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Boys Dont Cry

Boys Dont Cry

Titel: Boys Dont Cry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Malorie Blackman
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Ich bin Adam. Ich bin der Bruder von deinem Dad. Moment mal … Wow! Ich bin jetzt Onkel, Emma, ich bin dein Onkel Adam.«
    Ich zuckte zusammen. Mein Bruder war Onkel. Mit sechzehn Jahren. Verdammt. Und Adam war so glücklich – nicht nur sein Gesicht strahlte vor Freude, sein ganzer Körper schien erfüllt davon. Das Baby öffnete die Augen. Oh nein! Ich hielt den Atem an und wartete darauf, dass die Katzenmusik einsetzte. Das Baby sah meinem Bruder ins Gesicht – und lächelte. Dann schloss es die Augen und schlief sofort wieder ein.
    »Ich bin dein Onkel Adam und ich hab dich lieb.« Adam küsste Emma noch einmal auf die Stirn, um sie anschließend noch fester an sich zu drücken.
    Emma hatte ihn angelächelt. Und ich hatte Adam nie zuvor sagen hören, dass er jemanden gernhatte. Aber das Baby liebte er, einfach so. Wie konnte das sein? Und warum fühlte ich mich daraufhin so … leer?

13 DANTE
    Adam wollte Emma gar nicht mehr hergeben, was mir, ehrlich gesagt, nur recht war. Ich hatte zu tun – zum Beispiel musste ich unbedingt einen Ausweg aus meiner misslichen Lage finden.
    Ich suchte im Internet alles über Adoption, Pflegefamilien, Melanie Dyson und Vaterschaftstests heraus. Offenbar hatte Dad, was die Adoption anging, recht gehabt – das war ohne Melanies Einwilligung wohl äußerst schwierig, wenn nicht gar unmöglich. Etwas über Pflegefamilien herauszufinden, erwies sich als noch mühseliger. Aus den Webseiten, die ich fand, ging hervor, dass die Chancen wohl besser standen als bei einer Adoption, aber selbst das war außerordentlich kompliziert. Die meisten Sites drehten sich darum, wie man Pflegeeltern werden konnte, es gab nur ziemlich wenig darüber, was zu tun war, wenn man selbst ein Kind in Pflege geben wollte. Wie es schien, mussten dabei alle möglichen Gesundheitsbeauftragten und Sozialarbeiter aktiv werden. Noch mehr Leute, die Zeugen des Desasters werden würden, das ich angerichtet hatte. Und offenbar wurden die meisten Kinder wegen ihrer Eltern in Pflegefamilien untergebracht, nicht von ihren Eltern.
    Mit jeder Seite, die ich sichtete, fühlte ich mich mehr als Unmensch. Das hier war angeblich mein Kind, meine Tochter, und ich suchte nach Möglichkeiten, sie mir vom Hals zu schaffen. Dabei dachte ich nicht nur an mich, das schwöre ich. Was konnte ich einem Baby schließlich schon bieten? Trotz allem, was Dad gesagt hatte, wäre es ohne mich weit besser dran.
    Aber eins nach dem anderen. Bevor ich nicht endgültig geklärt hatte, ob das Baby wirklich von mir war, hatte ich rechtlich gesehen überhaupt keine Handhabe. Es musste also ein DNA-Test her. Aber wie kam man an so einen ran, außer man legte in einer dieser Fernsehshows sein gesamtes Privatleben offen, um sich dann vom Moderator Belehrungen und Predigten anhören zu müssen, ehe man schließlich das Testergebnis erfuhr? Darauf hatte ich jedenfalls keine Lust – nicht die geringste. Ich googelte Gentest, ohne viel Hoffnung. Zu meiner Überraschung gab es reihenweise Einrichtungen, die Gentests zum Nachweis der Vaterschaft durchführten. Ich vertiefte mich in die Details. Sah alles ganz unkompliziert aus. Wenn ich den Großteil meines sauer ersparten Geldes löhnte, würde man mir ein Vaterschaftstest-Set zusenden. Ich musste mit einem Ding, das wie ein Wattestäbchen aussah, aus der Mundhöhle Schleimhautzellen abschaben – das nannte sich Mundschleimhautabstrich. Dann musste ich das Gleiche bei dem Baby erledigen und anschließend die Wattetupfer einschicken. Fünf Tage später würden mir die Ergebnisse zugesandt und ich wüsste ein für alle Mal, ob ich der Vater des Babys war oder nicht. Nicht, dass ich Melanie direkt misstraut hätte, aber sie konnte sich ja geirrt haben. Sie musste sich geirrt haben, egal, was sie erzählt hatte. Möglich war es jedenfalls. Ich brauchte Gewissheit. Bevor ich nicht eindeutig Bescheid wusste, konnte ich nichts weiter unternehmen. Ich rief die Nummer des Anbieters an, dessen Website den überzeugendsten und professionellsten Eindruck auf mich gemacht hatte. Mit gesenkter Stimme, um reifer zu klingen, gab ich der Frau am anderen Ende der Leitung meine Adresse und die Nummer meiner einzigen Kreditkarte. Die Kosten würden mehr als die Hälfte des Geldes verschlingen, das ich auf der hohen Kante hatte, aber ich sagte mir, wenn das Ergebnis meinen Wünschen entspräche, wäre es das allemal wert.
    Als ich am Computer fertig war, ging ich wieder hinunter. Adam saß noch genau dort, wo

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