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Brandzeichen

Brandzeichen

Titel: Brandzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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gemacht haben.«
    Er legte den Kopf wieder in die Hände und begann zu schluchzen.
    »Hat er gelitten?«, fragte er schließlich.
    »Nein«, sagte Diane. Sie legte ihre Hand auf die seine. »Aber Izzy, bevor wir nicht die DNA -Ergebnisse haben … Es steht immer noch nicht hundertprozentig fest, dass es Daniel ist.«
    »Ich weiß. Aber wo ist er dann? Warum können wir ihn nicht finden?«
    Als Izzy und Archie gegangen waren, hätte sich Diane am liebsten hingesetzt und so richtig ausgeweint. Stattdessen atmete sie tief durch und ging in ihr Büro hinüber, um nach Juliet Price zu sehen. Das muss sie wieder ordentlich zurückgeworfen haben, dachte sie. Wenn sie nicht bereits Alpträume gehabt hätte, dieser Tag hätte bestimmt welche verursacht.
     
    Juliet saß auf dem roten Polstersofa in Dianes Büro und nahm gerade einen Schluck aus einer Orangensaftflasche. Der Sicherheitsmann saß neben ihr in einem Sessel. Als Diane eintrat, schaute er erleichtert auf. Sie nahm an, dass er die ganze Zeit versucht hatte, mit Juliet ein Gespräch anzufangen. Diane bedankte sich bei ihm. Er stand sofort auf, nickte Juliet zum Abschied noch einmal zu und verließ den Raum.
    Juliet setzte die Flasche ab, schaute einen Augenblick auf ihre Hände und drehte an ihrem Ring, einem goldgefassten Aquamarin.
    »Es … es tut mir leid. Ich habe Sie einfach im Stich gelassen, als wir beide in echten Schwierigkeiten waren. Es tut mir so leid.«
    Was für eine seltsame Betrachtungsweise, dachte Diane, als sie einen Stuhl heranzog und sich ihr gegenübersetzte.
    »Sie hätten da gar nichts tun können. Wir hatten Glück, dass die Polizisten und meine Sicherheitsleute rechtzeitig eintrafen.«
    Sie schaute Diane an, und ihre eisblauen Augen füllten sich mit Tränen. »Ich bin zu nichts nutze. Ich verschwinde immer, wenn es hart auf hart geht.«
    Diane bemerkte, dass aus dem Stoff von Juliets Hemdsärmeln Blut zu sickern begann.

[home]
    18
    H aben Sie sich verletzt?« Diane griff nach Juliets Arm, um ihn sich näher anzusehen.
    Sie zog ihn sofort weg. »Es ist nichts.«
    »Haben Sie sich absichtlich geschnitten oder ›geritzt‹, wie man das wohl nennt?«, fragte Diane.
    Juliet schwieg.
    »Dr. Price.« Diane sprach sie in energischem Ton mit ihrem Titel an. »Lassen Sie sich doch helfen. Ich glaube, dass Sie wirklich Hilfe brauchen.«
    »Mir kann man nicht helfen«, flüsterte sie. »Ich habe es versucht.«
    »Und wenn es doch Hilfe gibt? Sollten Sie es nicht doch noch einmal versuchen?«
    »Es tut mir leid, dass ich Sie im Stich gelassen habe.«
    »Sie haben mich nicht im Stich gelassen. Sie hatten es mit Verrückten zu tun, die Sie mit Baseballschlägern angreifen wollten. Die Hälfte der Leute hier im Museum wäre wahrscheinlich ebenfalls in Ohnmacht gefallen. Aber dass Sie sich selbst den Arm aufritzen, macht mir Sorgen. Das tun Sie doch, oder?«
    Diane sah, dass die Tür zum Badezimmer offen stand. Normalerweise war diese geschlossen. Sie nahm an, dass Juliet sich geritzt hatte, als man sie nach den Ereignissen auf dem Parkplatz hierhergebracht hatte. Es war eine seltsame Art, mit einem solchen Schock fertig zu werden.
    Juliet rieb ihre Hände aneinander, als ob sie sie waschen würde. Es wirkte fast wie ein Händeringen. Ihr Gesicht drückte Panik aus.
    »Ich weiß, dass sich das seltsam anhört, aber ich muss das einfach tun.«
    »Tut das denn nicht weh?«, fragte Diane.
    »Jetzt schon. Das ist es ja gerade. Zuerst tut es das nämlich nicht. Es ist, als ob ich verschwände – ich fühle überhaupt nichts mehr. Wenn ich mich ritze, kommt das Gefühl zurück. Ich bekomme dann wieder Boden unter den Füßen. Ohne das löse ich mich einfach auf.«
    Eigentümlich, dachte Diane. Sie hatte schon öfter das Gefühl gehabt, dass Juliet sich vor ihren Augen in Luft auflösen würde.
    »Ich habe Ihnen ja schon gesagt, dass ich mich nicht in Ihre Angelegenheiten einmischen möchte, aber jetzt habe ich den Eindruck, dass Sie durch mich in diese Situation geraten sind.«
    »Durch Sie? Wieso?«, fragte Juliet.
    »Die Männer waren höchstwahrscheinlich hinter mir her, Sie waren nur zum falschen Zeitpunkt in meiner Nähe.«
    »Wirklich?« Sie schien erstaunt.
    Diane fragte sich, warum. Betrachtete Juliet alles, was ihr zustieß, als ihren Fehler?
    »Ja, und das tut mir sehr leid. Aber gerade weil ich mich verantwortlich fühle, möchte ich, dass Sie sich beraten lassen. Es muss ja nicht Laura sein, und Ihr Job hängt auch nicht davon ab. Aber Sie

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