Brandzeichen
Bericht aufzunehmen, aber … unsere Personaldecke ist im Moment ganz schön dünn. Eine Ironie des Schicksals, dass dies jetzt vor allem die Suche nach Stadtrat Adler erschwert, wo er doch immer den Polizeihaushalt unserer Stadt zusammenstreichen wollte.«
»Meine Hauswirtin hat mir das von Adler erzählt. Glauben Sie, dass Archie etwas mit seinem Verschwinden zu tun hat?«
»Ich weiß es nicht, aber wenn Sie etwas von Archie hören, rufen Sie mich bitte sofort an«, sagte Garnett.
»Das mache ich. Meine Hauswirtin hat mir auch erzählt, dass Sie Shawn Keith verhaftet hätten. Stimmt das?«
»Wir haben ihn zu einem Verhör abgeholt, und dann hat er wie ein Wasserfall zu reden begonnen. Tatsächlich war er in seinem Drang, alles zu gestehen, überhaupt nicht mehr zu stoppen. Er wollte wohl endlich einmal reinen Tisch machen. Tatsächlich hat er diesem Stanton geholfen, äußerst seltene Bücher aus der Universitätsbibliothek zu stehlen. Dann habe ich noch etwas Interessantes herausbekommen. In der Nacht, als dieser Junge Ihren Wagen rauben wollte, hatte er zuvor einen Streit mit Keith. Keith glaubte, dass er high sei. Er merkte nicht, dass er verletzt war. Keith wollte sich und seine Mutter dann in Sicherheit bringen und sah, dass Sie und Ihr Auto hinter ihm standen. Da hat er Stanton erzählt, Sie hätten herausgefunden, dass er Sachen aus dem Museum stehlen würde, und Sie wollten ihn deswegen anzeigen. Aus diesem Grund ist Blake dann auch auf Sie zugekommen. Ich mag mir gar nicht ausdenken, was er gemacht hätte, wenn Sie mit ihm im Wagen davongefahren wären.«
»Das wäre auf keinen Fall passiert. Ich würde niemals jemanden durch die Gegend fahren, der eine Pistole auf mich gerichtet hat«, sagte Diane.
Als sie aufgelegt hatte, kam Frank mit einer Hühnersuppe mit Nudeln und ein paar Crackern aus der Küche.
»Deine Hauswirtin ist ganz schön schwatzhaft, oder?«, sagte Frank.
»Das kann man wohl sagen. Sie redet ohne Punkt und Komma. Aber sie ist auch eine gute Beobachterin. Der Polizist, den sie beschrieb, muss einfach Archie Donahue sein. Ich frage mich, warum er mich besuchen wollte.«
»Vergiss das Ganze eine Weile. Iss deine Suppe, bevor sie kalt wird«, sagte Frank.
»Hast du dir selbst auch etwas gemacht?«, fragte sie.
»Ja. Ich wärme mir gerade die übriggebliebene Pizza auf«, sagte er und verschwand wieder in der Küche.
Die heiße Suppe tat ihr gut. Für sie gab es nichts Beruhigenderes als eine heiße Hühnchennudelsuppe, wenn sie sich so abgespannt fühlte.
Diane hatte mit Erstaunen vernommen, was für eine Ratte Dr. Keith in Wirklichkeit war. Kein Wunder, dass er ein solch schlechtes Gewissen hatte, als er sie vor einigen Tagen vor dem Haus abfing. Er hatte auch allen Grund dazu. Dieser kleine Scheißer Blake Stanton hätte sie durchaus auch erschießen können.
Frank kam mit Pizza und einer Cola ins Zimmer zurück. Was ihn anging, war das die Grundlage der Nahrungspyramide. Während des Essens erzählte sie ihm von Dr. Keith und seiner Verbindung zu Stanton.
»Keith, dein Nachbar? Der Typ, der die Enten füttert?«, fragte Frank nach.
»Genau der. Man weiß nie, wie die Menschen wirklich sind. Wenn du es mir nicht erzählt hättest, hätte ich zum Beispiel nie geglaubt, dass du Akkordeon spielen kannst.«
»Ich weiß, und wer hätte je geglaubt, dass du mit Begeisterung in einer dunklen Höhle an einem Seil über einem bodenlosen Abgrund hängst?«, entgegnete Frank.
Danach sprachen sie über Star und ihre Noten. Bisher waren ihre Zensuren so gut, dass die Parisreise wohl tatsächlich stattfinden würde.
»Sie ist sogar ganz gut in Mathematik«, sagte Frank. Darüber war er besonders stolz, da dies sein bestes Fach gewesen war.
Stars Studienerfolge waren wirklich eine Erleichterung. Diane löffelte den Rest ihrer Suppe auf und stellte den leeren Suppenteller auf den Couchtisch.
»Ich muss Ruby Torkel anrufen«, sagte sie dann.
»Warum legst du dich nicht hin und ruhst dich ein paar Minuten aus? Du kommst gerade aus dem Krankenhaus, und wenn ich mich recht erinnere, meinte auch der Doktor, dass du Ruhe brauchst.«
»Ich ruhe mich ja gerade aus.« Sie deutete auf ihre Überwurfdecke, als ob das ein klares Anzeichen dafür wäre, dass sie es jetzt etwas ruhiger angehen lassen würde. »Ich führe nur ein paar Telefongespräche.«
Sie wurde von Franks Handy unterbrochen. Er holte es aus seiner Innentasche und schaute auf das Display.
»Arbeit«, sagte er
Weitere Kostenlose Bücher