Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brandzeichen

Brandzeichen

Titel: Brandzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
Vom Netzwerk:
bevor ihre Sicherheitsleute eingetroffen wären.
    Plötzlich fuhr ein weiterer Streifenwagen vor, um den Gefangenen zu übernehmen. Dieser schien etwa ein Meter achtzig groß und kräftig gebaut zu sein. Die Polizisten hatten ihm seine Skimaske heruntergezogen, aber sie konnte sein Gesicht in der Dunkelheit nicht sehen.
    Die zwei Beamten aus dem ersten Wagen, ihre Retter, kamen jetzt auf das Museum zu. Als sie nahe genug heran waren, erkannte sie Archie aus dem Leichenzelt und Izzy Wallace.
    Gütiger Gott,
dachte sie,
Izzy möchte etwas über seinen Sohn erfahren.
    Diane öffnete ihnen die Tür. »Gott sei Dank waren Sie da«, sagte sie, als sie das Museum betraten.
    »Einen von ihnen haben wir erwischt«, sagte Archie. »Sind Sie okay?«
    »Ja. Mir geht es gut, aber nur, weil Sie beide rechtzeitig gekommen sind. Sie hätten uns sonst wohl ernsthaft verletzt, sie haben eine meiner Mitarbeiterinnen zu Tode erschreckt.«
    »Ich muss mit Ihnen sprechen«, sagte Izzy.
    Er hatte seine Mütze abgenommen und hielt sie nun in der Hand. Izzy und sie waren normalerweise keine Freunde, aber jetzt brauchte er etwas von ihr. Etwas, von dem sie nicht sicher war, dass sie es ihm geben konnte.
    »In meinem Büro ruht sich gerade Dr. Price aus. Am besten gehen wir in das Büro der Sicherheitsabteilung und reden dort«, sagte Diane. Die beiden nickten.
    Im Sicherheitsbüro holte sie drei Flaschen Tafelwasser aus dem Kühlschrank.
    »Was meinen Jungen angeht, könnten Sie da nicht einen Fehler gemacht haben?« Izzy schaute Diane an, wobei seine Augen sie anzuflehen schienen, ihm mitzuteilen, dass das Ganze ein Irrtum sei.
    »Wie …«, begann Diane.
    »Es war nicht Archie«, eilte sich Izzy zu versichern. »Es war jemand anders. Ist es wahr?«
    »Wir brauchen die DNA -Ergebnisse, um sicher sein zu können«, sagte Diane. »Bisher haben wir nur die Röntgenaufnahmen.«
    »Aber Sie könnten bei deren Auswertung doch einen Fehler gemacht haben, oder?«, sagte er hoffnungsvoll.
    »Ja, das wäre möglich. Allerdings haben Dr. Rankin, Dr. Webber und Dr. Pilgrim unabhängig voneinander ebenfalls dieses Röntgenbild mit dem Befund verglichen und sind zum selben Ergebnis gelangt wie ich.«
    Izzy stöhnte auf.
    »Wir könnten uns alle getäuscht haben. Röntgenaufnahmen allein genügen nicht. Deswegen haben wir ja auch einen DNA -Abgleich in die Wege geleitet.«
    Izzy wiegte den Kopf vor und zurück. »Ich hatte gehofft, Sie hätten sich geirrt. Ich habe Evie erzählt, dass Sie sich getäuscht haben müssen. Aber … wir wissen nicht, wo Daniel ist. Wir können ihn nirgends finden, und er ist nicht jemand, der einfach … Wir haben überall nach ihm gesucht, in der Bücherei, im Studentischen Lernzentrum, bei seinen Freunden, in den Parks, den Kinos und im Einkaufszentrum.«
    Izzy Wallace legte den Kopf in die Hände.
    Diane brach es fast das Herz. Ihr und Archies Blick begegneten sich, und sie konnte sehen, dass er das gleiche ohnmächtige Mitgefühl empfand wie sie. Izzy hob den Kopf.
    »Daniel ist ein guter Student. Er ist ein braver Junge. Er ist zielstrebig, nicht so wie ich. Er ist klug und hat in allen Fächern eine Eins. Er nimmt keine Drogen, das würde ich wissen. Ich erkenne Drogennutzer sofort.«
    »Ich weiß«, sagte Diane. »Ich bezweifle, dass viele der Kids dort Drogen genommen haben.«
    »Das wird Evie umbringen. Ich weiß nicht, was wir jetzt tun sollen. Daniel ist unser einziges Kind.«
    Diane hätte am liebsten losgeheult. Archie ging es genauso. Wie würde sich Rosewood jemals von dieser Katastrophe erholen können?
    »Warum kamen sie nicht mehr heraus?«, sagte Izzy.
    »Was meinen Sie?«, fragte Diane.
    »Aus diesem Haus. Warum kamen sie nicht mehr heraus? Warum konnten nur so wenige dem Brand entkommen?«
    »Ich bin mir nicht sicher«, sagte Diane. »Ich glaube, dass die Explosion …« Sie brach mitten im Satz ab. »Ich bin mir nicht sicher.«
    Izzy öffnete eine Wasserflasche und nahm einen Schluck. Alle drei saßen ein paar Minuten da, ohne ein Wort zu sprechen. Diane wünschte sich, dass sie das Ganze zum Verschwinden bringen könnte. Es schien ihr eine Ewigkeit her, seitdem sie mitten in der Nacht aufgewacht war und gesehen hatte, wie sich der Feuerschein in ihrem Foto des Kammerschalennautilus widerspiegelte.
    »Danke, dass Sie mit mir geredet haben. Ich …« Er fingerte an seiner Polizeimütze herum. »Ich wollte nur …« Seine Unterlippe zitterte. »Ich wollte nur von Ihnen hören, dass Sie einen Fehler

Weitere Kostenlose Bücher