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Brann 02 - Blaue Magie

Brann 02 - Blaue Magie

Titel: Brann 02 - Blaue Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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aufbrach, zerbröckelte; sie verwandelten sich in augenlose Riesen, die mit fransigen Klauen Zugriffen, zupackten, aber an der Wehrzauber-Sphäre scheiterten, in die Ahzurdan sich und die anderen hüllte. Brann rannte zu ihm, preßte ihm die Handteller ins Kreuz, ließ ihm Kräfte zufließen, stärkte ihn. Die Maultiere tänzelten, sprangen umher, stießen grelle Schreie aus, versuchten sich von Daniel loszureißen, der alle Hände voll damit zu tun hatte, sie festzuhalten, und kaum dazu kam, sich wegen des Geschehens Sorgen zu machen. Vom Himmel sauste Yaril herab, verwandelte sich mitten im Sturzflug von einem Falken in eine Lichtkugel, schoß durch die Erdriesen, die sich in stets deutlicheren Umrissen zeigten, während sie immer heftiger andrängten. Sie schoß zwischen ihnen hin und her, durch sie hindurch, entzog ihnen Kraft, bis sie davon regelrecht anschwoll. Dann senkte sie sich herab, verharrte neben Brann, erzeugte aus Licht ein Bindeglied zu ihrem Rückgrat und führte ihr frische Kräfte zu, gesammelt aus Erdkraft. Brann wandelte sie in für Ahzurdan geeignete Kräfte um, die sie ihm langsam, aber stetig einflößte. Sobald Yaril sämtliche gesammelte Erdkraft weitergegeben hatte, wurde sie von neuem zu einem Falken, stieg hoch empor und begann Kreise zu ziehen, während nunmehr Jaril durch die Erdriesen schoß, ihnen Kräfte absaugte, um sie Brann zuzuführen. So wechselten sie sich wiederholt ab, solange der Ansturm der Erdriesen an Gewalt und Wucht zunahm. Bäume brachen hernieder, jedoch nicht auf Brann und ihre Gefährten, Ahzurdans Schutzzauber-Sphäre schleuderte sie beiseite, die Erde ringsum verschob sich unablässig, brodelte geradezu, klumpte sich zu entfernt - menschenähnlichen Umrissen zusammen, verwarf sich schubweise in gestaltlosen Haufen, doch unter ihren Füßen blieb der Untergrund fest und unbewegt. Ahzurdan schwitzte; er mußte alle Mühe aufbieten. Unter Branns Händen zitterte sein Rücken immer stärker, aber er erhielt die magische Sphäre aufrecht, und nichts von all dem Wüten außerhalb konnte in ihr Inneres eindringen.
    Schlagartig endete das Tosen. Ahzurdan stieß einen Schrei aus und sackte zusammen.
    Die Maultiere kreischten und tobten, rissen Daniel Akamarino von den Füßen, bis Yaril und Jaril als Lichtkugeln hinzueilten und kurz über den Tieren schwebten, um einen beruhigenden Einfluß auf sie auszuüben.
    Anschließend flogen sei eilends zurück zu Brann, knieten sich, zurückverwandelt in ihre Kindsgestalten, zu ihr, neben Ahzurdan. Er hatte Schaum vor dem Mund, wand sich ächzend auf dem Erdboden, das Gesicht zu einer Maske der Pein und Furcht verzerrt. Brann legte ihm die Handflächen auf den Brustkorb und drückte ihn mit einem Großteil ihres Gewichts nieder, während Yaril mit Ahzurdan verschmolz. Brann schloß die Augen, verlagerte ihre Wahrnehmung in seinen Leib, ließ sich von Yarils behutsamer Weisung leiten und heilte Prellungen, Brüche und Verbrennungen, die ihm die überstarke Lebenskraft der Elementargeister zugefügt hatten. Jaril erhob sich erneut als Falke in die Luft, kreiste in der Höhe und beobachtete die Umgebung. Daniel tat noch einiges, um die Maultiere vollends zu beruhigen, er schüttete eine gewisse Menge Futter ins Gras und brachte sie so zum Fressen. Er entstöpselte den Weinschlauch und spritzte sich hastig einen Strahl Wein in den Mund, vor Behagen seufzend. Über die Schulter sah sich Brann nach ihm um, aus ihrer Miene sprach Mißbilligung. »Daniel, such ein Tuch heraus und bring mir Wasser.«
    Er zuckte die Achseln und kam der Aufforderung nach, stand dabei und schaute mit Interesse zu, wie sie dem Zauberer das verhärmte Gesicht von Speichel und Dreck reinigte. Ahzurdans Gliedmaßen streckten sich, seine Gesichtszüge erschlafften, die Lider sanken über seinen stieren Augen. Er war eingeschlafen, schlummerte tief. Brann rieb sich den Rücken, stöhnte. Yaril flimmerte aus Ahzurdans Körper hervor, nahm ihre Kindsgestalt an, umrundete den Daliegenden, hockte sich zu Brann, lehnte sich an sie, wirkte schläfrig. Brann täschelte sie und lächelte matt. »Yaro, was kann Jay vor uns sehen? Wie nah sind wir dem Berg?«
    Zunächst schwieg Yaril, ihre Miene blieb ausdruckslos; dann bewegten sich ihre Lippen, noch bevor sie zu sprechen begann. »Er sagt, mehrere Meilen weit ist die Landschaft sehr unwegsam geworden, Verwerfungen haben das Gelände stark zerklüftet, Bäume liegen da wie gebündelt, aber dahinter ist der Weg weitgehend

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