Brandung des Herzens
beleuchtete Gesicht des Mannes, den sie liebte, als er das Geschenk ihres Körpers nahm und ihr seinen eigenen Körper zum Geschenk machte, bis sie ganz miteinander verschmolzen waren.
»Und schöner mit jedem Mal«, murmelte Caleb verzückt.
Mit jeder langsamen Bewegung spürte er das Erschauern seiner Geliebten, ein feines Zittern, das Erwartung ausstrahlte, so intensiv wie seine eigene. Er fühlte ihren warmen Atem an seinem Mund, kostete ihren süßen Kuß, sah ihre Augen, silbrig verschleiert vor Leidenschaft, ahnte die lustvolle Anspannung, die sich erneut in ihrem Körper ausbreitete. Trotz seiner Begierde, die ihn mit grausamen Klauen marterte, bewegte er sich behutsam in Willows Schoß, drang abwechselnd sanft in sie ein und zog sich ebenso sanft wieder zurück, von dem einzigen Wunsch beseelt, ihr noch größere Lust zu bereiten, als sie jemals zuvor in seinen Armen genossen hatte.
Die leisen, verzückten Laute, die Willows Lippen entglitten, gelangten nicht weiter als bis zu Calebs Mund, als sie unter ihm noch einmal den Gipfel der Ekstase erreichte. Er bewegte sich auch weiterhin langsam, behutsam, liebkoste sie mit seinem ganzen Körper, liebte sie sanft und unablässig, während er heiße Flammen durch Fleisch züngeln ließ, das immer noch unter einem zärtlichen Ansturm der Erfüllung erschauerte.
»Caleb«, flüsterte sie. »Ich...« Sie bäumte sich ihm entgegen, als erneut brennende Lust durch ihren Körper zuckte.
»Noch einmal«, flüsterte Caleb. »Noch einmal, Willow. Bis es nichts mehr gibt außer dir und mir. Keine Brüder. Keine Schwester. Kein Gestern. Kein Morgen. Nur du und ich, wir beide und die Art von Vergnügen, für die du sterben könntest.«
Willows Augen öffneten sich, als süße, köstliche Glut sie verzehrte. Sie versuchte zu sprechen, doch ihre Stimme versagte. Sie vergaß alles um sich herum, vergaß das Gestern, das Morgen, bis es nur noch Caleb für sie gab und die Art von Vergnügen, für die sie hätte sterben können.
16. Kapitel
Willow bewegte sich unruhig und erwachte abrupt aus ihren Träumen, weil sie plötzlich Calebs tröstliche Wärme neben sich vermißte. Schlaftrunken setzte sie sich auf. Sie wollte gerade seinen Namen rufen, als sie seine Stimme vom Lagerfeuer her hörte, wo ihr Bruder sich eine Schlafstelle bereitet hatte. Renos Stimme antwortete. Keiner der beiden Männer klang freundlich.
Adrenalin schoß in einem heftigen Schub durch Willows Adern und machte alle Chancen, wieder einzudösen, zunichte. Hastig schlüpfte sie in ihre Kleider, weil sie befürchtete, daß es zwischen Reno und Caleb zum Streit kommen würde, wenn sie sie allein ließ.
»Du hast dir verdammt viel Zeit gelassen«, sagte Reno.
»Ich wollte ganz sicher sein.«
»Darauf wette ich.« Renos Stimme triefte vor Sarkasmus. »Schläft sie endlich?«
»Dämpfe deine Stimme, wenn du willst, daß sie auch weiterhin schläft.«
»Sag du mir nicht, was ich zu tun habe, du Hundesohn. Ich nehme keine Befehle von dir entgegen«, knurrte Reno.
»Wenn es um Willow geht, schon«, gab Caleb zurück, und sein Ton war ebenso hart und unversöhnlich wie der von Reno.
Reno machte eine abrupte Bewegung und baute sich drohend vor Caleb auf, seine Silhouette vom blendend hellen Silberlicht des Mondes eingerahmt. Jeder Muskel seines Körpers war in Alarmbereitschaft, als wartete er nur darauf, Caleb einen Faustschlag zu verpassen.
»Du solltest dich besser mit dem Gedanken vertraut machen, Willow zu einem Priester zu bringen, und zwar ganz schnell«, knurrte Reno. »Falls dir die Idee nicht behagt, kannst du auch die Kanone ziehen, die du da trägst. Ehrlich gesagt, mir wär’s lieber, du würdest dich für den Revolver entscheiden.«
»Sei kein verdammter Narr«, erwiderte Caleb kalt. »Beim ersten Schuß würden Slater und sein Haufen wie der Blitz über uns herfallen. Selbst wenn wir so stumm wie Steine sind - wir haben Spuren von hier bis zur Hölle und wieder zurück hinterlassen. Slater ist kein Dummkopf. Er rückt ununterbrochen näher an uns heran. Wir werden schon mindestens zu zweit sein müssen, um uns den Weg frei zu schießen.«
»Das wird mein Problem sein, nicht deines. Du wirst dann tot sein.«
»Und was ist mit Willow?« fragte Caleb schroff. »Weißt du, was Slater und seine Leute mit ihr tun würden?«
»Dasselbe, was du getan hast.«
Wut loderte in Calebs Innerem auf, stellte seine Selbstbeherrschung auf eine harte Probe. »Ich habe Willow nicht mit Gewalt genommen.
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