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Brandzeichen

Brandzeichen

Titel: Brandzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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dass sie durch ihre »Pedanterie« ihren geliebten Blake in Gefahr gebracht hatte.
    »Und was hat er dann gemacht?«, fragte Diane, obwohl sie die Antwort schon kannte.
    »Er bat mich, sie ihm zu besorgen. Er sagte, er müsse diesen Leuten den Van-Ross-Diamanten und einige andere wertvolle Steine beschaffen, sonst komme er in große Schwierigkeiten. Er hatte wirklich große Angst. Er meinte dann, ich könne ja ein paar andere Steine an deren Stelle legen, dann würde es eine ganze Zeitlang niemand merken. Dies werde ihm die Zeit verschaffen, die Sache wieder in Ordnung zu bringen.«
    Jesse Kincaid ließ ein verächtliches Schnauben hören.
    »Daddy, das stimmt alles.«
    »Und wie ging es dann weiter?«, fragte Diane.
    »Ich tat, was er mir gesagt hatte. Ich hatte fürchterliche Angst um ihn. Ich sollte die Steine auf diese Party mitbringen und sie ihm dort übergeben.«
    »Und was ist dann passiert?«, fragte Diane.
    »Ich verschaffte mir die Steine, die er wollte, einschließlich des Van-Ross-Diamanten, und dann legte ich sie in einen Druckverschlussbeutel … aber ich brachte es dann einfach nicht über mich, sie aus dem Museum hinauszuschmuggeln. Beim Rausgehen steckte ich den Beutel deshalb in einen Pflanzenkübel – den mit dieser wirklich großen Palme. Er muss immer noch dort sein. Ich wollte ihm vorschlagen, dass er mit mir zur Polizei geht oder seinen Vater um Hilfe bittet. Sie haben eine Menge Geld, und ich war mir sicher, dass sie ihm helfen würden, wenn er in Schwierigkeiten war.«
    »Darcy, dieser Typ hat dich einfach benutzt. Warum siehst du das denn nicht ein?«, sagte ihr Vater.
    Sie schaute zu ihm hoch. »Daddy, ich weiß, dass du das denkst, aber du hast ihn einfach nicht gekannt.«
    »Darcy«, mischte sich jetzt Diane ein. »Sie sollten auf Ihren Vater hören. Er kennt Blake Stanton weit besser als Sie.«
    Sie bekam große Augen. »Was meinen Sie damit? Dad hat ihn doch nie kennengelernt.«
    »Aber er kennt die Sorte Mensch, zu der er gehört«, sagte Diane. Sie sah, wie ihr Vater mit dem Kopf nickte.
    »Sie verstehen das nicht …«, begann Darcy.
    »Darcy, wissen Sie, was ich neben meiner Direktorenstelle in unserem Museum noch so tue?«
    »Klar, jeder weiß das. Sie sind Leiterin des Kriminallabors.«
    Ihre Eltern tauschten schockierte Blicke aus.
    »Eben, und in dieser Eigenschaft habe ich mit meinen Leuten Blake Stantons Ermordung untersucht.«
    »Der Mann, der ihn bedrohte, hat ihn umgebracht. Er war es, und ich bin daran schuld. Hätte ich ihm nur die Steine gegeben.« Sie begann zu weinen.
    »Darcy.« Dieses Mal sprach Diane sie mit der schneidenden Stimme an, die früher schon ihrem Herpetologen und dem Bürgermeister von Rosewood Angst eingejagt hatte. »Ich möchte, dass Sie mir jetzt gut zuhören. Einen solchen Mann hat es nie gegeben. Er hat nie existiert.«
    »Es muss ihn gegeben haben. Blake hätte mich nie angelogen.« Ihre Stimme klang jetzt ziemlich verzweifelt.
    »Er hat nicht nur das Dinosaurierei und die Edelsteine gestohlen«, sagte Diane. »Darüber hinaus fehlen noch ein
Conus gloriamaris
, acht
Cypraea aurantium
und eine Riesenwellhornschnecke aus der Abteilung für Wassertiere und eine
Boloria improba acrocnema
aus unserer Entomologieabteilung. Sie wissen ja, wie selten die sind. Insgesamt wurden Gegenstände im Wert von über dreißigtausend Dollar gestohlen.«
    Darcys Augen wurden immer größer, und sie starrte sie mit offenem Mund an. »Nein. Das kann nicht sein.«
    Ihre Eltern waren sichtlich erschüttert. Sie fragten sich jetzt wahrscheinlich, ob es eine gute Idee gewesen war, ihre Tochter zu einem Geständnis mit all seinen Konsequenzen zu bewegen.
    »Aber das ist noch nicht alles. Er hat dasselbe auf dem Universitätscampus gemacht. Dort fehlen seltene Bücher und Geld aus den Kaffeekassen einzelner Fakultäten. Er hat wohl auch einige Schreibtische aufgebrochen, um an Geld zu kommen. Darcy, Ihr Vater hat vollkommen recht: Blake Stanton hat Sie benutzt, um Zugang zu wertvollen Gegenständen in unserem Museum zu bekommen. Ich kann mir vorstellen, wie weh das jetzt tut, aber Sie können ihn jetzt nicht mehr verteidigen. Sich selbst zuliebe dürfen Sie ihn auf keinen Fall verteidigen, wenn die Polizei Sie verhört.«
    Darcy fing zu schluchzen an. Diane hatte fast ein schlechtes Gewissen, dass sie das Mädchen so hart angegangen war. Ihren Eltern sah man ihre Besorgnis an.
    »Darcy wusste von diesen anderen Sachen nichts«, sagte ihre Mutter.
    »Man sieht ja, dass

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