Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brann 02 - Blaue Magie

Brann 02 - Blaue Magie

Titel: Brann 02 - Blaue Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
Vom Netzwerk:
sein.«
    Yaril räkelte sich, verdeckte mit der Hand ein Gähnen, gähnte noch einmal, ließ sich aus dem Sattel rutschen; sie pflügte ihre zierlichen Hände durch das aschblonde Haar und zitterte leicht — etwa wie ein nervöses Pony —, dann war sie urplötzlich ein Adler, erhob sich in einer Aufwärtsspirale gen Himmel.
    Langsam ritten sie weiter. Ein Maultierkarren rumpelte vorbei, die Kinder, die auf ihm hockten, blieben stumm, machten einen beklommenen Eindruck. Ihre aufgerissenen, furchtsamen Augen streiften die Fremdlinge mit verhuschten Blicken, ehe sie schnell wieder fortschauten.
    Der Blaue Danny sah dem Karren nach, wie er davonholperte. Man trieb das widerwillige Maultier zum Trab an, die aufgehäuften Garben wackelten und schaukelten. Mehrere fielen vom Wagen. Zwei Buben sprangen ab, rafften sie auf und schmissen sie zurück auf den Karren. Sie widmeten den Fremden flüchtige, verstohlene Blicke, als wären sie Wiesel, dann rannten sie dem Gefährt hinterdrein, bis sie neben dem Zugtier liefen. Sie kniffen es in die Flanken, damit es das schnellere Tempo beibehielt.
    »Sie sind vor uns gewarnt worden«, sagte der Blaue Danny.
    »Sieht ganz so aus. Jay?«
    »Yaril schaut sich das Dorf von oben an. Es hat den Anschein, als wäre es im großen und ganzen leer. Allerdings sind die Häuser wie kleine Festungen gebaut, ein Heer könnte sich in ihnen verstecken. Jedes Gebäude hat mehrere Innenhöfe, aber sie sind so leer wie die Straßen. Yaril ist der Meinung, darin sei eine Bestätigung deiner Befürchtung zu sehen, daß uns Ärger erwartet, um diese morgendliche Stunde müßte es im Ort überall von Menschen wimmeln, nicht nur auf den Feldern. Sie ist der Ansicht, wir sollten das Dorf umgehen, sie sagt, hinter vielen Fenstern hat sie Schatten bemerkt, und die Straßen ... Na ja, es sind eigentlich keine richtigen Straßen, nur so was wie Lücken zwischen Hausmauern, ganz enge Gäßchen, sehr verwunden, und es gibt zahlreiche Sackgassen, ein wahrer Irrgarten, wer weiß, was geschieht, falls wir uns dort hineinwagen. Ein Umgehen der Ortschaft wird jedoch auch nicht ungefährlich sein, rundherum sind Obstgärten und Weinberge sowie einige zerklüftete Geländeabschnitte, ehe wir wieder in ein Waldgebiet gelangen. Yaril sagt, es seien keine guten Aussichten. Aha. Unter den Bäumen verbergen sich Krieger, sagt sie, links ... äh ... und auch rechts. Nicht viele. Vier links, sagte sie, sechs auf der rechten Seite. Kori hat erwähnt, im Owlyner Tal wäre ein Doppeldutzend Krieger untergebracht, es dürften hier kaum weniger sein, wieviel bleiben dann übrig? Vierzehn oder fünfzehn werden sich im Ort aufhalten. Sie glaubt, es wäre für sie und mich bestimmt nicht allzu schwierig, sie mit Dannys Stunner allesamt kampfunfähig zu machen. Die Frage ist: Werden sich die Forkkertaler einmischen? Falls ja, könnten wir in eine ernste Klemme geraten, es sind zu viele, sie könnten uns, falls wir Pech haben, durch ihre bloße Übermacht überwältigen. Was meint ihr dazu?« Jaril öffnete die Augen, schaute von Brann zum Blauen Danny, hob die Brauen.
    Mit dem Daumen öffnete der Blaue Danny einen Reißverschluß und klaubte den Stunner aus der Tasche seiner Freizeitweste; er überprüfte die Ladung, nickte zufrieden und warf die Handvoll schweren schwarzen Apparats Jaril zu. »Der Angekettete Gott hat die Batterien vollständig aufgeladen, aber ihr solltet trotzdem nicht verschwenderisch damit umgehen, Jay, mir wär's lieber, wir hätten noch was übrig, wenn wir am Ziel eintreffen.«
    Jaril fing den Stunner auf. »Leuchtet mir ein. Brann?«
    »Yaro hat sich über Kori Aufschluß verschafft ... Jay, ist sie's, oder bist du's, der Bedenken in bezug auf die Forkkertaler hegt? Du? Wie denkt sie darüber?«
    »Ahm ... Sie ist der Auffassung, daß sie sich im Zwiespalt befinden. Sie mögen Maksim und seine Krieger nicht, aber ebensowenig möchten sie, daß er womöglich über sie herfällt, schon gar nicht wegen eines Häufleins Fremder. Ihre Einschätzung lautet, daß die Talbewohner, wenn wir rasch verschwinden und sie nichts Besonderes bemerken, stillhalten werden. Sie sagt, sie hat ihre Meinung geändert, was das Umrunden-des Dorfs betrifft, nachdem sie darüber nachgedacht hat. Sie vertritt jetzt die Ansicht, daß wir die Krieger ausnahmslos außer Gefecht setzen müssen, damit sie die Dörfler nicht gegen uns aufwiegeln und uns auf die Fersen hetzen. Sie sagt, Brann, wenn du willst, guckt sie ein paar Forkkertälern

Weitere Kostenlose Bücher