Brainwalking
Allgemeinen hat sich die Planung mit einer bis eineinhalb Stunden bewährt.
Natürlich kann im Einzelfall ein anderer Zeitrahmen festgelegt werden. Das bietet sich an, wenn es um eine besondere Veranstaltung geht, bei der das Brainwalking im Mittelpunkt steht und eher Selbstzweck ist. Außerdem kann für eine spezielle Zielgruppe, die zum Beispiel geübt ist und ihr gewöhnliches Ausdauertraining ausnahmsweise einmal als besondere Attraktion mit Denkaufgaben anreichern möchte, eine andere Absprache getroffen werden.
Ist die Gruppe sehr gemischt hinsichtlich der körperlichen Fitness, sollte die Zeitplanung unbedingt zwischendurch immer Unterbrechungen der Fortbewegung vorsehen. Diese sind keineswegs Pausen im eigentlichen Sinn, sondern aktiv zu gestalten, zum Beispiel durch Bewegungsaufgaben und Spiele am Platz oder durch Denkaufgaben.
Handelt es sich um ein einmaliges Angebot, kann in einer solchen Veranstaltung lediglich ein kleiner Einblick gewährt werden in die Möglichkeiten, die das Konzept bietet. Es ist kaum möglich, Hintergründe detailliert zu erläutern. Die Aufgaben sind nur eine kleine Auswahl aus der großen Palette möglicher Aktivitäten.
Anders ist die Situation bei einem Kurs. Hier kann – wie bei jedem Kurs in geschlossenen Räumen – verteilt über sämtliche Kurseinheiten, systematisch ein Überblick gegeben werden. Die Teilnehmer erhalten hier ein Repertoire an Übungsbeispielen und entsprechendes Hintergrundwissen, um nach Abschluss des Kurses das Gelernte in ihren Alltag zu integrieren und eigenständig weiter zu trainieren.
Solche Kurse umfassen meistens 6-8 Einheiten, in der Regel im Abstand von einer Woche. Doch jede andere Aufteilung der Zeiteinheiten ist möglich. So kann ein Kurs zum Beispiel eine Woche lang täglich eine Stunde dauern oder ein anderer mehrere Einheiten auf ein langes Wochenende verteilen. Wieder andere möchten gern 2 × wöchentlich trainieren. Welche Festlegung getroffen wird, hängt von der Kursleitung ebenso ab wie vom Träger oder von den Wünschen der Teilnehmer, wenn diese als geschlossene Gruppe den Kurs buchen.
Ein Trend, der sich zunehmend abzeichnet, ist, dass Teilnehmer sich nicht gern für sehr lange Zeiträume festlegen. Das heißt, ein Kurs, der über mehrere Monate läuft, ist oft schwierig zu belegen. Falls Sie aber in Ihrer Region oder bei speziellen Zielgruppen andere Erfahrungswerte haben, steht dem überhaupt nichts entgegen, einen Kurs drei Monate lang mit einem Treffen pro Woche durchzuführen. Je länger der Zeitraum, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Gelerntes in den Alltag übertragen wird. Neues kann ausprobiert werden, und gemachte Erfahrungen lassen sich in der Gruppe auswerten und besprechen, Missverständnisse können aufgeklärt werden. Also, keine Scheu vor langfristigen Planungen!
Sind erst einmal genügend Interessenten gewonnen, kann Brainwalking sich als permanentes Angebot im Verein etablieren.
4.6 Die Strecke
Grundsätzlich kann Brainwalking überall durchgeführt werden, Hauptsache draußen. Doch selbstverständlich gibt es Umgebungen, die besser und andere, die schlechter geeignet sind. Suchen Sie einen Rundweg aus, denn in der Regel sollte der Startpunkt auch das Ziel sein, damit alle Teilnehmer vom Ausgangspunkt wieder ihren Nachhauseweg antreten können. Ist das einmal nicht der Fall, muss das angekündigt werden, damit sich alle rechtzeitig darauf einstellen können.
Ideal ist eine Strecke, die viel landschaftliche Abwechslung bietet – Wiese, Wald, Felder, Wasserläufe. Reizvolle Aussichtspunkte steigern die Attraktivität, sind aber nicht überall verfügbar und auch nicht zwingend nötig. Schließlich fordern die Denkaufgaben so viel Aufmerksamkeit, dass sehenswerte Landschaft manchmal überhaupt nicht bewusst wahrgenommen wird.
Der Schwierigkeitsgrad einer Strecke ergibt sich unter anderem aus ihrer Topografie. Ständiger Wechsel von An- und Abstiegen, das Bewältigen vieler Höhenmeter, ist für Teilnehmer, die hinsichtlich ihrer Ausdauer gut trainiert sind, kein Problem, sondern – im Gegenteil – eine willkommene Herausforderung. Bei weniger trainierten Gruppen bietet sich eher ein flaches Gelände an. Hier sollte der Rundweg weitgehend auf einer Höhe bleiben.
Weiteres Kriterium für die Schwierigkeit ist die Beschaffenheit der Wege. Breite und vor allem befestigte Wege sind leichter zu bewältigen als eine Route über Stock und Stein mit Hindernissen durch Wurzelwerk, Stufen, Stege
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