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Brandung des Herzens

Titel: Brandung des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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Erkundungsgang zurückkehre, sollten Sie besser Äste für ein Feuer zurechtgelegt und frisches Wasser in den Topf gefüllt haben. Ihr Hengst könnte ein bißchen Fellpflege gebrauchen. Falls Sie keine Kardätsche in Ihrer dicken Reisetasche haben, finden Sie eine in meiner Satteltasche.«
    »Ich wünsche Ihnen auch einen guten Morgen.«
    Willow wartete, bis Caleb außer Sichtweite marschiert war, bevor sie die Decke zurückwarf, ihre Stiefel anzog und sich daranmachte, trockene Äste für ein Feuer aufzuschichten. Die ungewohnte Bewegungsfreiheit, die ihre Hosen ihr gaben, überraschte sie zwischendurch immer wieder aufs neue.
    Die Luft war warm und fast bewegungslos, nur hin und wieder strich eine laue Brise durch die Schlucht. Vögel sangen versteckt im Laub der Büsche und hielten nur kurz in ihrem Gesang inne, als Willow zu dem schmalen Flüßchen hinunterging. Wolken segelten am Himmel dahin. Einige von ihnen waren auf der Unterseite schiefergrau, aber nicht alle.
    »Vielleicht regnet es heute abend nicht«, murmelte Willow hoffnungsvoll vor sich hin.
    Das Rascheln von Blättern unter einem Windstoß war die einzige Antwort. Seufzend machte sie sich auf den Weg in irgendein dichtes Gebüsch, wo sie feststellen mußte, daß ihre neuen Kleider auch einen Nachteil hatten. Im Gegensatz zu ihren Batisthosen waren die langen Flanellunterhosen im Schritt zusammengenäht. Einem Mann, der den Drang verspürte, sich zu erleichtern, hätte das keine besonderen Umstände gemacht. Für eine Frau dagegen bedeutete es, sich aus sämtlichen Hüllen schälen zu müssen. Murrend entblößte Willow ihre Kehrseite dem sanften Wind.
    Auf dem Weg zurück zum Lager schimpfte sie immer noch leise über die Unbequemlichkeit von Männerkleidern an einem Frauenkörper vor sich hin. Sie war versucht, das Feuer anzuzünden, ließ es dann aber. Wenn Caleb Wert darauf gelegt hätte, hätte er es ihr gesagt. Und was Willow selbst betraf, so hatte sie zu viele Jahre in Furcht gelebt, um gedankenlos ein Feuer zu entfachen, das jedem in Sichtweite oder Reichweite des Rauches ihre Anwesenheit verriet.
    Willow begann, das Lager aufzuräumen; sie schüttelte Decken aus und rollte sie ordentlich zusammen, legte kleine Stückchen Anmachholz neben die Feuerstelle und holte frisches Wasser vom Fluß. Als sie damit fertig war, fand sie Calebs Kardätsche in einer der Satteltaschen und machte sich daran, die Pferde zu striegeln. Deuce und Trey ließen sich die Prozedur dankbar und ohne jede Nervosität gefallen, denn jetzt gab es kein flatterndes Tuch mehr, was sie erschreckt hätte. Ishmael benahm sich wie immer wie ein Gentleman. Willow beschäftigte sich gerade mit Penny, einer der zierlichen Fuchsstuten, als das Pferd zu schnauben begann und über Willows Schulter blickte. Erst da merkte Willow, daß Caleb ein paar Schritte entfernt stand und sie mit ruhigen goldenen Augen betrachtete.
    Abrupt fragte sie sich, was Caleb von ihrem Aufzug - ganz in Wildleder gekleidet wie eine Indianerin, ihr Haar offen und bis zu den Hüften herabwallend - denken mochte. Wenn er den Kleidungswechsel bemerkte, so sagte er jedenfalls nichts. Er starrte auch nicht auf ihre Beine, die sie noch vor keinem Mann jemals zuvor auf diese Weise entblößt hatte.
    »Haben Ihnen meine Pferde Schwierigkeiten gemacht?« wollte Caleb wissen, während er sich fragte, ob Willow überhaupt daran gedacht hatte, nach seinen Tieren zu sehen.
    Erleichtert, daß er ihre Bekleidung ohne Kommentar akzeptierte, erklärte Willow: »Trey und Deuce waren sanft wie die Lämmer, während ich sie gestriegelt habe. Sie haben bereitwillig die Füße hochgehoben, als ich ihre Hufe säuberte, und haben auch nicht versucht, mich zu stoßen oder zu beißen.«
    Calebs Augen weiteten sich unwillkürlich, als ihm aufging, daß sie sich tatsächlich um seine Tiere gekümmert hatte. Das war beinahe ein ebenso großer Schock für ihn wie der Moment, als er Willow zum ersten Mal in den Wildlederhosen erblickt hatte, die sich wie ein heller, samtiger Schatten um ihren Körper schmiegten und jede verführerische weibliche Kurve enthüllten. Allmählich begann er zu glauben, daß es eine schlechte Idee gewesen war, Willow Hosen tragen zu lassen - schlecht für seinen Seelenfrieden, nicht für ihren.
    Das Oberteil, das sie anhatte, war auch nicht besser. Es spannte sich so liebevoll wie eine Männerhand um ihre Brüste.
    »Auf der Straße ist ein Frachtwagen unterwegs. Richtung Süden. Fährt mit ziemlicher

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