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Brandzeichen

Brandzeichen

Titel: Brandzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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die Stirn. »Er
ist
doch der Brandermittler.«
    »Dann sollte er sich auch wie einer benehmen.« David schaute über die Schulter nach hinten, als ob ihm dort jemand zuhören könnte. »Er sieht alle unsere Beweismittelbeutel durch. Er bricht die Siegel auf und durchstöbert den Inhalt. Er behauptet, er müsse sehen, was wir da so fänden. Als ich ihm sagte, dass diese Beweismittel im Labor untersucht werden müssten, meinte er nur, ich solle mich um meine Arbeit kümmern und dass er hier das Sagen habe. Ich weiß nicht, wie dieser Typ jemals annehmen konnte, er besäße die Qualifikation, ein Kriminallabor zu leiten. Er ist nicht einmal für seinen jetzigen Job als Brandermittler geeignet. Wegen ihm kann jetzt jeder gute Verteidiger jedes Beweisstück anfechten, das wir hier finden.«
    »Ich werde mit ihm sprechen.« Diane machte das Gehörte richtiggehend wütend.
    »Das wird nicht viel nützen, außer du folgst ihm ab jetzt auf Schritt und Tritt.« David hob ein wenig das Kinn, um ihr anzuzeigen, dass McNair auf sie zukam.
    »Okay. Du gehst wieder an die Arbeit, und ich versuche, ihn zur Vernunft zu bringen.«
    Diane drehte sich blitzschnell um und ging McNair entgegen.
    Sie sah, dass sich seine Miene verfinsterte, als er sie bemerkte.
Das macht dich nicht gerade attraktiver,
musste sie denken.
    »Wir müssen miteinander sprechen«, sagte sie dann. Kein sehr guter Anfang, aber sie hatte keine große Lust auf ein diplomatisches Geplänkel.
    »
Wir
müssen miteinander sprechen?«, sagte er und betonte das Wort »wir«.
    »Sie dürfen die versiegelten Beweismittelbeutel nicht öffnen …«
    »Hören Sie, Sie brauchen mir hier nicht zu erzählen, wie ich meine Arbeit zu machen habe. Ich muss wissen, was sie da so alles finden.«
    Diane bekam einen hochroten Kopf. »Sie sammeln hier auf, was von den Opfern dieses Brandes noch übrig geblieben ist, und sie tun das strikt nach Vorschrift. Diese Proben dürfen auf keinen Fall verunreinigt werden. Hier ist weder die Zeit noch der Ort, um solche empfindlichen Beweismittel zu untersuchen.«
    »Die Leute wollen schnelle Antworten. So langsam, wie Sie und Ihre Leute arbeiten, werden sie die nicht bekommen.«
    »Kriminaltechnische Untersuchungen und die Identifizierung von menschlichen Überresten sind anspruchsvolle Prozesse mit tiefgreifenden rechtlichen und persönlichen Konsequenzen. Sie brauchen deswegen eine gewisse Zeit. Und meine Leute sind die Besten auf diesem Gebiet.«
    McNair ließ ein verächtliches Schnauben hören und grinste sie höhnisch an. Diane hatte den fast unbezwingbaren Drang, ihn auf seinen grienenden Mund zu schlagen.
    »Was schlagen Sie also vor?«, fragte sie stattdessen. »Sollen wir die vorschnelle Identifizierung eines Kindes auf der Grundlage eines Nasenrings oder eines Körperpiercings verkünden?«
    McNair starrte sie an. Sie erwartete, dass er sie jetzt anbrüllen oder so etwas wie »Sie sind nicht mein Chef« sagen würde, stattdessen sprach er eine ganze Zeitlang kein Wort.
    »Warum schließen wir keinen Kompromiss?«, schlug sie ihm dann vor. »Warum richten Sie nicht in dem Leichenzelt einen Untersuchungstisch ein? Dann bliebe die Kontrollkette gewahrt, und man könnte auch die Gefahr einer Verunreinigung der Beweismittel vermeiden.«
    »Das ist wahrscheinlich eine gute Idee«, sagte er.
    Diane glaubte ihren Ohren nicht. Er hatte tatsächlich zugegeben, dass sie eine gute Idee hatte. Vielleicht wollte er sich wirklich wieder mit ihr vertragen. Sie schaute die Straße hinunter, wo sich immer noch eine Menge Menschen aufzuhalten schien.
    »Sind das hauptsächlich Journalisten und Schaulustige oder Angehörige?«, fragte sie.
    Er zuckte die Achseln. »Sie gehören zu allen drei Kategorien, und sie beobachten uns genau. Sie wollen wissen, was hier passiert ist – und das am besten sofort.«
    Er ging an ihr vorbei weiter zur Brandstätte und führte gleichzeitig ein Telefongespräch. Vielleicht befolgte er tatsächlich ihren Rat, dachte sie. Sie hasste es zwar, einen weiteren Tisch in dem jetzt bereits übervollen Leichenzelt aufzustellen, aber das war immer noch besser, als sich ständig um die Beweisspuren zu streiten.
    Sie ging zum Kantinenzelt hinüber. Der Graupel wurde jetzt zusehends zu Schnee. Allerdings hatte das Wetter die Schaulustigen noch nicht vertrieben. Im Zelt war es wegen der zahlreichen Menschen, die sich darin aufhielten, mollig warm. Einige Männer und Frauen drängten sich um den Empfangstisch der Polizei und

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