-Bürgermeister. Ein Mann aus dem Volk. Ein Bürgermeister, dem seine Stellung nicht zu Kopf gestiegen ist, der nicht den Kontakt zu den Menschen verloren hat.
    Jonathan Goldberg war früher Professor für Mathematische Statistik. Später gründete er eine weltweit operierende Firma für Sicherheitsforschung und brachte es dank seiner analytischen Theorien zu einem Milliardenvermögen. Er kam eher unfreiwillig zur Politik. Danach folgte ein rascher Aufstieg innerhalb der Polithierarchie.
    Auf dem Foto ähnelt der Bürgermeister seiner Tochter; er ist ebenfalls groß und schlank. Ein ganzes Stück älter als Sams Mutter. Ihre Mutter ist eine Schönheit. Es ist offensichtlich, von wem Sam ihr gutes Aussehen hat.
    Ich erinnere mich jetzt an die Geschichte. Vor einigen Jahren starb Sams Mutter bei einem Unfall. Sie hielt sich gerade in Israel auf, wo sie ihre Familie besuchte. Ein völlig sinnloser Tod. Sie war einfach zur falschen Zeit am falschen Ort.
    Danach zog sich der Bürgermeister eine Weile aus derÖffentlichkeit zurück und trauerte. Und ganz New York trauerte mit ihm.
    Mein Herz schlägt zu schnell. 140   Schläge pro Minute. Zu schnell für mich jedenfalls.
    Ich stehe auf und strecke mich. Die beiden Mädchen sehen zu mir herüber und fragen sich wohl, ob ich noch ganz dicht bin.
    »Muskelkater«, sage ich.
    Eins der Mädchen kichert und flüstert ihrer Freundin was ins Ohr.
    Ich errege zu viel Aufmerksamkeit. Also setze ich mich wieder hin und versuche, meinen Energielevel runterzufahren. Ich atme tief ein, um meinen Puls zu normalisieren.
    Mit einem Klick verkleinere ich das Foto wieder. Ich rufe mir noch mal die Reihenfolge in Erinnerung:
    Ich habe mir zwei Fotos angesehen, aber das dritte wird das entscheidende

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