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Brandstifter - Paretsky, S: Brandstifter - Burn Marks

Brandstifter - Paretsky, S: Brandstifter - Burn Marks

Titel: Brandstifter - Paretsky, S: Brandstifter - Burn Marks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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erfahren habe, zur Presse. Falls ich nicht weiß, was ich tue, die Presse hat die Mittel, sich detaillierter damit zu beschäftigen.« Ich hatte nicht vor, ihm auf die Nase zu binden, daß mir an der Arbeitsstelle von Alma keinerlei Arbeiter aus Minderheitengruppen aufgefallen waren – sie konnten ein paar Dutzend dort hinbringen, ehe Murray mit einem Fotografen auftauchte.
    MacDonald dachte ein paar Augenblicke lang darüber nach – das hatte offenbar nicht im Text gestanden, als er anrief. »Vielleicht können wir Sie in diesem Punkt dazu bewegen, daß Sie es sich anders überlegen. Was wäre dazu nötig?«
    »Kein Geld, das kann ich Ihnen versichern.« Und auch kein neues Auto, trotz der unheilverkündenden Geräusche, die der Chevy von sich gab. »Aber eine vollständige Geschichte über Alma und Roz und darüber, warum Sie alle so nervös sind, könnte mich davon überzeugen, daß Sie recht haben – und ich nicht weiß, was ich tue.«
    Eine weitere lange Pause entstand. Dann sagte MacDonald langsam: »Vielleicht läßt sich das machen. Gehen Sie jedenfalls nicht zur Presse, ehe wir wieder miteinander gesprochen haben.«
    Ich knirschte mit den Zähnen. »Ich gebe Ihnen einen Tag, Ralph. Danach ist Wettschluß.«
    »Ich mag Drohungen auch nicht lieber als Sie.« Er gluckste ohne Heiterkeit. »Und ich schlage keine Purzelbäume, um Ihr Ultimatum einzuhalten. Sie warten, bis ich Ihnen etwas zu sagen habe, und dann sind Sie damit zufrieden. Und wenn Sie glauben, Sie können in rechtschaffener Entrüstung zu Ihren Freunden beim
Star
oder bei der
Tribune
marschieren, dann denken Sie daran, daß beide Verleger gute Freunde von mir sind. Es wird Zeit, daß jemand in dieser Stadt den Mumm findet, sich gegen Sie zu wehren.«
    »Und Sie sind genau der Richtige, der die wilde Stute zähmen kann, Ralph? Vielleicht ist es an der Zeit, daß jemand Ihnen beibringt, daß Ihnen die Welt noch lange nicht gehört, wenn Sie in der Michigan Avenue Monopoly spielen.«
    Ich knallte den Hörer so heftig auf, daß meine Handfläche brannte.

35 Töchter in Trauer
    Ein Gutes hatte MacDonalds Anruf gehabt – die Wut hatte mir einen Adrenalinstoß verpaßt. Ich fühlte mich energiegeladen, als ich zur Belmont Avenue fuhr.
    Es war jetzt nach acht. Der Septemberhimmel war ganz dunkel, und sobald es dunkel war, wurde es kühl. Ich hätte eine Jacke mitnehmen sollen, aber ich war beim Hinausgehen zu wütend gewesen, um klar zu denken. Ich hätte auch die Pistole mitnehmen sollen, obwohl ich nicht glaubte, daß Vinnie mir folgen würde, in der Hoffnung, mir aus dem Hinterhalt auflauern zu können.
    Viertel vor neun war ich bereits vor dem Beerdigungsinstitut. Es war ein kleines Steingebäude, das ein diskretes Schild als Trauerkapelle auswies. Als ich auf den Parkplatz einbog, standen noch ein paar Autos darauf. Ich hetzte mit meinen Pumps zum Haupteingang, für den Fall, daß die Aufbahrung Punkt neun beendet wurde.
    Die Tür fiel mit einem schwachen Zischlaut zu. An den kleinen Vorraum mit Garderobe für Mäntel und Schirme schloß sich ein größerer Empfangsraum mit dicken, fliederfarbenen Bodenfliesen an. Dunkel getäfelte, mit ein paar frommen Drukken geschmückte Wände schufen eine Atmosphäre tiefer viktorianischer Trauer. Ich ertappte mich dabei, daß ich auf Zehenspitzen ging, obwohl meine Schuhe auf den Fliederfliesen kein Geräusch machten. Niemand kam heraus, um mich zu begrüßen, aber vielleicht hatte mich auch niemand kommen hören.
    Ein Kärtchen hinter Glas am Ende des Empfangsraums wies mich zur Aufbahrung Donnelly in die Kapelle C. Ein Flur nach rechts führte zu einer Reihe von Räumen. Ich schaute nicht auf die Schilder, sondern ging zu der Tür, aus der Licht fiel.
    Eine Handvoll Frauen saß in der Nähe der Tür auf Klappstühlen und unterhielt sich, aber leise, aus Respekt vor dem offenen Sarg an der Wand gegenüber. Sie schauten mich an, kamen zu dem Schluß, daß sie mich nicht kannten, und setzten das Gespräch fort. Ich erkannte Mrs. Donnellys Töchter nach dem Foto, das Mr. Seligman mir gegeben hatte, wußte aber nicht, welche von ihnen Shannon war und welche Star.
    Aus einer Ecke tauchte ein Mann auf. »Kommen Sie zur Aufbahrung Donnelly, Miss?«
    Er war klein, und der runde kahle Kopf ließ ihn wie etwa fünfzig wirken. Aus der Nähe sah ich jedoch, daß er jünger sein mußte. Ich nickte, und er führte mich hinüber, damit ich Rita Donnelly anschauen konnte. Man hatte sie in ein zweiteiliges Kleid gesteckt,

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