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Brandzeichen

Brandzeichen

Titel: Brandzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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Der Bürgermeister mochte eine gute Show. Es sah so aus, als ob er sie in diesem Fall bekommen würde. Anstatt sich weiterhin mit dieser Sache zu befassen, wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Tatort zu.
    »Wir werden den Rest des Fußbodens im Erdgeschoss nicht betreten können. Wir müssen darüber eine Art Brettergerüst errichten, das wir dann außen verankern …«
    Der Lärmpegel nahm plötzlich einige Dezibel zu. Diane hörte zu sprechen auf und schaute die Straße hinunter. Eine kleine Fahrzeugschlange fuhr gerade am Kontrollpunkt der Polizei vorbei. Den weißen Transporter kannte sie, er gehörte zu ihrem Kriminallabor. Zusammen mit zwei Autos hielt er vor dem Nachbarhaus. Das letzte Fahrzeug in dieser Schlange gehörte dem staatlichen Brandermittler. Diane konnte ein Stöhnen kaum unterdrücken. Er parkte in einer Einfahrt auf der anderen Seite der Straße, um den Verkehr nicht noch weiter zu behindern. Die Neuankömmlinge zogen nämlich weitere Presseleute an wie Leichname die Fliegen.
    Diane wollte Garnett gerade erzählen, dass es jetzt bald Probleme geben werde, zog es dann aber vor, zu schweigen. Da war nichts, was sie hätte tun können. Marcus McNair war nun einmal der zuständige amtliche Brandermittler und durfte sich somit hier auch frei bewegen. Garnett schien allerdings ebenfalls seine Bedenken zu haben. Die Falten auf seiner Stirn und an seinen Mundwinkeln vertieften sich, als er beobachtete, wie Marcus aus seinem Wagen stieg und den Reporterschwarm, der sofort auf ihn zueilte, breit angrinste.
    »Ich muss dem ein Ende setzen«, sagte er dann und überquerte die Straße, um die Pressevertreter abzufangen.
    Diane blieb stehen und wartete auf ihr Team, das gerade mit Tatortkoffern in der Hand aus dem Lieferwagen stieg. Sie wollte auf keinen Fall Marcus’ großen Auftritt stören …
    Marcus McNair war schon lange auf ihren Job scharf. Er hatte sich darum beworben, als die Stadt verkündete, dass sie ein kriminaltechnisches Tatortteam bilden würde. Er glaubte tatsächlich, dass ihm dessen Leitung quasi automatisch zufallen würde. Immerhin war er ja ein renommierter Brandermittler. Er war sportlich und sah gut aus. Außerdem war sein Schwager ein einflussreicher Stadtrat. Darüber hinaus war sein einziger Konkurrent eine Frau – eine Museumsdirektorin ohne jede Polizeierfahrung.
    Allerdings hatte McNair nicht gewusst, dass diese Position speziell für die Direktorin des Museums geschaffen worden war, in dem das kriminaltechnische Labor eingerichtet werden würde. Er kannte die politischen Winkelzüge nicht, mit denen der Bürgermeister und der Polizeichef Diane quasi dazu gezwungen hatten, in ihrem Museum Platz für dieses Labor zu schaffen, wenn sie einer überhöhten Grundsteuerforderung der Stadt entgehen wollte. Er wusste nicht, dass diese Museumsdirektorin früher Ermittlerin einer Menschenrechtsorganisation gewesen war, eine Tatortspezialistin und international anerkannte forensische Anthropologin. Wenn er ihr jetzt begegnete, sah er sie finster an, machte sarkastische Bemerkungen oder ignorierte sie einfach. Er schien seine Niederlage immer noch nicht verwunden zu haben.
    Diane begrüßte ihr Team und kümmerte sich nicht um das Gespräch zwischen Garnett, Marcus und den Presseleuten. David, Jin und Neva stellten ihre Tatortkoffer ab und betrachteten das ausgebrannte Haus. Sie hatten alle ihre dunkelblauen Winterjacken an, auf deren Rücken in gelben Großbuchstaben TATORTEINHEIT stand. Alle außer Jin trugen Strickmützen und Stiefel.
    Jin hatte keinerlei Kopfbedeckung auf und trug Turnschuhe. Er hatte früher in New York City als Tatortspezialist gearbeitet und ihnen in den letzten Wochen immer wieder erklärt, dass dies hier überhaupt keine richtige Kälte sei. Er hatte die Metropole verlassen, weil er einmal in einer kleineren Stadt arbeiten wollte, und Diane war froh, dass sie jetzt über einen solch qualifizierten Kriminaltechniker verfügte. »Ich hasse Brände«, sagte er dann. »Ich hasse sie wirklich.« Danach zog er sich die Plastikkappe über seine schwarzen Haare, die sie auf Dianes Anordnung hin an allen Tatorten tragen mussten.
    Neva steckte eine braune Locke unter ihre Strickmütze und zog darüber ebenfalls eine Kunststoffkappe. »Inzwischen rufen Leute schon bei meinen Eltern an, weil sie wissen, wo ich arbeite«, sagte sie, »und wollen wissen, wer alles umgekommen ist. Das Ganze ist einfach schrecklich.« Neva war von der Polizei von Rosewood zur

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