Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brann 02 - Blaue Magie

Brann 02 - Blaue Magie

Titel: Brann 02 - Blaue Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
Vom Netzwerk:
staubige Dorfstraße gedämpften Hufschlag der Mulis um so stärker betont wurde, ritten sie in schnellem Trab durch die Ortschaft, folgten einer großen Dogge, einer Hündin, während über ihnen ein Adler mit Menschenhänden flog und wachsam aufpaßte. Die Soldaten waren ausgeschaltet und schliefen, die Forkkertäler blieben untätig, die Reiter und Gestaltwandler setzten sich schleunigst durchs Tal ab, ritten vorüber an weiteren Kornfeldern, die der Ernte harrten, an Feldern mit Flachs und Faserwurz, vorbei an Reihen von Hopfen, der im Wind wie Kastagnetten klapperte, an bereits ausgegrabenen Röhrenranken, die ausgebreitet lagen und in der warmen Spätsommersonne trockneten. Die Hügel rückten näher, die Landstraße wechselte über ans linke Ufer des Forkkerbachs. Am Ausgang des Tals, wo die Steinbrücke den Bach überquerte, stand auf dem Abhang eines Hügels ein kleines, steinernes Fort, überragte Brücke und Landstraße. Die Dogge passierte es, ohne stehenzubleiben, der Adler überflog es, ohne daß es ihm Anlaß zur Sorge lieferte. Brann und Danny trabten über die Brücke, ohne belästigt zu werden, und verließen das Tal.

15. In seinem Turm sitzt Settsimaksimin und beobachtet, was auf ihn zukommt, während er aus dem, was ist, so schnell wie möglich das Kommende, das daraus werden soll, zu gestalten versucht. Er stützt sich mehr auf Hoffnung als auf Erwartungen, während er unentwegt an Cheoneas Aufbau wirkt.
     
    SZENE: Settsimaksimin befindet sich im Sternensaal. Der Rat, den er vor einigen Wochen einberufen hat, beendet soeben eine lange Sitzung, die Ratsmitglieder recken sich (unauffällig oder nicht, je nach ihrer Natur), mehrere ^ führen halblaute Gespräche, allgemein befleißigen sie sich der zusammenhanglosen Zwischenhandlungen, wie Ausüber von Macht sie benutzen, um die scheinbar gefährlich unausgefüllten Augenblicke ihres Daseins zu überbrücken, die sich selbst im Leben der beschäftigsten Menschen ergeben, so wie Unkraut emporschießt. Sie rekeln sich und plaudern, während sie zur Tür schlendern.
     
    »T'Thelo, bleibe noch ein Weilchen.«
    Der Bauernführer sah sich über die Schulter um und kam zurück zum Tisch. »Phoros Pharmaga?«
    Settsimaksimin deutete mit der Hand auf einen Stuhl, schenkte den übrigen Ratsmitgliedern seinen strengsten Blick, als sie sich an der Tür drängten und sichtliche Abneigung dagegen zeigten, einen von ihnen mit ihm allein zu lassen. Todichi Yahzi legte seine Kladde beiseite und schlürfte durch den Saal. Er wies die Ratsmitglieder hinaus und schloß die Tür, bezog wieder auf seinem dicken, roten Sitzkissen Platz und nahm die rote Kladde zur Hand, um sich zum Mitschreiben bereitzuhalten. T'Thelo war ein kleinwüchsiger, braunhäutiger Kartoffelbauer, zwar untersetzt, aber mit kraftvollen Gliedmaßen; er hatte strohiges, gelbweißes, schon ziemlich gelichtetes Haar, das wie Luftwurzeln aus seinem knubbligen Schädel wuchs. Die Hände hielt er niemals still; er brachte eine kurze Kette aus Holzperlen als Spielzeug für die Hände zu den Sitzungen mit, und wenn ihm danach war, schabte er an einem Stück Hartholz, pellte kleine, weißlich-helle Späne, dünn wie Papier, davon ab. Er sprach selten viel, sagte häufiger nein als ja, sah starrköpfig aus, war jedoch noch weit starrsinniger, als er wirkte.
    Maksim ließ sich in seinen Lehnstuhl sacken, schlüpfte aus der Rolle des Rammbocks, den er während solcher Ratssitzungen zumeist spielte. Er griff unter sein Gewand, berührte BinYAHtii, rieb sich die Brust. »Du kennst meine Denkweise«, sagte er. T'Thelo stieß ein Brummen aus, zog seine Holzperlenkette heraus und begann, die Kugeln durch Daumen und Zeigefinger gleiten zu lassen. Maksim lachte. Anfangs hallte das Lachen durch den ganzen Saal, sank zum Schluß zu einem Seufzen herab. »Man wird wissen wollen, was ich mit dir besprochen habe«, sagte er danach. »Ich empfehle, darüber zu schweigen, aber ich will's dir nicht befehlen. Mir wird ein Kampf aufgezwungen, T'Thelo. Ein Mann, ein Weib und zwei Dämonen kommen, obwohl ich bereits mancherlei unternommen habe, um sie aufzuhalten, vom Forkker Tal hergeritten. Ein Kampf ... ein Kampf, den ich zu gewinnen gedenke, T'Thelo, doch es ist nicht ausgeschlossen, daß ich unterliege, und ich wünsche, daß du dich auf diese Möglichkeit einstellst. Du und die anderen Ländler, ihr werdet, falls ich bezwungen werde, um das, was ihr habt, ringen müssen. Das Heer wird ein Quell der Schwierigkeiten sein,

Weitere Kostenlose Bücher