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Braig & Neundorf 13: Schwaben-Sommer

Braig & Neundorf 13: Schwaben-Sommer

Titel: Braig & Neundorf 13: Schwaben-Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Wanninger
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Schlafzimmer. Ann-Sophie atmete in langen Zügen, selige Unbekümmertheit in ihrer Miene spiegelnd. Er strich dem schlafenden Kind sanft über den Kopf, verweilte mehrere Minuten an ihrem Bett. Erst als er Ann-Katrins leise rufende Stimme hörte, trat er wieder aus dem Raum.
    »Ich habe einen grünen Salat vorbereitet, hast du Lust?«
    Er schloss die Tür zum Schlafzimmer, setzte sich seiner Partnerin gegenüber an den Tisch. »Grüner Salat? Gerne.«
    Sie wies auf die Glasschüssel mitten auf dem Tisch, wartete, bis er sich bedient hatte, füllte sich dann selbst eine kleine Portion in ihren Teller. »Die Maultaschen haben geschmeckt?«
    »Ausgezeichnet«, bestätigte er. »Morgen bringe ich eine Packung mit.«
    Nach seinem Gespräch mit Eva Seibold war er in die kleine Fabrik zurückgekehrt und hatte sich nebenan in Fitterlings Maultaschen Haus einen Maultaschen-Teller bestellt. Obwohl die Küche um diese Zeit – es war kurz nach 14 Uhr – bereits geschlossen hatte, war man bereit gewesen, ihm ein einfaches Tagesessen zu servieren. Gebratene Maultaschen mit Tomatensalat, eine ungewöhnliche, nichtsdestotrotz aber sehr schmackhafte Kombination. Er hatte die kleinen, mit einer Fleischpaste gefüllten Teigwaren sofort erkannt, sich augenblicklich an den Anblick der Badewanne und den von ihrem Inhalt ausgehenden nicht gerade angenehmen Geruch erinnert. Nur zögernd hatte er die Maultaschen auf die Gabel genommen, sie dann jedoch, nach den ersten, sehr genussvollen Versuchen, mit immer größerem Appetit verspeist. Sie waren in einer provenzalischen Kräutermischung gebacken, überraschten mit einem würzigen, an einen kräftigen Braten erinnernden Geschmack.
    Nachdem er die Mahlzeit in Ruhe genossen und sich noch einen Kaffee hatte servieren lassen, war es ihm gelungen, Neundorf über seine neuesten Ermittlungsergebnisse zu unterrichten.
    »Wo ist der Zusammenhang zwischen den beiden Verbrechen?«, hatte sie sofort gefragt, »was haben Allmenger und dieser Fitterling miteinander zu tun?«
    »Ich weiß es nicht. Allmenger ist nach Aussage Michael Fitterlings, der für den Verkauf der Maultaschen zuständig ist, nicht als persönlicher Kunde registriert.«
    »Sie kennen die Namen ihrer Kunden?«
    »Nur die von denen, die große Mengen abnehmen. Das sind meistens aber Restaurants, wenn ich den Mann richtig verstanden habe.«
    »Du hast dir die Liste geben lassen?«
    »Ist das wirklich notwendig?«, hatte Braig gefragt. »Ohne Erlaubnis des Ermittlungsrichters wird Fitterling die wohl kaum herausrücken. Der hat panische Angst davor, uns Einblick in seine Kundenkartei zu geben. Der fürchtet um die Existenz seiner Firma.«
    »Wieso das?«
    »Es gibt wohl eine Menge teurer Lokale, die exquisite hausgemachte Maultaschen anbieten, diese in Wirklichkeit aber von den Fitterlings beziehen. Wenn das bekannt wird …«
    »Meine Herren, die übliche Schmierenkomödie. Aber da geht es wahrscheinlich wirklich um sehr viel Geld. Wenn Leute für ein Essen eine dreistellige Summe oder was weiß ich wie viel bezahlen, wollen sie natürlich nicht hören, dass sie gelinkt wurden. Obwohl ich es diesen Typen herzlich gönne.« Neundorf hatte kurz gelacht. »Aber Spaß beiseite. Kannst du den Mann nicht überreden, dich wenigstens einen kurzen Blick auf die Liste werfen zu lassen? Er muss sie ja nicht extra ausdrucken. Und von deiner Diskretion wirst du ihn hoffentlich überzeugen können.«
    »Wer weiß, vielleicht lässt er sich dazu erweichen, wenn ich eine Weile auf ihn einrede«, hatte Braig erwidert. »Mein Problem ist nur: Wonach soll ich auf der Liste suchen? Ich habe doch überhaupt keine Ahnung, wer von den Kunden der Fitterlings mit Allmenger zu hat, in welcher Weise auch immer? Über das Leben des Mannes fehlen mir fast sämtliche Informationen. Woran soll ich eventuelle Verbindungen zu Leuten auf der Liste erkennen? Indem ich alle Kunden aus Esslingen und Umgebung überprüfe?«
    Neundorf hatte einen lauten Seufzer hören lassen. »Nein, so hat das natürlich keinen Sinn. Warten wir erst mal ab, ob wir auf anderen Wegen zu neuen Erkenntnissen gelangen. Ich gebe dir Bescheid, sobald ich mehr weiß.«
    Braig hatte sich von ihr verabschiedet, sich dann mit Ann-Katrin über ihren bisherigen Tagesablauf unterhalten. Er hatte ihr versprochen, möglichst bald nach Hause zu kommen, war dann, nach der Beendigung des Gesprächs dazu übergegangen, die Frau aus Hechingen, die Christian Fitterling nach den Aussagen Eva Seibolds gestern am

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