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Brandzeichen

Brandzeichen

Titel: Brandzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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Pensionierung warten und in der Zwischenzeit gerne noch etwas Sinnvolles erledigen wollen.«
    Tatsächlich waren weder Izzy noch Archie besonders alt. Beide waren höchstens Anfang fünfzig, aber Diane nahm an, dass Izzy sich im Augenblick wirklich uralt vorkam. Nach dem Tod des eigenen Kindes fühlt man ja die ganze Last der Welt auf den eigenen Schultern ruhen.
    Diane ließ Jin vorne einsteigen, während sie selbst auf dem Rücksitz Platz nahm.
    »Wie geht es Ihnen und Ihrer Frau, Izzy?«, fragte sie, als sie durch die Dunkelheit fuhren.
    »Nicht gut. Ihre Schwester ist gekommen, um sich eine Weile um sie zu kümmern. Ich muss einfach herausfinden, wer das getan hat. Meine Aufgabe ist es, die Bürger dieser Stadt zu beschützen, und dann kann ich nicht einmal meinen eigenen Sohn vor den Leuten schützen, die ich eigentlich zur Strecke bringen sollte.«
    Diane konnte ihn gut verstehen. Sie selbst hatte ihre Tochter nicht vor dem Mann beschützen können, den sie wegen seiner Greueltaten vor Gericht zu bringen versuchte. Zu sagen, dass man sich in einem solchen Fall als totaler Versager fühlt, wäre sogar noch eine Untertreibung.
    »Bobby Colemans Mutter hat versucht, sich umzubringen«, fuhr Izzy fort. »Sie behaupten, es sei eine unabsichtliche Überdosis gewesen, aber wir wissen es alle besser. Es ist einfach gegen die Natur, die eigenen Kinder zu überleben. Es ist einfach zu schrecklich.«
    Das stimmt,
gab ihm Diane innerlich recht.
Es ist entsetzlich.
    Izzy ließ Diane und Jin vor dem Museum aussteigen, und sie fuhr Jin danach in die Krankenhausambulanz. Sie setzte sich ins Wartezimmer, bis er verarztet war.
    »Nichts Schlimmes passiert«, sagte er, als er zurückkam. »Der Arzt hat die Kopfwunde mit drei Stichen genäht und mich aufgefordert anzurufen, wenn ich Schmerzen, Übelkeit oder Schwindelgefühle verspüre – das Übliche eben.«
    »Hat er nicht auch gesagt, Sie sollten heimgehen und sich hinlegen?«, fragte Diane.
    »Na ja, schon, aber das sagen sie doch immer. Das ist einfach eine Rückversicherung für sie. Mir geht es gut.«
    Diane fuhr ihn heim und schaute ihm nach, bis er in seinem Apartmenthaus verschwunden war. Sie fuhr los, bog um die Kurve – und sah, wie sein Wagen aus seiner Tiefgarage herauspreschte und in Richtung des Lagerhauses davonjagte. Sie schüttelte den Kopf, griff zu ihrem Handy und rief David an.
    »Wie geht es Jin?«, fragte sie dieser.
    »Ganz gut. Man hat seine Kopfwunde mit drei Stichen genäht. Ich rufe nur an, weil ich glaube, dass er zu euch unterwegs ist. Passt ein wenig auf ihn auf«, sagte Diane.
    »Machen wir. Neva wird sich um ihn kümmern. Das hilft gewöhnlich.«
    »Habt ihr noch etwas Interessantes gefunden?«, fragte Diane.
    »In dem Kellergeschoss des Apartmenthauses gab es eine Küche, deswegen haben wir eine Menge Metall gefunden. Wir suchen immer noch nach etwas, das man einer Person zuschreiben könnte, aber das meiste sind einfach Teile dieses Hauses. Allerdings haben wir auch noch ein paar Knochen entdeckt. Einer sieht wie das Stück eines Röhrenknochens aus. Aber er ist ziemlich dünn. Und er hat einen beinahe ovalen Querschnitt.«
    »Das könnte eine Speiche sein.«
    »Wir bringen alle Knochen zu dir ins Labor. Das restliche Beweismaterial werden wir wohl erst einmal hier unter Bewachung zurücklassen. Garnett lässt es dann von einem Brandermittler untersuchen, den er gut kennt und dem er vertraut.«
    »Haltet mich bitte auf dem Laufenden.« Diane steckte das Handy weg und fuhr ins Museum. Sie parkte vor dem Außenaufzug, mit dem man direkt ins Kriminallabor hochfahren konnte.
    Sie sprach kurz mit dem Nachtwächter, der den Zugang zum Aufzug überwachte, fuhr ins Kriminallabor hinauf, tippte ihren Code ein und ging mit der Knochenschachtel unter dem Arm hinein.
    Das Handy vibrierte in ihrer Tasche, als sie gerade die Schachtel auf den Tisch stellte. Auf dem Display stand LAURA HILLARD .
    »Hallo, Laura«, meldete sich Diane.
    »Ich wollte dir nur etwas ausrichten. Juliets Großmutter heißt Ruby Torkel. Sie lebt noch und wohnt in Glendale-Marsh in Florida, wo sie auch ihr ganzes Leben verbracht hat.«
    »Einen Moment, bitte, ich hole mir nur etwas zum Schreiben.«
    Diane fischte einen Kugelschreiber aus ihrer Tasche und schaute sich dann nach einem Stück Papier um. Sie fand in einer Schublade einen kleinen Notizblock.
    »Ich nehme nicht an, dass du ihre Telefonnummer hast.«
    »Aber klar doch.« Laura gab Diane die Nummer durch. »Juliet meint,

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