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Brandhei

Brandhei

Titel: Brandhei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shalvis Jill
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diese Kälte zum Verschwinden, bis ihr ganz heiß wurde und sie glühte, von innen nach außen.
    Wie konnte es je wieder so sein wie jetzt, fragte sie sich, so intensiv, so unglaublich intensiv, dass es einem förmlich die Sinne raubte? Es kam ihr vor, als hätte jeder Augenblick – jedes Wort, jeder Blick, jede Berührung -, den sie je zusammen verbracht hatten, hierher geführt, als wäre alles auf diesen Höhepunkt, diesen alles verzehrenden Feuerball in ihrem Inneren zugestrebt, der sie zu verschlingen drohte, wenn sie ihn nicht herausließ.
    Sie ergriff seine Arme und strich sanft seinen feuchten, heißen, glitschigen Rücken hinab, vorbei an seinen abgeheilten Narben, und spürte, wie seine Muskeln sich spannten, während er wieder tief in sie eindrang, tief und langsam, so langsam, als wollte er die Zeit anhalten, dies ewig tun, sie an sich binden...
    Er presste die Hüften gegen ihre. »Ich kann nicht mehr erkennen, wo du endest und ich anfange.«
    Nichts war je so gewesen wie dies, es war, als ob sie stürbe, wenn er sie nicht weiterhin festhielt und in sie hineinstieß. Das allein hätte ihr Angst einjagen können, aber an seinem Gesichtsausdruck erkannte sie, dass er sich ebenso in ihr verloren hatte wie sie sich in ihm. Er gab sich völlig hin, ihr, einander, und sie konnte nicht anders, als es ihm gleichzutun. »Jake...«
    »Ich weiß. Ja, ich weiß...« Er hielt inne und küsste sie. Ihr Rhythmus wurde schneller, sie verlor sich in seiner warmen Haut, seinen harten Stößen, und als es vorbei war, als sie beide den Sprung getan hatten, bewegte sich keiner
von ihnen für eine sehr lange Zeit. Callie genoss die völlige Erschöpfung, die Nähe. Sie liebte es, wie er über ihr blieb, sein Atem rau und stoßweise, und sie hielt ihn fest und saugte alles in sich auf. Schließlich drückte er ihr seinen Mund auf den Hals und hob den Kopf. »Hey.«
    Sie lächelte. »Hey.«
    »Gut?«
    »Mehr als das.«
    Er küsste sie noch einmal und stand auf. Ein furchtbares Wiedererlebensgefühl überkam Callie. Sie wollte nicht, dass er ging, nicht wie beim letzten Mal, aber sie hatte nicht den Mut, es ihm zu sagen oder ihn davon abzuhalten. Verdammt, zu viele Male hatten Menschen sie verlassen. Nur dieses eine Mal wünschte sie sich, dass jemand bei ihr blieb.
    Jake stand neben ihrem Bett, nackt. Ein schöner Mann, der sich völlig wohl in seiner Haut fühlte.
    Sie hielt den Atem an und hob die Bettdecke an, und dieses Mal schlüpfte er hinein und zog sie an sich. »Ich wünschte, wir hätten hierfür eine Wegbeschreibung«, flüsterte sie, woraufhin er ein raues Lachen ausstieß, sie aber noch fester an sich drückte.
    »Hast du Angst, wir könnten einander verlieren?«, fragte er.
    »Ein wenig.« Aber in Wahrheit hatte sie sich schon verloren. In ihm.
     
    Callie erwachte vor dem Morgengrauen, unter Jakes hingebungsvollen Liebkosungen, und als sie sich zurücklegte und ihn gewähren ließ, ehe sie ihm den Gefallen erwiderte, stellte sie sich träumerisch vor, sie könnte jeden Morgen so aufwachen. Doch schließlich mussten sie aufstehen. So sehr es ihr auch widerstrebte, sie musste sich der Wirklichkeit
stellen – und auf diese Weise mit Jake zusammen zu sein, das war nicht die Wirklichkeit.
    Der Gewitter war weitergezogen, und nach dem Frühstück verschwanden auch ihre Gäste, so dass Callie erleichtert aufatmete und in Ruhe ihrer Arbeit nachgehen konnte. Sie half bei den morgendlichen Verrichtungen, spielte einige Minuten lang mit den Welpen, überrascht und geschmeichelt, dass Tiger sie doch tatsächlich mit kurzem Schwanzwedeln begrüßte. Bald würden sie die Welpen an solche Gäste verschenken, die einen haben wollten, aber nicht Tiger. Die würden sie behalten.
    Noch eine Ausgestoßene.
    Als sie Hunger bekam, schnappte Callie sich einen Muffin aus der Küche und ging in ihr Büro. Dort empfing Stone sie, mit grimmigen Gesicht.
    »O nein«, hauchte sie, als sie die Schatten unter seinen Augen, die Anspannung in seinem Körper bemerkte. »Und nun?«
    »Ich brauche noch ein paar Tage.«
    »Was ist denn los?«
    »Ich muss einen Kursus bei den Anonymen Alkoholikern belegen, und in Three Rocks gibt es keine Gruppe. Ich muss nach Tucson fahren.«
    Stone zitterte am ganzen Leib. Sie stand auf und drückte ihn auf einen Stuhl. Er ließ es widerstandslos mit sich geschehen und seufzte. »Ich dachte, ich könnte mit den College-Boys klarkommen und mit ihnen feiern, aber gestern Abend waren sie in besonders ausgelassener

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