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Brann 02 - Blaue Magie

Brann 02 - Blaue Magie

Titel: Brann 02 - Blaue Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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verfluchte die Gottheiten, die sich in sein Leben eingemischt, ihn aus einer ihm durchaus angenehmen Existenz in diesen lebensgefährlichen Schlamassel transferiert hatten. Und dafür sorgten, daß er darin verwickelt blieb. Einmal hatte er einen vergeblichen, ansatzweisen Versuch unternommen, um sich aus dieser Affäre zu ziehen, die ihn dermaßen eindeutig absolut nichts anging, daß er für diese Eindeutigkeit keine Worte fand. Seitdem hatte er keinen solchen Versuch mehr gewagt. Warum nicht? fragte er sich.
    Normalerweise bin ich so gescheit, mich nicht um Lokalpolitik zu scheren. Ich habe mindestens ein Dutzend Chancen zum Abhauen gehabt, aber alle versäumt. Wieso? Ich hätte mich verdrücken und dieses stinkige Land verlassen können. Ein Planet ist groß. Ich hätte irgendwo untertauchen können, Götter oder nicht. Jemand beeinflußt meinen Geist, das muß es sein. Er? Wahrscheinlich nicht. Die Gestaltwandler? Vielleicht. Hmm. Du solltest dir den Kopf nicht zu sehr wegen verpaßter Gelegenheiten zerbrechen, Blauer Danny, möglicherweise waren gar keine realen Aussichten vorhanden, der kleine Jay schnüffelt dir ja ständig nach . Er beobachtete den grauen Wolf, der ihnen unermüdlich vorauslief, und schüttelte den Kopf. Belaste dich nicht mit Reuegefühlen, Blauer Dan, konzentriere dich lieber darauf, am Leben zu bleiben. Und nach allem, was bisher passiert ist, empfiehlt es sich dringend, sich an Brann zu halten. Eine interessante Frau. Er grinste. Wie es wohl sein mag, mit einem Vampir zu schlafen ? Einem richtigen Vampir, nicht einer dieser rein metaphorischen Blutsaugerinnen, die ich schon kennengelernt habe. Womöglich ist es nicht ungefährlich, was ? Wenn ihr zum Beispiel die Natur durchgeht? Laut lachte er auf. Ruckartig drehte Brann den Kopf und warf ihm einen bösen Blick zu. Weshalb war sie auf ihn so sauer? Befürchtete sie, er könnte die Situation zuspitzen? Danni Eins kümmerte sich nicht darum, er merkte anscheinend überhaupt nichts mehr. Eine solche Art von Passivität hatte Daniel schon einmal mitangesehen, es war bei jenem Nomadenstamm gewesen, während der Jagdpartie; ein Mann war vom Schamanen eines anderen Stamms verwünscht worden. Der Mann hatte schlichtweg alles Tun eingestellt, bis zuletzt sein Leben erlosch. Für unsereins keine erfreuliche Perspektive. Puh! Wenn Maksim uns das nächste Mal angreift, wird er uns wohl ausradieren. Daniel sah den Weinschlauch an, fluchte gedämpft und stopfte den Stöpsel ins Mundstück. Brann fand innerlich keine Ruhe; sie ritten kaum schneller, als sie zu Fuß vorangekommen wären, doch der Blaugraue hatte einen ausgeprägt ruckhaften Schaukelgang. Das Vieh brachte Branns Knochen beinahe zum Klappern, verursachte ihr Kopfweh, und das Warten und die Sorgen hatten ihr längst den Magen zu einem Knoten zusammengekrampft. Sie erwog, ob es, da sie das verdammte Maultier ohnehin nicht zu einer ruhigeren Gangart bewegen konnte, besser sei, abzusteigen und zu Fuß zu gehen. Ihr Götter, Götter, Götter, mögt ihr allesamt in die gräßlichsten eurer Höllen stürzen; wenn ihr mich künftig nicht in Frieden laßt, werde ich — ich schwöre es! — die Kinder nehmen und auf euch Jagd machen. Falls ich diese Zumutung durchstehe. Plötzlich grinste sie flüchtig. Ich glaube, glaube, glaube, ich weiß einen Ausweg, ihr miesen, unverschämten Götter, solange die Kinder von gewöhnlichen Sterblichen zehren, vermögen sie sich nicht eigenständig zu ernähren, aber vielleicht — vielleicht! — sind sie dazu fähig, sich selbständig an euch zu mästen. Wenn sie dazu gezwungen sind. Nein, ich habe nicht etwa vor, mich niederzulegen und zu sterben. Die Zeit dieser Anwandlungen ist vorüber. Sie blickte Ahzurdan an und rümpfte die Nase. Ja wirklich. Sie widmete auch Daniel Akamarino einen kurzen Blick . Ich mag dich nicht besonders, Blauer Dan, aber in irgendeiner Hinsicht weckst du bei mir heftige Gefühlsregungen. Bei Slyas Segen, ich kenne den Grund nicht. Ich wollte, ich wüßte ihn, die gegenwärtige Lage gefällt mir nicht. Sieh mich an, ich schenke dem, was rings um uns geschieht, keine Beachtung, ich denke über dich nach. Hach! Nimm dich zusammen, Brann. Wie weit mag es noch sein ? Wo bist du, Angeketteter Gott? Wieviel erwartest du von uns, daß wir es noch erdulden? Dürfte ich darauf hoffen, mich dieser Angelegenheit entziehen zu können, du müßtest bleiben, wo du bist, bis du mitsamt deinen Ketten verrostest. Tu etwas, ja ? Tungjii, du alter

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