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Braig & Neundorf 12: Schwabenehre

Braig & Neundorf 12: Schwabenehre

Titel: Braig & Neundorf 12: Schwabenehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Wanninger
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mir herauspressen?« Sie warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. »Nein, dazu kann ich Ihnen nichts sagen.«
    »Und seit damals hatten Sie keinen Kontakt mehr zu Herrn Schmidt?«
    Die Frau schüttelte nur noch den Kopf.

7. Kapitel
    Es war schon kurz vor halb Acht, als Neundorf endlich an der Tankstelle in Ludwigsburg eintraf. Sie hatte ihr Büro gerade verlassen wollen, als Ohmstedt sich bei ihr meldete, um ihr mitzuteilen, dass er sich um die Sache kümmern und die Untersuchung des Tatorts übernehmen würde. Sie solle sich von den Strapazen der durchwachten Nacht erst einmal ausruhen und frische Kraft schöpfen. Neundorf hatte sich bei dem Kollegen für das Angebot bedankt, sich dennoch dafür entschieden, nach Ludwigsburg zu der Überfallenen Tankstelle zu fahren. Sie war zu aufgewühlt, um jetzt Ruhe oder gar Schlaf finden zu können – außerdem wissbegierig, wollte erfahren, was genau geschehen war. Sie hatte Thomas Weiss, ihren Lebensgefährten, angerufen und ihn über den neusten Überfall informiert. Er hatte sofort begriffen, welche Bedeutung der Besuch des Tatortes für sie hatte und ihr ohne jedes Zögern versprochen, sich um ihren Sohn Johannes zu kümmern, ihn rechtzeitig zu wecken und für die Schule fertig zu machen, so wie sie es immer praktizierten, wenn sie nachts beruflich zu tun hatte.
    Das Areal der Tankstelle war weiträumig abgesperrt und von mehreren uniformierten Beamtinnen und Beamten streng bewacht, als sie dort eintraf. Sie wies sich einer Kollegin der Schutzpolizei gegenüber aus, schlüpfte unter dem rotweißen Band hindurch, lief zum hell erleuchteten Verkaufsraum. Die Eingangstür stand einen Spalt breit offen. Neundorf blieb stehen, schaute durch das Glas ins Innere, sah die voll bestückten Regale des Ladens. Es handelte sich um eine außergewöhnlich große Verkaufsfläche, die Waren der unterschiedlichsten Sortimente präsentierte. In einer Ecke, wenige Meter von der Tür entfernt, standen Dr. Kai Dolde und Markus Schöffler – von Kopf bis Fuß in hellgrüne Kunststoffoveralls verpackt – nebeneinander auf einer Leiter und schraubten, die Köpfe in die Höhe gereckt, an einem unmittelbar unterhalb der Decke angebrachten Gerät.
    Neundorf griff in ihre Jackentasche, zog Plastiküberzüge heraus, stülpte sie sich über die Hände. Sie bewegte sich nicht von der Stelle, wusste sie doch, wie wichtig es war, für den Laien kaum sichtbare, möglicherweise aber dennoch vorhandene Spuren nicht zu beschädigen, um die Arbeit ihrer Kollegen nicht noch zusätzlich zu erschweren. Oft genug lag es am Fund winziger, fast mikroskopisch kleiner Partikel, die Anwesenheit eines Verdächtigen am Tatort beweisen zu können.
    Sie wartete, bis die beiden Spurensicherer einen kleinen, schwarzen Gegenstand aus seiner Halterung geschraubt hatten und von der Leiter gestiegen waren, sah, dass es sich um eine Überwachungskamera handelte. Neundorf streckte den Kopf in den Türspalt, klopfte an die Scheibe. »Guten Morgen zusammen«, begrüßte sie die Kollegen, »seid ihr schon länger hier?«
    Dr. Dolde blickte von der Kamera auf, überließ es Schöffler, sie genauer zu untersuchen. »Fünfzehn Minuten vielleicht«, antwortete er.
    »Sonst ist noch niemand da?«
    »Ohmstedt.« Der Spurensicherer zeigte nach draußen. »Er wollte mit dem zuständigen Arzt telefonieren.« Er bemerkte Neundorfs fragende Miene, erklärte seine Ausführungen. »Der Verkäufer, also der Mann, der überfallen wurde. Er liegt im Klinikum. Der Notarzt hat ihn sofort eingewiesen.«
    »Ihr habt ihn noch gesehen?«
    Dr. Dolde nickte. »Er lag aber schon auf der Bahre. Der Arzt verbot jedes Gespräch. Ich glaube, der arme Mann war ziemlich fertig.«
    »Ich dachte, es wurde niemand verletzt?« Unterwegs auf dem Weg nach Ludwigsburg hatte sie sich telefonisch bei den am Tatort bereits eingetroffenen Kollegen der Schutzpolizei nach den ersten Erkenntnissen erkundigt. Ein Überfall ja, hatte sie gehört, aber keine Toten und keine Verletzten, wenigstens das nicht.
    »Keine Ahnung«, antwortete der Spurensicherer. »Du musst Ohmstedt fragen. Wir kümmern uns um die Kameras«, er zeigte auf den kleinen Gegenstand in Schöfflers Hand. »Der Mist ist nämlich der, dass die Bänder nichts hergeben. Wir haben sie sofort untersucht, weil wir wissen, wie scharf ihr auf sie seid.«
    »Was heißt, sie geben nichts her?«
    »Flimmern. Nichts als flimmern. Kein einziges Bild.«
    »Kein einziges Bild?« Neundorf setzte zu ihrer nächsten Frage

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