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Bradens Vergeltung

Bradens Vergeltung

Titel: Bradens Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lora Leigh
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Härte und hielten sie fest auf ihren Sitzen. Der gewaltige Schock des Aufpralls ließ sich allerdings durch nichts kompensieren.
    Der Raider landete mit durchdrehenden Reifen auf der Seite, und Megan hörte ein Brüllen. Rasende, animalische Wut. Das Gebrüll hallte in ihrem Kopf wider, und die Zeit schien langsamer zu gehen, weit entfernt und flüchtig. Megan rang nach Atem.
    Verzweifelt suchte sie nach dem Öffnungsmechanismus für die Sitze und stöhnte auf, als der luftgefüllte Gurt und die gepolsterten Haltebügel sie freigaben und sie gegen den Beifahrersitz des Wagens fiel.
    Sie waren noch immer unter Beschuss. Megan schüttelte den Kopf, um klar denken zu können, und tastete nach ihrer Waffe.
    Da. Ihre Finger schlossen sich um den Griff, und sie kroch zu dem offenen Heckfenster. Braden war nicht mehr auf seinem Sitz. Die Sicherheitsgurte waren aus ihrer Verankerung gerissen. Sie musste Braden finden.
    Und wer zur Hölle brüllte da so?
    Sie rollte aus dem Wagenfenster und knallte mit dem Gesicht auf den Boden, während ihre Sinne versuchten, sich wieder zu orientieren. Eines der Motorräder lag auf dem Boden, ebenso sein Fahrer, dessen Kopf in einem merkwürdigen Winkel zum Körper verdreht war. Keine Gefahr von dort.
    Wieder dröhnte ein Brüllen durch die Luft, während die rhythmischen Rotorgeräusche des Helikopters näher kamen und Staub und Schmutz aufwirbelte. Da sah sie Braden.
    Megan riss die Augen auf. Er war blutbesudelt, sein Hemd hing in Fetzen vom Körper, und er kämpfte mit dem zweiten Motorradfahrer. Dabei konnte von Kampf eigentlich nicht die Rede sein. Fasziniert sah sie zu, wie Braden zum Sprung ansetzte, sich in der Luft drehte, einen Arm um den Hals seines Gegners schlang und mit der anderen Hand dessen Kopf umfasste. Ein kurzer Ruck, und der Mann war tot, noch bevor Braden wieder auf den Füßen landete.
    Er warf den Kopf in den Nacken, öffnete den Mund und stieß erneut ein markerschütterndes Brüllen aus. Seine scharfen Reißzähne blitzten im Sonnenlicht.
    Megan rappelte sich mühsam auf die Füße, und Braden senkte den Kopf. Sein Blick fand sie sofort. Das Gold seiner Augen leuchtete in seinem gebräunten Gesicht, und sein raubtierhafter Gesichtsausdruck brannte sich in ihr Bewusstsein, als sie seinen Blick erwiderte. Langsam kam er auf sie zu.
    Gefährlich. Primitiv. Schweiß, Blut und Staub schimmerten auf seiner nackten Brust, sein Haar flog im Wind, und seine Muskeln traten angespannt hervor.
    Er riss sie nicht in seine Arme, als er sie erreichte. Er legte seine Hände an ihre Schultern und bewegte sie sacht über ihre leicht schwankende Gestalt. Einen Augenblick später hatte er sich offenbar zur Genüge versichert, dass sie unversehrt war. Er zog sie in seine Arme, senkte den Kopf – und biss sie.
    Verdammter Hurensohn. Dieser Mist mit dem Beißen musste endlich aufhören.
    Megan wand sich in seinen Armen und registrierte kaum die lauten Stimmen in ihrem Rücken. Lance brüllte ihren Vater an – der erste Streit, den sie je im Leben zwischen den beiden mitbekommen hatte. Dann hörte sie nah an ihrem Ohr ein Knurren, rau und animalisch.
    »Lass mich los, du knurrendes, bissiges Arschloch«, fauchte sie, als er endlich den Kopf hob. Auf seinen Lippen lag ein Tropfen Blut – ihr Blut.
    Das Adrenalin rauschte durch ihren Körper, Erregung inmitten von Triumph, Erfolg und überwältigender Aufregung. Und er musste diesen Mist von wegen Alphamännchen-markiert-sein-Weibchen abziehen. Aber nicht mit ihr.
    Noch bevor sie sich des Gedankens überhaupt bewusst war, ballte sie die Hand zur Faust und schlug ihn ins Gesicht. Braden zuckte zurück, aber er war nicht schnell genug. Ihre Faust traf auf sein Auge, nicht so fest wie beabsichtigt – schließlich hatte sie sich gerade in einem Raider überschlagen –, aber doch hart genug, dass es ein Veilchen geben würde.
    »Du Neandertaler«, stieß sie hervor, als er sie überrascht anstarrte. »Halt deine Vampirzähne von meinem Hals fern, bevor ich sie dir ziehen lasse.«
    Sie zog sich das Shirt über die Schulter. Um fair zu bleiben: Er hatte sie dort gebissen, nicht in den Hals. Aber sie war nicht in der Stimmung, fair zu sein. Stirnrunzelnd sah sie sich um, und ihr Blick blieb an den beiden toten Fahrern hängen.
    Dann stemmte sie die Hände in die Hüften, ignorierte die ungläubigen Gesichter der Männer um sie herum und fauchte wütend: »Du konntest mir nicht mal einen übrig lassen, oder? Wäre das denn verdammt noch mal

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