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Brandzeichen

Brandzeichen

Titel: Brandzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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gewesen, als er vorhin zurückgekommen war.
    »Es tut mir leid«, sagte er.
    »Das muss es nicht. Ich verstehe das doch«, antwortete sie. »Mir tut es leid, dass sich Kevin verletzt hat. Richte ihm bitte meine besten Wünsche aus.«
    Er küsste sie noch einmal und brach auf. Diane schaute ihm nach, als er die Treppe hinunterging. Sie seufzte, schloss ihre Tür ab, machte die Lichter aus und ging ins Bett.
     
    Irgendwann in dieser Nacht wachte sie auf. Sie wusste nicht, was sie geweckt hatte, aber sie hatte ein ungutes Gefühl. Sie schaute auf das Bild des Kammerschalennautilus an ihrer Wand. Dieses Mal spiegelte sich kein Feuer in dessen Glas. Das war zumindest eine Erleichterung. Was war es dann? Hatte sie schlecht geträumt? Sie stand auf, holte sich ein Glas Wasser und schaute aus dem Fenster. Das Licht der Straßenlampen ließ alle Oberflächen glitzern. Eis! Es hatte zu graupeln begonnen. Vielleicht hatte sie das Geräusch von Ästen geweckt, die unter der Last des Eises abgebrochen waren. Vielleicht, aber da war noch etwas anderes. Etwas, das sie vergessen hatte und das jetzt wieder an die Oberfläche wollte.
    In der Entfernung schien durch die kahlen Bäume ein Licht, das immer wieder verschwand und gleich darauf wieder auftauchte, wobei es offensichtlich ständig ganz leicht seinen Ausgangspunkt veränderte. Sie war sich sicher, dass es aus der Richtung des ausgebrannten Hauses kam. Ihr Magen zog sich zusammen. Wer würde sich dort mitten in der Nacht aufhalten, und was tat er dort?
    Sie zog sich eilig warme Kleidung und Stiefel an und verließ ihr Apartmentgebäude. Zuerst wollte sie ihr Auto nehmen, entschied sich dann aber dagegen. Immer noch fiel Eisregen vom Himmel. Die Straße war bereits völlig vereist. Sie überquerte sie vorsichtig und ging dann an den dunklen Häusern vorbei in das kleine Wäldchen hinein. Außer ihr war niemand unterwegs. Bevor sie am anderen Ende aus dem Wäldchen trat, schaute sie über die untere Straße zu den verkohlten Ruinen des Meth-Hauses hinüber. Auf den umliegenden Bäumen konnte sie jetzt wandernde Schatten erkennen, die ein Licht warf, das offensichtlich aus dem geschwärzten Loch kam, das einst der Keller gewesen war. Das Ganze wirkte ausgesprochen seltsam.
    Sie holte ihr Handy aus der Tasche und rief das nächste Polizeirevier an. Sie teilte ihnen mit, wer sie war und was sie gerade sah. Sie sagten, sie würden sofort jemanden vorbeischicken. Sie solle dort bleiben und warten.
    Als sie in dieser Dunkelheit auf die traurigen Ruinen schaute, in denen so viele junge Leben ihr Ende gefunden hatten, wurde ihr schlagartig etwas klar. Sie verstand plötzlich, was diese Beweisspuren bedeuteten, die sie und ihr Team bisher übersehen hatten, weil sie sie nicht verstanden: der silberne Anhänger in Form eines Ballerina-Schuhs und das blonde Haar. Man hatte sie ganz bewusst auf die Leichen von Blake Stanton und Marcus McNair gelegt, um dadurch an eines der Opfer zu erinnern, die bei der Explosion umgekommen waren. Sie wusste jetzt, wer Stanton und McNair ermordet hatte – und sie wusste jetzt, wo Adler war. Sie holte noch einmal das Handy aus der Tasche und versuchte, eine Nummer zu wählen. Der Akku war leer. Sie hatte mal wieder vergessen, ihn aufzuladen.
    Diane sah sich nach etwas um, das sie als Waffe verwenden konnte. Sie fand einen zerbrochenen Ast. Er war vielleicht nicht schwer genug, aber etwas Besseres konnte sie nicht finden.
    Sie ging über die Straße auf die geschwärzte Hausstelle zu. Das verkohlte Holz knarrte, als sie sich hinkniete und in den ausgebrannten Keller hinunterblickte. Sie sah dort Adler, der an einen Stuhl gefesselt war und dessen Mund man mit einem Klebeband verschlossen hatte. Vor ihm hatte jemand eine Reihe von Fotografien gegen einen verkohlten Balken gelehnt. Sie wusste, wen sie darstellten, sie hatte sie schon einmal gesehen.
    Diane richtete sich wieder auf und trat einen Schritt zurück. Plötzlich erhielt sie einen Schlag auf den Kopf. Sie fiel nach hinten direkt auf ihre frisch genähte Wunde. Danach lag sie benommen im Schnee. Als sie aufstehen wollte, drückte sie jemand wieder nach unten. Ihre provisorische Waffe hatte sie verloren. Diane versuchte, einen klaren Blick zu bekommen. Als sie wieder etwas erkennen konnte, blickte sie in die Mündung einer Pistole.
    Sie kannte die Person, die sie auf sie gerichtet hielt. Es war die Frau mit dem traurigen Gesicht, die nach ihrer Tochter gesucht hatte, die Frau, die sie in dem Kaffeezelt

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