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Brandzeichen

Brandzeichen

Titel: Brandzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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Museum öffnete gerade, als sie ankam. Auf dem Parkplatz standen zwei große Ausflugsbusse. Im Foyer stand eine lange Schlange vor dem Kartenschalter. Einige Lehrer und Eltern beaufsichtigten eine größere Gruppe von Schulkindern. Viele Menschen erkannte sie, da sie das Museum schon öfter besucht hatten, andere Gesichter waren ihr immerhin vage vertraut. Sie war froh, dass viele Besucher das Museum so sehr schätzten, dass sie immer wiederkamen.
    Sie ging durch die Eingangshalle in Richtung der Abteilung für Wassertiere. Sie wollte Juliet mitteilen, dass sie mit ihrer Großmutter gesprochen hatte.

[home]
    39
    D r. Fallon.«
    Es war die Stimme einer Begleitperson, die mit einer Gruppe von Kindern in der Schlange stand.
Verdammt.
Sie wollte eigentlich jetzt nicht aufgehalten werden. Aber sie lächelte und ging hinüber.
    »Dr. Thormond.«
    Diane hielt dem Mann, der gerade auf etwa zwanzig Drittklässler aufpassen musste, die Hand hin. Martin Thormond war ein Geschichtsprofessor, den sie auf dem Campus bei einem ihrer Vorträge über das Museum kennengelernt hatte. Sie wusste, dass er gerne zu den Kuratoren gehört hätte, die sie an der Universität für ihr Museum engagierte, aber für sein Fachgebiet hatte sie keine Verwendung. Die Abteilung, die diesem am nächsten kam, war ja die Archäologie, deren Kurator Jonas Briggs ein alter Freund von ihr war.
    Es war wirklich seltsam. Als sie den Universitätsprofessoren zum ersten Mal die Idee vorgetragen hatte, im Austausch gegen Büroräumlichkeiten und Forschungsgelegenheiten eine Kuratorenstelle im Museum zu übernehmen, war sie auf große Skepsis gestoßen. Manche hatten darauf sogar regelrecht hochnäsig reagiert. Inzwischen galt es augenscheinlich sogar als Auszeichnung, im RiverTrail-Museum als Kurator wirken zu können.
    »Schön, Sie wiederzusehen«, sagte Diane. »Dürfen Sie heute Aufsicht spielen? Ist einer von den Kleinen hier Ihrer?«
    »Michael dort drüben.«
    Er deutete auf einen blonden Jungen, der zwei kleine Mädchen durch Faxenmachen zu beeindrucken versuchte und dabei anscheinend ausprobieren wollte, wie weit er seinen Mund mit den Fingern auseinanderziehen konnte.
    »Ja, das ist er, mein ganzer Stolz«, sagte er.
    Er lachte und versuchte gleichzeitig, seine übrigen Schützlinge in der Schlange zu halten. Dabei konnte er gerade noch verhindern, dass ihm ein dunkelhaariger Junge durch die Lappen ging.
    »Ich kann Ihnen sagen, seitdem ich das mache, habe ich bedeutend mehr Respekt vor Gänsemüttern.«
    Diane erwiderte sein Lachen und machte einige Bemerkungen über die unerschöpfliche Energie dieser Rangen. Je mehr Kinder jetzt eintrafen, desto größer wurde der Lärm. Diane fragte sich, wo die Museumsführer blieben.
    In der Nachbarschlange vertrieben sich ein paar kleine Mädchen die Zeit mit Zungenbrechern.
    »Sagt mal das nach«, forderte eine die anderen auf. »Haifischschwanzflossenfleischsuppe.«
    Ein kleines Mädchen sagte es tatsächlich ganz langsam in perfekter Aussprache nach.
    »Und jetzt sag es ganz schnell.«
    Diesmal verhaspelte sie sich heillos, was ein allgemeines Gelächter hervorrief.
    »Und jetzt das: Schnecken erschrecken, wenn Schnecken an Schnecken schlecken.«
    Niemand konnte das fehlerfrei aussprechen, was zu einem noch größeren Gelächter führte.
    Jetzt mischte sich ein Lehrer ein: »Zwischen zwei spitzen Steinen saßen zwei zischelnde Zischelschlangen und zischten.«
    Anscheinend haben sie einen Zungenbrecher für jede Abteilung des Museums,
dachte Diane.
    Ein Kind krähte dann: »Ich habe noch etwas: Die Post ist mit Paketen und Päckchen voll Packpapier bepackt.«
    Schon wieder eine Alliteration mit p,
dachte Diane.
Woran erinnert mich das, verdammt.
    »… völlig unerwartet, und jetzt dürfen wir seine Arbeit auch noch erledigen.«
    Dr. Thormond hatte die ganze Zeit weitergeredet, und Diane hatte keine Ahnung, wovon er überhaupt sprach. Sie nickte. Nicken war immer gut.
    »Keiner von uns wusste, dass Dr. Keith unsere Universität verlässt«, fuhr er fort.
    Dr. Keith … Geschichte.
    »Reden Sie über Shawn Keith?«, fragte Diane.
    »Ja. Er hat uns zur ungünstigsten Zeit verlassen. Jetzt muss ich seine ganzen Seminare übernehmen«, sagte Dr. Thormond.
    »Er wohnt im Untergeschoss meines Apartmenthauses«, sagte Diane. »Ich wusste gar nicht, dass er auszieht.«
    »Das hat alle überrascht. Ich kann gar nicht glauben, dass er die ganze Zeit eine neue Stelle gesucht hat, und keiner von uns hat etwas davon

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