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Bradens Vergeltung

Bradens Vergeltung

Titel: Bradens Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lora Leigh
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Frau wie ihr sagst du nicht einfach so, was sie tun soll, egal, worum es geht, Jonas.« Er schnaubte. »Sie schneidet dir die Eier ab und wirft sie dir ins Gesicht.«
    Er schüttelte den Kopf bei dem Gedanken. Sie trieb ihn in den Wahnsinn, machte ihn so scharf, dass er glaubte, es würde ihn umbringen, und sie wärmte sein Innerstes. Bei Gott, sie wärmte jeden Winkel seiner Seele, und er hatte es nicht einmal kapiert, bis sich dieser verdammte Raider überschlagen und diese Söldnerbastarde das Feuer auf den schutzlosen Wagen eröffnet hatten.
    Er hatte sich auf den ersten Motorradfahrer gestürzt und ihm das Genick gebrochen, bevor er auf den zweiten losgegangen war. Rasender Zorn hatte sein Blut zum Kochen gebracht, ein roter Schleier der Wut, wie er ihn nie zuvor erlebt hatte.
    Als er gerade den zweiten getötet hatte, war sie aus diesem verdammten Raider gekrochen und hatte ihn angestarrt, benommen, unsicher auf den Beinen, aber am Leben. Und er – hatte sie gebissen.
    Er schüttelte verwirrt den Kopf, als er sich an den primitiven Impuls erinnerte. Der Drang war tief aus seinem Inneren aufgestiegen, hatte sich in seinem ganzen Körper ausgebreitet, und er hatte gehandelt – ohne nachzudenken, ohne Reue. Sein einziger Gedanke war gewesen, seine Zähne in ihre verletzliche Schulter zu schlagen und das Hormon aus den Drüsen seiner Zunge in die Wunde strömen zu lassen.
    »Was weißt du über die Paarung, Jonas?« Es gelang ihm nur mit Mühe, die Ruhe zu bewahren, dabei war ihm das sonst immer leichtgefallen, egal in welcher Situation. »Wieso zur Hölle beiße ich sie andauernd?«
    »Komm in die Zuflucht, und wir reden darüber«, schlug Jonas ruhig vor.
    Dieser unverfrorene Erpressungsversuch entlockte Braden nur einen kalten Blick. Jonas war ein manipulativer Bastard, daran bestand kein Zweifel. Aber Braden würde nicht zulassen, dass er Megan manipulierte.
    »Wir haben uns nie bekämpft, Jonas«, meinte Braden nachdenklich. »Wir sind ein- oder zweimal aneinandergeraten, aber wir haben uns nie ernsthaft gestritten. Lass es nicht jetzt dazu kommen.«
    Die Spannung zwischen ihnen stieg. Jonas war sein Vorgesetzter. Im Großen und Ganzen machte Braden seinen Job und war sich in den meisten Fällen mit Jonas einig darüber, wie der Job zu erledigen war. Bis jetzt.
    »Sag mir, was los ist, Mann.« Das Knurren in seiner Kehle musste er im Augenblick anscheinend ziemlich oft von sich geben. Früher war das nur selten vorgekommen. Megan hatte keinen guten Einfluss auf ihn. »Und zwar jetzt.«
    Jonas seufzte hörbar. »Wir sind noch nicht sicher, Braden. Es gibt so vieles, was wir noch nicht wissen. Der Biss in die Schulter lässt das Hormon schneller in den Organismus der Gefährtin gelangen – so viel scheint gesichert. Im Augenblick ist das auch schon alles. Aber die Wissenschaftler des Councils wissen das auch. Sie brennen darauf, die Gefährtin eines Breeds in die Finger zu bekommen. Und irgendwann wird ihnen das auch gelingen.«
    Also stellte man sie auf die Probe. Die Söldner, die sie angegriffen hatten, waren vom Council geschickt worden, daran hatte Braden keinen Zweifel. Aber so langsam vermutete er, dass sie nicht nur auf Megans Tod aus waren. Sie gingen wahrscheinlich von einer Paarung aus. Unmöglich, sie nicht zu vermuten, wenn ihnen klar war, dass die Möglichkeit bestand. Sie versuchten vielleicht herauszufinden, ob Paare effektiver waren, ob Megans Fähigkeiten in seiner Gegenwart stärker waren, ob man sie gegen ihn wenden konnte oder umgekehrt. Das waren die Methoden des Councils. Sie recherchierten jede Stärke, jede Schwäche, testeten und folterten, bis die Versuchsobjekte entweder tot oder einfach zu geschwächt waren, um sich noch darum zu scheren, ob sie lebten oder starben.
    Der Einsatz war nun erhöht – und ebenso die Gefahren.
    Dr. Elyiana Morrey war eine Breed mit dunkelbraunen Augen und kurzem dunkelbraunem Haar. Sie war groß, beinahe einen Meter achtzig, hatte eine leidenschaftliche Ausstrahlung und eine stahlharte Stimme, wenn die Dinge nicht nach ihrem Willen liefen. Doch trotz ihrer Liebenswürdigkeit fühlte Megan sich unwohl.
    »Ich brauche Sie in der Zuflucht«, sagte die Ärztin, während sie das letzte Röhrchen Blut nahm und in ihren Koffer packte. »Die Proben werden nicht lange ausreichen. Wir müssen die Symptome der Paarung genau beobachten und mit denen der anderen vergleichen.«
    Megan vermutete, dass die Zuflucht kein Ort war, an dem sie sich gern aufhalten wollte.

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