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Brann 02 - Blaue Magie

Brann 02 - Blaue Magie

Titel: Brann 02 - Blaue Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Branns Rücken (in seinen Händen kehrte das Gefühl, ihn zu berühren, stark wieder) und achtete auf die eigenen Reaktionen. Ahzurdan hatte derartig viele Hemmungen gehabt, als wäre in ihm ein sexuelles Bremssystem vorhanden gewesen, und Daniel hatte an Sexualität nur mittelmäßiges Interesse gehegt; er hatte sich sexuell vergnügt, sobald sich dazu die Gelegenheit bot, aber wenn solche Gelegenheiten ausblieben, hatte er sie nicht allzu sehr vermißt. Aus der Art, wie sich sein Körper jetzt aktivierte, wie er auf weibliche Reize ansprach, zog der Blaue Danny die Schlußfolgerung, daß er sich völlig neue Angewohnheiten zulegen mußte. Er atmete tief durch und danach heftig aus, versuchte an etwas anderes zu denken, bevor es ihm im Sattel noch unbequemer werden konnte, als es ihm schon war.
    Jaril hob die Hand, berührte Branns Arm. »Yaril ist dort. Sie sagt, das Undeutliche ist eine Brücke über die eingezeichnete Klamm, wohl von Schmugglern eigens für deren Zwecke gebaut worden. Yaril sagt, von oben, sogar aus der Nähe, ähnelt sie umgestürzten Baumstämmen, aus denen ein paar Ranken und Sträucher wachsen, aber sie hat sie begangen, sie ist tragfähig. Die Maultiere werden sie ohne Schwierigkeiten überqueren können, selbst wenn's bis zu unserem Eintreffen dunkel ist, was es voraussichtlich sein wird.«
    »Gibt's auf dem Weg dorthin irgend etwas, das uns Verdruß bereiten könnte?«
    »Yaril zufolge nicht. Die Erde aus der Luft zu erkunden, kann durchaus Täuschungen ergeben, das muß man berücksichtigen, vor allem aus der Höhe, in der Yaril gegenwärtig fliegt, doch sie beteuert, der Schmugglerpfad sei recht gut zu erkennen, und sagt, wenn wir ihn benutzen, dürften wir keine Schwierigkeiten haben, die sich nicht bewältigen lassen. Sie hat eine Quelle erspäht und meint, wir vermögen sie vor Anbruch der Dunkelheit zu erreichen, wenn wir schneller reiten. Falls wir weiter so gemächlich wie jetzt reiten, werden wir allerdings an einem Ort ohne Wasser rasten müssen.«
    »Na schön. Reite voraus und weise uns den Weg, ja?«
    Jaril nickte, trieb sein Reittier vorwärts. Er erhöhte das Tempo des Maultiers zu leichtem Trab, orientierte sich offenbar an unauffälligen Zeichen, eingekerbt in Baumstämme, die so dick waren wie die Leiber der Mulis. Das Gebiet, in dem der Zusammenprall mit Settsimaksimins Elementargeistern stattgefunden hatte, wo der Untergrund verworfen war, lag längst hinter ihnen. Riesenmengen alter, ausgedörrter Nadeln polsterten den Berghang; zwischen den gewaltigen Nadelbäumen, die gut und gerne sechs Meter hoch über ihre Köpfe aufragten, ehe sie dichtes Astwerk voller harzig riechender Nadeln wie große Fächer ausbreiteten, wuchs nur spärliches Unterholz, so daß die Mulis genug Platz hatten, um die Füße aufzusetzen, ohne sich darum sorgen zu müssen, auf was sie traten.
    Den ganzen Tag hindurch ritten sie, ohne daß sich irgendwelche Behinderungen ergeben hätten, legten eine Rast ein, um die Tiere zu füttern und zu tränken sowie auch sich eine Verschnaufpause zu gönnen, doch sie ließen sich dafür nur eine Stunde Zeit, dann setzten sie den Ritt fort. Ungefähr eine Stunde nach Sonnenuntergang gelangten sie zu der von Yaril entdeckten Quelle. Yaril hatte bereits ein kleines, heimliches Feuerchen entfacht, umschlich es in Katzengestalt, um zu sichern, daß nichts, was vier oder zwei Beine besaß, dem Lagerplatz unerwünschte Neugier entgegenbrachte. Gesprochen wurde wenig, jedenfalls mündlich; was die Gestaltwandler sich mitzuteilen hatten, wickelten sie auf ihre stumme Weise ab, sie brachen das Schweigen rund ums Feuer nicht. Nachdem sie gegessen und beim Aufräumen geholfen hatte, hüllte sich Brann in ihre Decken; soweit der Blaue Danny es mitbekam, regte sie sich nicht, bis der Morgen dämmerte. Er dagegen hatte Probleme mit dem Einschlafen, seine Muskeln waren überanstrengt und taten weh, seine mentale und physische Verstörtheit und Überreizung hielten ihn in einem Zustand innerer Aufwühlung, noch lange nachdem alles, was ihm durch den Kopf ging, ihn anödete, doch er kannte zweierlei Methoden der Selbstdisziplin, so daß er es zu guter Letzt schaffte, seinen Geist zu beruhigen und den Körper in Schlaf zu senken.
    Die Tage verstrichen, weil sie verstreichen mußten, und kaum etwas ereignete sich, das geholfen hätte, den einen vom anderen zu unterscheiden; sie ritten hügelan und hügelab und über die Schmügglerbrücke, ohne daß sich Settsimaksimin

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