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Brandzeichen

Brandzeichen

Titel: Brandzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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Tatorteinheit versetzt worden.
    Davids und Dianes Blicke begegneten sich ganz kurz. Sie wusste, was er gerade dachte. Dies ähnelte allzu sehr dem Leben, das sie eigentlich hinter sich zurücklassen wollten. David hatte zusammen mit Diane für World Accord International in der ganzen Welt Untersuchungen durchgeführt. Sie hatten dabei schon viel zu viele Haufen von verbrannten Leichen sehen müssen.
    »Wir werden zuerst das Gebiet um das Haus herum untersuchen. Ich habe bereits ein paar Sachen gekennzeichnet, die ich gefunden habe«, sagte Diane und deutete auf die orangefarbenen Fähnchen, die neben dem Sägeblatt und der abgetrennten Hand steckten. »Arbeitet euch von außen nach innen vor. Wenn wir den Weg zum Haus untersucht haben, werden wir eine Art Gerüst über das lose Erdgeschoss bauen müssen, da wir dieses auf keinen Fall mehr betreten dürfen.«
    Diane blickte kurz zu Marcus hinüber. Sie war sich sicher, dass er sich auch an der Planung beteiligen wollte. Er und Garnett kamen gerade auf sie zu, wobei Marcus offensichtlich schon durch seine lässige Gangart zeigen wollte, wie wichtig er war. Als Diane dann auch noch sein affektiertes Grinsen bemerkte, holte sie wortlos eine Plastikduschkappe aus Nevas Koffer und überreichte sie ihm. Sein Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig, als sich ihre Augen begegneten.

[home]
    4
    M arcus McNair schaute Diane grimmig an, als sie ihm die Kunststoffkappe reichte. »Soll ich hier etwa duschen?«, sagte er dann und ließ sein kehliges, rauhes Lachen hören.
    Nach seinem Gesichtsausdruck zu schließen, hätte sie ihn auch auffordern können, sich eine Schlange um den Hals zu legen. Sie hatte aus wohlunterrichteter Quelle gehört, dass ihn viele Frauen charmant fanden. Ihr ging er auf den Wecker.
    »Die Kopfbedeckung ist als Schutz für den Tatort gedacht. Wir wollen ihn nicht noch mehr verunreinigen.«
    Dianes Team grinste McNair an. Dieser warf einen schnellen Blick auf die Presseleute auf der anderen Seite der Straße.
    »Ich glaube nicht, dass ich so etwas brauche«, sagte er dann.
    Diane wusste, dass er es niemals gestatten würde, dass man ein Bild von ihm machte, auf dem er etwas auf dem Kopf trug, das einer Duschhaube glich. Sie hatte sich nur wieder einmal über seine überhebliche Art geärgert und verspürte jetzt fast ein schlechtes Gewissen, ihn in eine solche Zwickmühle gebracht zu haben.
    »Und wie gehen wir jetzt vor?«, wechselte er schnell das Thema.
    Garnett antwortete ihm. »Die Tatortmannschaft arbeitet sich zuerst durch das Gelände bis zum Eingang des Hauses vor. Danach bauen wir ein Gerüst über dem baufälligen Erdgeschossboden, damit Sie und alle anderen die eigentliche Brandstätte untersuchen können.« Garnett gestikulierte dabei, als ob er dieses Gerüst mit eigenen Händen errichten wollte.
    »Nun, was mich angeht«, sagte McNair, »so kann ich die Struktur des Gebäudes von der Seite überschauen. Wegen mir müssen wir keinen solchen Aufwand betreiben …«
    Garnett schnitt ihm das Wort ab. »Die Entscheidung ist gefallen. Wenn Sie nicht bei der Außenuntersuchung mithelfen wollen, müssen Sie eben warten, bis Sie Zugang zur eigentlichen Brandstätte bekommen.«
    Diane fiel bei diesem Gespräch plötzlich ein feindlicher Unterton auf, von dem sie bisher nichts gewusst hatte. Sie hatte Garnett noch nie gegenüber jemandem so kurz angebunden erlebt. Was auch immer dahinterstecken mochte, sie wollte auf keinen Fall, dass ihr eigenes Team hier zwischen die Fronten geriet. Beinahe unbewusst trat sie deshalb einen Schritt zurück.
    »Schauen Sie, Garnett«, sagte McNair, »die Feuerwehr war doch als Erstes hier und hat dann die notwendigen Maßnahmen ergriffen. Ich arbeite für die Feuerwehr, Sie nicht. Ich untersuche hier einen verdächtigen Brandfall. Das hier ist mein Spielfeld, und ich treffe hier die Entscheidungen. Sie müssen mir nur aus dem Weg gehen.« McNair streckte sein Kinn vor, als ob er Garnett herausfordern wollte, ihm einen Kinnhaken zu versetzen.
    Diane schaute zu den Reportern hinüber, ob jemand diese Szene mitbekommen hatte. Inzwischen war allerdings Lynn Webber eingetroffen, und alle hatten sich um sie versammelt. Allerdings näherte sich jetzt von der anderen Seite Whit Abercrombie, der amtliche Leichenbeschauer des Rose County, und zwinkerte ihr zu.
    »Nein, ich glaube, ich habe das Kommando hier«, sagte er dann. McNair drehte sich blitzschnell zu dem Neuankömmling um, gerade als ihm Whit auf den Rücken klopfen

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