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Bradens Vergeltung

Bradens Vergeltung

Titel: Bradens Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lora Leigh
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als die Reifenspuren. Hast du gesehen, wer es war?«, fragte sie dann. Sie spähte aus dem Seitenfenster und schob die dunkle Sonnenbrille über ihre Augen, um den Boden besser sehen zu können.
    Er gestattete ihr, seinen Schild noch fester um sich zu hüllen, obwohl er wusste, dass er damit die Verbindung zwischen ihnen vertiefen würde. Vorerst verdrängte er den Gedanken.
    »Das war ich.« Er lenkte den Raider in die breite Schlucht und hielt an. »Ich habe den Jeep gefunden, etwa sechs Stunden, bevor du hier warst. Ich bin ungefähr bis hierher gekommen und habe den Gestank der Kojoten hinter der Biegung gerochen.« Er deutete auf einen Riss auf der anderen Seite der Schlucht. »Mir fiel auf, dass dieses Gebiet von Spalten und Hohlräumen durchzogen ist. Sie sind wie ein Irrgarten, mit zahlreichen Verbindungen dazwischen. Ich konnte hindurchschlüpfen, um näher an die Höhle heranzukommen, in der sie sich versteckt hielten.«
    Megan nickte. »Vor etwa zehn Jahren hatten wir eine besonders regenreiche Saison. Die Schluchten waren dauernd überflutet, und in vielen davon haben sich tiefe Rinnen in den Stein gespült. Das hier ist eines von ungefähr einem Dutzend Gebieten, die am stärksten betroffen waren. Die Fluten kamen heftig und schnell, und viele brachten kleine Höhlen zum Vorschein, die sich tief darunter erstrecken und jetzt Wasser halten, wenn es regnet.«
    »Ich habe mich durch diese Ausschwemmungen hindurchgearbeitet, bis ich einen Weg fand, sie zu umgehen«, fuhr Braden fort. »Ich war nicht weit von dir entfernt, als ich hörte, wie du Lance gerufen hast. Die Kojoten hatten auf dich gewartet.«
    »Aber wieso ich?« Das war der Punkt, den sie nicht verstand.
    Als er weiterfuhr, ließ sie das Fenster hinunter und starrte auf die Felswände, die immer höher und steiler wurden, je tiefer sie in die Schlucht vordrangen.
    Er antwortete nicht. Es gab keine Antwort, die er ihr geben konnte, bis sie den Grund für die Anwesenheit der Kojoten gefunden hatten.
    Er fuhr um eine scharfe Biegung und blieb hinter dem schwarzen Geländewagen stehen, den Mark und Aimee gefahren hatten.
    Braden beobachtete Megan, wie sie sich umsah, ihre Augen schmal, ihr Blick beinahe abwesend. Es schien, als würde sie nach etwas lauschen, das er nicht hören konnte. Schließlich öffnete sie die Tür und stieg aus. Er aktivierte die Sicherheitseinstellungen und folgte ihr.
    Vorn an den Raider gelehnt, beobachtete er sie weiterhin und witterte alle paar Sekunden in der Luft nach dem ranzigen Geruch der Kojoten, während sie ernst und forschend den Wagen anstarrte.
    »Sie sahen so jung aus.« Megan wurde von Trauer überflutet, von Bedauern wegen der Leben, die zerstört worden waren, bevor sie überhaupt gelebt werden konnten.
    »Aimee war dreiundzwanzig, Mark vierundzwanzig«, erzählte er ihr. »Sie waren beide noch nicht lange genug der Gefangenschaft entflohen, um zu wissen, was Freiheit bedeutet.«
    Sie ging zu den offenen Wagentüren. Der Geruch des Todes hing schwer in der Luft, die Nachmittagssonne hatte das blutgetränkte Innere aufgeheizt. Anders als er erwartet hatte, musste sie sich nicht übergeben. Ihre Miene war hochkonzentriert, als sie sich in das Auto hineinbeugte und erst unter dem Fahrersitz und dann in der Konsole daneben nachsah. Dabei zuckte sie immer wieder zusammen, als hätte sie Schmerzen. Oder als fühlte sie die Schmerzen von jemand anderem.
    »Hatten deine Leute schon Zeit, ihn zu untersuchen?«, fragte sie dann.
    »Gründlich.« Aber da war nichts zu finden gewesen. Ein paar Fast-Food-Tüten, Tankrechnungen. Keine Notizen, keine Briefe, kein Hinweis, warum sie weggefahren waren, oder warum sie ihr Leben verloren hatten.
    »Also, warum sind wir hier?« Sie wich zurück und drehte sich stirnrunzelnd zu ihm um.
    »Weil diese Kojoten hier beinahe vierundzwanzig Stunden lang auf dich gewartet haben. Das Auto haben wir schon überprüft. Aber dieser Canyon ist eine andere Geschichte. Wir werden ihn uns ansehen müssen, Zentimeter für Zentimeter. Jeden Seitenarm, der in die Felswand führt, jede Höhle. Wir nehmen alles genau unter die Lupe. Denn die Kojoten, die dumm genug sind, fürs Council zu arbeiten, sind auch zu dumm, ihre Spuren anständig zu verwischen. Sie waren viel zu lange hier, um nicht irgendetwas zu hinterlassen. Und jetzt liegt es an uns, das zu finden und herauszubekommen, warum sie dich wollen. Denn die wollen dich, Baby. Und zwar unbedingt.«
    Furcht flackerte in ihren Augen auf, aber

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