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Bragg 04 - Dunkles Verlangen

Bragg 04 - Dunkles Verlangen

Titel: Bragg 04 - Dunkles Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
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aufgespürt, Rinder gehütet und auf dem Feld gearbeitet hatte. Derek hatte ihn wirklich sehr gemocht. Daran zweifelte er nicht im Geringsten. Auch jetzt nicht, obwohl die damaligen Ereignisse inzwischen weit zurücklagen. Die Frage war jedoch: Hatte Derek ihn wie einen Sohn geliebt? Unmöglich. Denn er war ja nicht Dereks Sohn, und daran würde sich nie etwas ändern. Er war der uneheliche Sohn eines brutalen, mörderischen Mestizen – eines Comanchero –, der die bodenlose Niedertracht besessen hatte, eine wehrlose Frau zu vergewaltigen.
    Nick beobachtete seinen kleinen Sohn, den er so abgöttisch liebte. Er glaubte nicht an Gott. Andernfalls hätte er Gott dafür gedankt, dass seinem Sohn erspart bleiben würde, was er durchgemacht hatte. Dass Chad noch zu klein gewesen war und nichts davon mitbekommen hatte, dass Patricia Nick und ihren kleinen Sohn zuerst wegen eines anderen Mannes verlassen hatte und später durch ein Feuer umgekommen war.
    Der Earl stand auf, ging leise aus dem Zimmer und zog die Tür vorsichtig hinter sich zu. Draußen auf dem Gang wurde sein Blick magisch von der Tür angezogen, hinter der Jane schlief. Es war ihm egal, ob die Gedanken, die ihm durch den Kopf gingen, moralisch korrekt waren oder nicht. Sie lag dort drüben in ihrem Bett und schlief. Wahrscheinlich nackt bis auf ein dünnes Negligee. Er sah ihre kleinen Brüste vor sich – zu klein, aber vollkommen. Er sah ihr herrliches blondes Haar, das ihr bis auf die Hüften hinunterreichte. Er sah sie nackt vor sich, sah ihren herrlichen Körper, ihre Brüste, ihr wundervolles langes Haar. Er ging nach unten.
    Als er im Bett lag, wälzte er sich auf den Bauch und drängte sich gegen die Matratze. Seine Brust war wie zugeschnürt, sein Atem ging schwer. Und wenn er nun nach oben ging und sie heimlich durch die Tür beobachtete? Und was sollte er tun, falls sie aufwachte und verschlafen lächelte? Und wenn er einfach an ihr Bett treten und ihren nackten weiß-rosa schimmernden Körper und ihre festen kleinen Brüste betrachten würde? Und wenn er ihre Brüste, ihre Flanken, ihre Schenkel streicheln, die Hand zärtlich zwischen ihre Beine schieben und sie dort berühren würde …? Wieder und wieder drängte er sich gegen die Matratze. Er schrie auf und trieb seine Lenden mit rhythmischen Stößen immer wieder tief in das Bettzeug. ja, er war noch am Leben, und verzweifelt war er auch, sein hartes Organ pulsierte … Nick klammerte sich an das Kopfbrett. Er holte scharf Luft, als sein Samen hervorschoss, warm und feucht seinen Bauch benetzte, wieder und wieder.
    Er lag still da. Fast hätte er das Kopfbrett abgebrochen. Verdammt. Er war ein völlig verkommener Mensch. Trieb es in der Fantasie mit einem Schulmädchen. Seinem Mündel. Ja, er war ein schlechter Mensch.
    Er war wie sein Vater – der Comanchero Chavez.
     
Kapitel 9
     
    Jane war nervös.
    Du benimmst dich wie ein dummes Kind, dachte sie. Recht hatte er, wenn er sie so einschätzte. Aber auch das konnte sie nicht beruhigen. Sie ging in der Halle unruhig zwischen Küche und Esszimmer hin und her. Eigentlich musste er jeden Augenblick kommen. Sie hatte gesehen, wie er zu den Stallungen geritten war. Es war kurz nach zwei.
    Sie hatte verschlafen und ihn morgens verpasst und ihr Frühstück unten im Erdgeschoss allein eingenommen. Aber das sollte ihr nicht wieder passieren, hatte sie sich fest vorgenommen. Auf die Mahlzeit, die um Punkt zwölf Uhr oben im Kindertrakt serviert wurde, hatte sie bewusst verzichtet. Im Esszimmer waren zwei Gedecke aufgelegt. Molly hatte die Augen weit aufgerissen, als Jane ihr die Anweisung dazu erteilt hatte, Thomas dagegen hatte nur in sich hineingeschmunzelt. Jane schlang die Arme um ihren Körper und wartete. Sie hatte ihn noch nie kommen hören, denn er ging lautlos wie ein Kater. Aber sie hörte, wie irgendwo im Haus Türen ins Schloss fielen. Und dann hörte sie, wie er schimpfte. »Verdammt nochmal!«
    Bevor Jane auch nur einen Schritt tun konnte, öffnete er bereits die Tür zum Korridor, wo sie stand. Schwer zu sagen, wer von beiden mehr überrascht war, als sie sich plötzlich direkt gegenüberstanden: Jane oder der Earl. Sie versuchte, einen entspannten Eindruck zu machen, und ließ ihre Arme seitlich am Körper baumeln.
    »Ist Amelia hier?«, fragte er.
    Amelia – nie gehört. »Keine Ahnung«, entgegnete Jane stockend.
    Er sah sie durchdringend an. Dann stieß er wieder einen Fluch aus und ging zurück ins Esszimmer, wo er polternd

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