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Brandzeichen

Brandzeichen

Titel: Brandzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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Jin, er war in die Hocke gegangen, um etwas auf dem Boden zu betrachten. »Er muss etwas gefunden haben«, sagte Diane.
    »Es sieht so aus«, bestätigte David.
    »Schauen wir nach, was es ist«, sagte Diane.
    »Du solltest besser allein gehen. Wenn wir alle dort hinaufgehen, machen wir nur die Presseleute aufmerksam, und sie stapfen dann hinter uns her«, sagte David.
    »Da hast du sicher recht.« Diane holte sich eine Taschenlampe aus dem Transporter und ging dann allein durch das felsige schneebedeckte Gelände den Höhenzug hinauf bis zu der Stelle, wo Jin gerade Aufnahmen machte.
    »Was haben Sie gefunden?«, fragte sie ihn.
    »Hey, Boss. Schauen Sie mal.« Jin zeigte ihr eine Stelle inmitten des Unkrauts und der Sträucher, an der eindeutig ein Mensch gestanden war. Es gab zwar keine Fußabdrücke, aber der Grund und die Vegetation waren platt gedrückt.
    »Und dann habe ich das da gefunden …« Jin hielt einen Beutel hoch, in dem sich einige Zigarettenstummel befanden. »Wir können die nach DNS -Spuren untersuchen lassen.«
    »Haben Sie irgendwelche Knochen oder sonstiges Beweismaterial gefunden?«, fragte Diane.
    »Nein, aber das da ist interessant.« Er fuchtelte mit dem Arm in Richtung Lagerhaus.
    Im zunehmenden Dämmerlicht des Sonnenuntergangs erschien Diane der Backsteinbau mehr und mehr wie eine antike Ruine. Darüber hinaus konnte sie allerdings nichts Ungewöhnliches erkennen. »Warum haben Sie das Gebäude fotografiert?«
    »Sehen Sie selbst.« Jin reichte ihr die Kamera, auf die er ein Teleobjektiv geschraubt hatte.
    Diane schaute durch den Sucher auf das Lagerhaus. Durch eines seiner oberen Fenster hatte sie eine fast perfekte Sicht auf das jetzt hell beleuchtete Innere. Sie sah ganz deutlich McNairs Lastwagen und die überall herumliegenden Beweisspuren.
    »Das ist ja interessant. Glauben Sie, dass jemand McNair von hier oben aus beobachtet hat?«
    »Ja, ganz bestimmt. In der Nacht, bevor McNair ermordet wurde, hat es zum letzten Mal ganz leicht geschneit. Auf den Zigarettenstummeln lag eine dünne Schneeschicht. Sie lagen also nicht sehr lange hier, können aber nicht nach dem Mord hierhergelangt sein.«
    Diane schaute noch einmal durch das Objektiv. Sie konnte genau beobachten, wie die Reporter die Szene fotografierten.
    Neben ihnen stand Garnett. Sie sah, wie Neva die Tür des Lastwagens öffnete. Dies hier oben war ein idealer Aussichtspunkt, wenn man das Innere der Lagerhalle ausspähen wollte.
    »Sehen Sie sich hier oben noch etwas um«, sagte sie dann zu Jin. »Schauen Sie, ob Sie nicht doch irgendwelche Spuren finden können. Wenn wir wüssten, was für ein Fahrzeug der Unbekannte fährt, wäre das großartig. Wenn Sie hier oben fertig sind, helfen Sie bitte David und Neva. Ich schaue einmal, ob mich nicht jemand ins Labor zurückfahren kann. Dort untersuche ich dann die Knochen, die wir heute gefunden haben.«
    »Die Reste des Meth-Kochs?«
    »Ich bin mir nicht mehr sicher, ob der Typ, dessen Schädel ich rekonstruiert habe, tatsächlich der Koch war – oder ob er der einzige Koch war. Es befand sich zumindest noch eine weitere Person im Keller, als er explodierte.«
    »Das ist gut – ich meine, je mehr Spuren wir haben, desto schneller können wir diese Sache aufklären«, sagte Jin. »Natürlich ist es nicht schön, dass wir noch eine weitere Leiche gefunden haben.«
    »Ich hoffe, dass ich genug Gesichtsknochen habe, um eine weitere Rekonstruktion anfertigen zu können«, sagte Diane. »Also dann bis nachher.«
    Diane suchte sich einen Weg den Abhang hinunter, wobei sie allerdings mehrere Male das Gleichgewicht verlor und Bekanntschaft mit dem Schneeboden machte. Unten angekommen, ging sie zurück in die Halle, wartete, bis Garnett einmal nicht von Presseleuten umringt war, und bat ihn dann, kurz in ihren Transporter zu kommen. Dort erzählte sie ihm von der anderen Person im Keller und von Jins Funden.
    »Das ist gut. Ich kann also der Presse jetzt erzählen, dass wertvolle Informationen verlorengegangen wären, wenn wir nicht herausgefunden hätten, wo sie McNair versteckt hat.«
    Du solltest langsam wieder an etwas anderes als an deine Revanche denken,
dachte Diane. »Wissen Sie eigentlich inzwischen, ob von denen, die in diesem Haus gewohnt haben, jemand noch am Leben ist?«, fragte sie dann. »Was ist eigentlich mit dem Hausbesitzer? Und wer hatte den Keller angemietet?«
    »Laut dem Hausbesitzer war der Keller nicht vermietet«, sagte Garnett. »Ich lasse ihn von meinen

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