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Brandzeichen

Brandzeichen

Titel: Brandzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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Boden geschüttet hatte.
    »Mein Gott, was für ein Chaos«, sagte Jin. »Sind das etwa die Reste des explodierten Hauses, die er sich danach unter den Nagel gerissen hat?«
    »Es sieht so aus.« Garnett lächelte sie strahlend an. Diane hätte eigentlich erwartet, dass es ihn wütend machen würde, die Beweisspuren des Meth-Labors in einem solchen Zustand vorzufinden.
    »Anscheinend wollte sich McNair die gesamten Spuren genau anschauen, bevor er sie in seinem Labor untersuchen ließ.« Garnett leuchtete mit seiner Taschenlampe auf einen Knochenhaufen. Diane zuckte zusammen, als sie die verkohlten und zerbrochenen Knochenfragmente sah, die da einfach so auf dem Boden lagen.
    »Er wollte wohl sicherstellen, dass wir den Drogenkoch nicht mehr identifizieren können«, sagte Diane. »Er hätte alle Knochen beseitigt, die anderen Beweisspuren wieder in die Beweismittelbeutel gepackt und diese dann in sein Labor gebracht.«
    »So sieht es aus, aber jemand hat ihn zuvor erschossen«, sagte Garnett aufgekratzt.
    »Was gefällt Ihnen eigentlich so sehr an dieser Sache?«, fragte Diane.
    »Die Tatsache, dass dieses Lagerhaus und das gesamte Gelände hier Stadtrat Adler gehören. Oh, da sind sie ja«, rief er aus, als ein weiterer Wagen vor der Halle stehen blieb. »Das wird die Presse sein. Wie haben die nur Wind von der Sache bekommen?« Er grinste und ging hinaus, um sie zu empfangen.
    Diane und ihr Team schauten sich mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Rache ist süß. Das gilt auch für einen Polizisten«, sagte David. »Mein Gott, habe ich jetzt nicht schon wieder ein Wort benutzt, das mit
p
anfängt?«
    »Okay«, sagte Diane. »David und Neva, ihr nehmt euch den Lastwagen und die Lagerhalle vor. Jin, ich möchte, dass Sie die ganze Gegend rund um das Lagerhaus absuchen, um sicherzustellen, dass es hier nicht irgendwo noch eine kleine Schlucht gibt, in die er weitere Knochen geworfen hat. Ich schaue mir diesen Knochenhaufen da vorne an. Haben wir Lampen in unserem Transporter?«
    »Ja. Ich hole sie und stelle sie hier auf«, sagte David.
    Diane überließ die anderen ihrer Arbeit und ging vor dem Knochenhaufen in die Hocke, um ihn genauer zu betrachten. Sie zog sich ein Paar Handschuhe an und hob einen Knochen auf. Es war ein Schädelfragment. Den Knochen sah man an, dass sie aus dem Zentrum der Explosion stammten, dort, wo die größte Hitze geherrscht hatte. Einige waren beinahe weiß, andere fast vollständig verkohlt und geborsten. Eine Sache fiel ihr allerdings selbst im Dämmerlicht dieser Halle sofort auf. In diesem Knochenhaufen lagen
zwei
linke Oberschenkelknochen. Es musste also neben dem unbekannten Opfer, dessen Schädel sie teilweise rekonstruiert hatte, eine weitere Person im Keller gewesen sein.
    Diane holte eine leere Schachtel aus ihrem Transporter und begann, die Knochen sorgfältig hineinzulegen. Sie packte gerade die letzten Fragmente ein, als plötzlich dieser Teil der Lagerhalle in hellstem Licht erstrahlte.
    Sie stand auf und schaute sich noch einmal um. Der Boden der Halle war von kleinen Trümmerhaufen übersät, die wohl alle von der Brandstätte stammten. Er hatte also tatsächlich alle Beweisspuren hierhergebracht, um sie höchstpersönlich zu durchsuchen, bevor er sie seinem Brandermittlungslabor übergeben hätte. Aber wonach hatte er eigentlich gesucht? Nach den Knochen, nach noch etwas anderem neben diesen Knochen oder überhaupt nach allem, was ihn eventuell belasten könnte? Beim Betrachten dieser weitgehend zerstörten Beweisspuren wurde Diane endgültig klar, dass McNair bis über beide Ohren im Methamphetamin-Handel gesteckt haben musste.
    Gerade als sie die Knochen eingepackt hatte, führte Garnett einige Pressevertreter in die Halle, damit diese Bilder von dem überall verstreuten Beweismaterial machen konnten. Diane machte sich schnell davon, bevor sie jemand fotografieren konnte. Draußen stand David neben dem Transporter und schaute zu dem kleinen Höhenrücken hinüber, der sich hinter dem Lagerhaus erstreckte.
    Diane lud die Schachtel mit den Knochen in den Transporter und folgte dann seinen Blicken. »Was gibt’s denn da zu sehen?« Sie hielt eine Hand empor, um ihre Augen vor den Strahlen der untergehenden Sonne zu schützen.
    »Ich versuche herauszufinden, was Jin dort oben treibt«, sagte David. »Er ist schon vor einiger Zeit auf diesen Höhenrücken dort geklettert. Jetzt macht er überall Bilder und sucht anscheinend den ganzen Boden ab.«
    Jetzt entdeckte auch Diane

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