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BRAINFUCK

BRAINFUCK

Titel: BRAINFUCK Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Berger
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Aktivkohle bestückte Filter die Luft von allen Gerüchen. Er hatte seinen Rückzugsort bequem eingerichtet und gelegentlich schlief er dort, wenn es ihm nach einer Flasche Wodka zu weit erschien, nach oben zu gehen. Heute würde der Raum zum ersten Mal als Liebeslaube dienen. Daniela – das Bild ihres nackten, sich wild unter ihm windenden Leibes geisterte durch sein Hirn und löste unmittelbar die dazugehörige körperliche Reaktion aus.
    Ein Geräusch unterbrach seine erotischen Fantasien. Aus einem Eingang drei Häuser weiter, löste sich eine Gestalt. Der graue Staubmantel, der den massigen Mann trotz der Hitze einhüllte, ließ ihn im städtischen Grau beinahe unsichtbar werden. Jens beugte sich leicht nach vorne, um seine Erektion zu verstecken. Der Dicke ging direkt auf ihn zu und blieb vor ihm stehen.
    »Ein ziemlich heißer Tag heute, nicht wahr? Können Sie mir sagen, wie ich zum Maximiliansplatz komme?«, sprach er die Erkennungsworte, die Jens mit dem Barkeeper im ›Saftladen‹ vereinbart hatte.
    »Ich finde es gar nicht heiß«, antwortete er verabredungsgemäß. »Zum Maximiliansplatz gehen Sie da vorne links und dann die Dritte rechts, schon sind Sie da.«
    Der Bote nickte zufrieden, öffnete seinen Mantel und kramte in der Innentasche. Er zauberte mit großer Geste einen Plastikbeutel hervor, der mit grünem Draht verschlossen war. Jens wunderte sich darüber, dass der Kerl trotz der Kleidung nicht zu schwitzen schien.
    »Einhundertfünfzig Gramm, wie verabredet.«
    »Ich hatte zweihundert bestellt, für fünfzig Euro!«
    Der Mann beugte sich zu ihm hinunter und flüsterte: »Ich muss auch von etwas leben, Sie verstehen?«
    Er verstand. Es war eine äußerst dumme Idee gewesen, nicht bei seinem Stammdealer zu kaufen. Dieser hatte ihn wissen lassen, dass er sich die nächsten Tage nicht in der Stadt befinden würde und Jens gefragt, ob er Nachschub bräuchte. Er hatte verneint. Dass sich eine solche Gelegenheit bieten würde, hatte er nicht vorausahnen können. Jetzt den Empörten spielen und auf eine Liebesnacht mit dieser tollen Frau verzichten? Nein. Definitiv nicht!
    »Ja, ich verstehe«, sagte er resignierend und nestelte das Geld aus der Hosentasche.
    Das Kaffeepulver und der Schein wechselten den Besitzer. Zufrieden lächelnd zog der Dicke ab und ließ einen mit sich hadernden Kunden zurück.
    Scheiße, verdammt! Um fünfzig Gramm beschissen! Ich hätte dem Kerl … Ach was soll's. Ich habe bekommen, was ich wollte und werde heute Abend bekommen, was ich will.
    Er stand auf und klopfte sich den Staub von der Hose. Das Knacken seines linken Knies ignorierte er. Ein unwilliger Blick in Richtung der Hauptstraße. Die Sonne brannte nach wie vor in voller Kraft. Ob er warten sollte, bis das Gewitter losbrach, das sich inzwischen deutlich hörbar ankündigte? Nein, er hatte Vorbereitungen zu treffen, schließlich sollte sich Daniela wohlfühlen bei ihm. Daniela! Der Gedanke verursachte ein Kribbeln in seinen Lenden. Er steckte sich den Beutel in den Hosenbund, vergewisserte sich, dass das Hemd locker darüber fiel, und machte sich widerstrebend auf den Weg in die gleißende Helligkeit einer unter der Sommerglut stöhnenden Stadt. Er ging langsam. Einerseits, um nicht aufzufallen – jemand, der rannte, war verdächtig und eine Kontrolle wollte er nicht herausfordern – andererseits, weil es viel zu heiß war, um eine schnellere Gangart anzuschlagen. Trotz der schonenden Geschwindigkeit war er nass geschwitzt, als er zu Hause eintraf.
    Dort begab sich Jens ohne Umwege in den Keller, entriegelte das Zahlenschloss an der Stahltür und betrat sein verstecktes Reich. Nirgends fühlte er sich so daheim wie hier. Das war sein Domizil, sein Rückzugsort aus einer vollkommen überwachten Öffentlichkeit. Er begann damit, Ordnung zu schaffen, fegte den Boden, wischte Tisch und Sitzgelegenheiten ab und bezog das Klappsofa mit einem frischen Überzug. Zufrieden betrachtete er sein Werk.
    Die Türklingel schellte. Ein Blick zur Uhr verriet ihm, dass es fünfzig Minuten zu früh war für Daniela. Hatte sie solche Sehnsucht nach ihm? Oder nach dem Kaffee? Ihm war egal, wem oder was ihre Sehnsucht galt – das Ergebnis zählte. Jens ging die Treppe hinauf zur Haustür und öffnete.
    Vor ihm standen zwei Männer in den Uniformen der Drogenpatrouille. Der Kleinere der beiden führte einen Schäferhund an einer kurzen Leine.
    »Jens Wußmann?!« Es klang eher wie eine Feststellung als nach einer Frage.
    »Ja, der

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