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Bragg 04 - Dunkles Verlangen

Bragg 04 - Dunkles Verlangen

Titel: Bragg 04 - Dunkles Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
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fangen.
    »Nein, Chad«, sagte der Earl bestimmt, und der kleine junge schwieg. »Komm jetzt aus dem Wasser, Jane.«
    Ihr Lächeln verschwand augenblicklich. Er sah, dass sie verwirrt war. Sein Herz hämmerte wie wild. Er beobachtete, wie sie ans Ufer trat, sah ihre langen, langen Beine, sah, wie ihre herrliche Figur sich bis in alle Einzelheiten unter ihrem Rock abzeichnete. Auch der Rotschopf stand mit offenem Mund da und glotzte ihr nach, und zwar ganz und gar nicht wie ein kleiner Junge. Der Earl sah, wie sich der Bursche zwischen die Beine fasste.
    »Scheiße!«, sagte er wütend.
    Jane blieb ein paar Schritte von ihm entfernt wie angewurzelt stehen.
    »Was du hier machst, gehört sich nicht«, fuhr er sie an.
    Sie wusste nicht, was sie sagen sollte.
    Er drängte sein Pferd vorwärts und zog sie – ehe sie sich versah – wie einen Sack Kartoffeln vor sich auf das Pferd.
    Sie fing an zu zappeln. »Sir! Ich protestiere! So lasse ich mich nicht behandeln …«
    »Nein?«, sagte er direkt neben ihrem Ohr. Inzwischen hatte er begriffen, dass er einen Fehler begangen hatte. Ihr prachtvolles Hinterteil befand sich nun zwischen seinen Schenkeln. Ob das unter diesen Umständen der richtige Platz war? »Still sitzen!«
    »Ich bin doch kein Kind mehr«, maulte sie, »dass Ihr mich so behandelt!«
    Er legte den Arm um ihre Taille und hielt sie fest. »Und warum benimmst du dich dann wie eines?«, flüsterte er ihr ins Ohr.
     

Kapitel 15
     
    Jane fühlte sich gedemütigt.
    Thomas stand gerade vor dem Hauseingang auf den Stufen, als der Earl sie vom Pferd hob und sie dann durch die Halle in die Bibliothek führte. Dabei knallte er die Tür mit dem Fuß so laut hinter sich zu, dass man es im ganzen Haus hören konnte.
    Der Earl von Dragmore war wütend.
    »Aber wir haben doch nur geangelt«, sagte Jane leise. Der Earl war ganz rot im Gesicht.
    »Geangelt«, sagte er verächtlich, als ob sie ihm gerade gestanden hätte, dass sie es – wie einige Tage zuvor Amelia – mit einem fremden Mann irgendwo im Gras getrieben hatte. Als er näher kam, versuchte Jane ihm auszuweichen. Doch er war schneller, ergriff sie bei den Armen und drehte sie so, dass sie ihm den Rücken zukehrte. Dann schob er sie vorwärts, bis Jane sich in dem riesigen Spiegel sah, der über einem Louis-XIV.-Tisch hing. »Und was siehst du da?«, fragte er.
    Das Erste, was Jane in dem Spiegel hinter sich sah, war das wutverzerrte Gesicht des Earls. Ihre Blicke trafen sich.
    »Du sollst nicht mich ansehen, Jane«, knurrte er, »sondern dich selbst.«
    Sie tat wie befohlen.
    Ihr Gesicht war weiß. Ihre Augen waren weit aufgerissen. Ihr Zopf hatte sich fast vollständig aufgelöst. Dann erst fiel ihr auf, dass ihre Bluse so gut wie durchsichtig war, und auf ihren Wangen erschien eine leichte Röte.
    Am auffälligsten waren ihre Brüste.
    Unter der klatschnassen Bluse, die an ihrem Körper klebte, erschienen ihre Brüste wie zwei prachtvolle Melonen. Auch die Brustwarzen zeichneten sich unter dem Stoff deutlich ab. Jane sah den Earl an und bemerkte, dass er dieselben Beobachtungen anstellte wie sie selbst. Er hielt sie noch immer an den Armen fest. Sie errötete noch mehr. Dann ließ er sie los und drehte sich von ihr weg.
    »Hast du denn gar kein Gefühl für Anstand?«, fragte er mit rauer Stimme.
    Sie wollte schon etwas sagen, schwieg jedoch lieber.
    »Du benimmst dich wie eine Zwölfjährige. Hast du denn nicht gesehen, wie der Rothaarige dich angeglotzt hat? Oder wolltest du ihn vielleicht sogar aufreizen? Wenn ich nicht gekommen wäre, hätte dich der Bursche zehn Minuten später flachgelegt und dir den Rock bis zu den Ohren hochgeschoben«, brüllte er und ergriff wieder ihre Arme.
    »Anstand?«, sagte Jane keuchend, als er sie wieder ganz nahe zu sich herzog. Sie war wütend. »Ausgerechnet Ihr wollt mir etwas über Anstand erzählen?«
    »Hast du mich verstanden?«, brüllte der Earl und schüttelte sie.
    »Hast du mich verstanden?«, brüllte sie zurück. »Natürlich wollte ich den jungen nicht aufreizen. Wir haben nur Fische gefangen!«
    Die beiden sahen sich zornig an. »Wir sprechen hier über dein Verhalten, nicht über meins.«
    »Und warum nicht über deins?«, fragte Jane frech. »Wer schleppt denn jeden Tag zentnerweise Dreck hier ins Haus, und wer genehmigt sich in aller Öffentlichkeit eine Mätresse. Ich jedenfalls nicht …« Sie unterbrach sich erschrocken, wusste, dass sie zu weit gegangen war.
    Die Hände des Earls fingen an zu zittern.

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