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Bradens Vergeltung

Bradens Vergeltung

Titel: Bradens Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lora Leigh
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gefährden wird. Ich gratuliere dir.« Die letzte Bemerkung war bar jeglicher Aufrichtigkeit – nicht dass das eine Rolle gespielt hätte.
    Der Schock beherrschte den Raum. Er traf sie mit voller Wucht und tobte durch ihren Verstand, als sie sich langsam umdrehte, um Bradens Blick zu begegnen. Dabei fühlte sie unmissverständlich das absolute, vollkommene Entsetzen, das ihr von ihm entgegenschlug, gegen ihren Verstand donnerte und jede andere Empfindung in den Hintergrund drängte.
    Seine Ablehnung war so heftig, dass sie sie traf wie eine Ohrfeige, sie zurückstieß und bis in die Tiefen ihrer Seele drang. Dort zerstörte sie eine Hoffnung, von der sie gar nicht gewusst hatte, dass sie sie gehegt hatte.
    In diesem Moment verfluchte sie ihre Fähigkeiten aus tiefstem Herzen, und ebenso sehr verfluchte sie den Mann, der sie anstarrte.
    »Ich wollte dich auch nicht«, flüsterte sie schließlich. Ein Teil ihrer Seele verglühte in quälendem Schmerz, als sie die Lüge über ihre Lippen zwang. Sie drehte sich um und machte sich mit einem Ruck von ihm los. »Alles, was ich will, sind Erklärungen.« Sie drehte sich zu Jonas um und blinzelte die Tränen weg, während sie seinem steinharten Blick begegnete. »Und zwar auf der Stelle.«

9
    Paarungsrausch. In geschocktem Schweigen hörte Megan zu, als Jonas die körperlichen Symptome erläuterte: das Verlangen, die Erregung und die Ursache dafür. Er erklärte das sehr klinisch. Megan war heilfroh, dass er Lance gebeten hatte, das Büro zu verlassen, bevor er näher ins Detail ging.
    Am Anfang stand eine bestimmte Berührung. Ein Kuss, ein Zwicken, irgendeine Liebkosung, durch die der Speichel des Breeds – erfüllt von dem Hormon, das die Drüsen seitlich an dessen Zunge anschwellen ließ – in den Kreislauf gelangte.
    Der Kniff in ihr Ohr könnte es gewesen sein, eventuell. Megan erinnerte sich daran, wie empfindlich ihr Ohrläppchen danach gewesen war, die langsam ansteigende Erregung, das Aufeinanderprallen von Emotionen, das sie dauerhaft so aus dem Gleichgewicht brachte.
    Genau genommen hatte es nicht erst da angefangen. Sie erinnerte sich daran, wie sie Braden durch die Tunnel gefolgt war. Sie war fasziniert gewesen von seinem Duft, von der Aura von Gefahr und Abenteuer, die ihn umgeben hatte. Sie hätte ihn so oder so begehrt. Aber wäre ihr Begehren so stark geworden, wie es jetzt war? Und in so kurzer Zeit?
    Sie riskierte einen kurzen Blick auf Braden und musste sich eingestehen: Ja, das wäre es. Er hatte sie angezogen, fasziniert, und er war innerhalb der ersten halben Stunde, in der sie sich begegnet waren, zu ihrem Verbündeten geworden. Und trotz der widerstreitenden Gefühle in ihr wusste sie, dass sein leichter Biss in ihr Ohr damit nur wenig zu tun hatte.
    Doch das machte seine Ablehnung ihr gegenüber nicht erträglicher. Ihre Kehle war wie zugeschnürt von den Tränen, die sie zurückhielt. Sie befahl sich selbst, dass sie nicht anfangen würde, zu weinen. Noch nicht. Auch wenn es ihr mit jeder Sekunde schwerer fiel, ihre Selbstbeherrschung aufrechtzuerhalten, während ihr Jonas’ Erklärungen durch den Kopf donnerten.
    »Wir haben beobachtet, wie das Ganze fortschreitet«, erklärte Jonas. Er ließ sich am Rand des Schreibtisches nieder und betrachtete sie beide mit amüsiertem Blick. »Manche Frauen werden stärker davon betroffen als andere. Nach dem Geruch der Erregung zu schließen, der von ihr ausgeht, würde ich sagen, deine Gefährtin ist eine der am stärksten Betroffenen.«
    Megan beobachtete Braden. Dieser Löwe war ganz schön sauer. Sie registrierte die ausdruckslose Miene, die leere Kälte in seinen Augen und die starken Barrieren, die er zwischen ihr und seinen eigenen Gefühlen hochgezogen hatte.
    Vielleicht war es so das Beste. Seine Ablehnung hatte ihr mit einem Schmerz ins Herz geschnitten, den sie nicht erwartet hatte und den sie kaum unterdrücken konnte, während sie Jonas weiter zuhörte, als der weiter über den Paarungsrausch und seine Auswirkungen sprach.
    »Paarungsrausch bedeutet für immer und ewig, ihr Lieben«, verkündete er sarkastisch.
    Megan verschränkte die Arme und erwiderte trotzig Jonas’ Blick.
    »Ich sehe schon, Sie sind darüber auch hocherfreut«, spottete sie kühl und ignorierte das merkwürdige Aufblitzen von Belustigung in diesen eisgrauen Augen. »Was ist passiert, Mr Wyatt? Haben Sie das alles schon vermutet, bevor Sie hier rausgekommen sind und dieses nette Meeting einberufen haben?« Sie machte

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