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Bradens Vergeltung

Bradens Vergeltung

Titel: Bradens Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lora Leigh
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Einschätzung überein: Irgendwas geht hier vor, aber ich werde einfach nicht schlau daraus.«
    Braden ging es ebenso. Er war sämtliche Informationen vorwärts und rückwärts durchgegangen und hatte noch immer keine Antwort gefunden.
    Es hätte hundert einfachere Wege gegeben, um Megan auszuschalten. Warum warten? Warum schlugen sie im Canyon zu, wenn ein Angriff auf dem Weg dorthin doch viel effizienter gewesen wäre? Es war beinahe so, als würde man sie beide testen. Als würde jemand Megan testen. Aber zu welchem Zweck?
    »Sie muss in die Zuflucht, Braden.« Jonas’ Stimme klang ruhig und bestimmt. »Könnte sein, dass sie den nächsten Angriff nicht überlebt.«
    Braden stützte die Ellbogen auf die Knie und starrte auf die dunkle Glasflasche in seiner Hand. Der Heli-Jet stand nicht weit vom Haus entfernt, und ein Team von Breeds hielt im Verborgenen Wache. Er konnte sie da draußen in der Dunkelheit fühlen, während sie das Haus bewachten und alle, die sich darin befanden.
    In der Zuflucht war es genauso. Callan und seine Leute taten ihr Bestes, damit der Berg eher wie ein sicherer Hafen als wie ein eingezäuntes Gehege erschien, aber die ständige Wachsamkeit der Breeds in Bereitschaft war zu jeder Tages- und Nachtzeit spürbar. Niemand gestattete sich eine Nachlässigkeit, und niemand vergaß je die Tatsache, dass das Genetics Council und die Puristenvereinigungen gegen sie arbeiteten und nur auf eine kleine Schwäche in ihrer Verteidigung warteten.
    Es war kein Gefängnis, aber verflucht noch eins, er fühlte sich dort immer eingesperrt. Und für Megan wäre es sicherlich noch schlimmer. Er hatte sie heute beobachtet. Zum ersten Mal, seit sie kopfüber in sein Leben gestolpert war, hatte er ihr wahres Ich gesehen. In ihren glänzenden Augen hatte das helle Feuer des Kampfes gelodert. Sie lebte für das Abenteuer. Sie liebte den Kampf, den Adrenalinrausch, den Triumph. So wie er.
    Und noch etwas war ihm aufgefallen, auch wenn ihm die Bedeutung erst in den letzten paar Stunden klar geworden war. Megan besaß durchaus die richtigen mentalen Barrieren, die die schmerzvollen Eindrücke abwehrten und nur die Informationen durchließen. Sie hatte sie heute instinktiv eingesetzt, als sie wie ein kleiner Teufel über diesen Berg gerast war, dabei instinktiv gelenkt hatte und so dem schlimmsten Geschützfeuer ebenso wie den natürlichen Hindernissen ausgewichen war. Mit der richtigen Ausbildung konnte sie lernen, diese Barrieren und ihre Talente mit tödlicher Effizienz einzusetzen. Sie konnte die perfekte Partnerin sein, und sie wäre die perfekte Gefährtin für ihn. Aber in der Zuflucht würde sie unweigerlich zugrunde gehen.
    Er hob das Bier an die Lippen und trank es langsam aus. Dann drehte er die Flasche zwischen den Fingern.
    »Sie wird nicht gehen wollen«, sagte er schließlich leise.
    »Oder willst du sie nicht gehen lassen?« fragte Jonas düster. »In dieser Wüste wird sie sterben, Braden, und du mit ihr. Lass sie die Wahl selbst treffen.«
    »Denkst du denn, ich kenne sie nicht, Jonas?« Braden hielt die Stimme gesenkt und unterdrückte seinen Zorn über die Frage. Er versuchte, sich ins Gedächtnis zu rufen, dass es Jonas’ Job war, die Breed-Gemeinde als Ganzes zu schützen. Megan war Bradens Gefährtin. Sie war fähig, ihre Zukunft zu gebären, und das fiel ganz klar in die Rubrik »Schützenswert«.
    »Ich befürchte, dass du das hier nicht vollständig durchdenkst«, meinte Jonas vorsichtig.
    Die Bemerkung entlockte Braden beinahe ein Schmunzeln. Es war nicht das erste Mal, dass man ihm etwas in der Art vorwarf.
    »Ich werde sie fragen.« Das war er ihr schuldig.
    Dann betastete er den Bluterguss über seinem Auge. Oh Mann, er hatte fast Angst, ihr nicht die Wahl zu lassen. Selbst wenn sie wie Espenlaub zitterte, konnte die Frau noch ganz schön zuschlagen.
    »Frag sie nicht, Braden.« Jonas’ Tonfall wurde dringlicher. »Schnapp sie dir und schaff eure Hintern in den Heli-Jet. Wir kommen der Sache hier auch anders auf den Grund. Sorge du dafür, dass sie in Sicherheit ist.«
    Braden rollte die Flasche in den Händen hin und her und sah dann Jonas an. War er selbstsüchtig? War sein eigener Freiheitsdrang stärker als das Bedürfnis, seine Gefährtin – seine Frau – zu beschützen?
    »Braden, die werden sie umbringen.« Jonas’ Stimme war nun hart und entschlossen.
    »Ich sagte, ich werde sie fragen.« Er lehnte sich nach hinten gegen die Hauswand und starrte hinaus in die Nacht. »Einer

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