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Brann 02 - Blaue Magie

Brann 02 - Blaue Magie

Titel: Brann 02 - Blaue Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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lebendiger Umwandler, sie kniete neben dem Blauen Danny, führte ihm die Kräfte zu, so rasch er sie aufzunehmen vermochte.
    Indem er sich auf Ahzurdans Erinnerungen stützte, umwob der Blaue Danny sie alle mit einem Schutzfeld der Art, wie Ahzurdan damals eines um das Zimmer in der Blauen Seejungfer gelegt gehabt hatte; er arbeitete langsamer und verbrauchte mehr Energie als Ahzurdan, zwar waren die erforderlichen Erinnerungen vorhanden, aber er war ja nicht mehr der komplette Ahzurdan, und die Resonanzen von Wort und Tat stimmten nicht mehr ganz. Durch Brann ununterbrochen mit Energie versorgt, stellte er das Schutzfeld trotzdem fertig, nahm es quasi in Dauerbetrieb und konstatierte, daß es zwei Vorteile besaß, mit denen er gar nicht gerechnet hatte. Amortis' Stickigkeitszone übte keinen Effekt mehr auf ihn aus, konnte nicht länger seine Kräfte verschleißen. Und das einmal aufgebaute Feld bedurfte so gut wie keiner Maßnahmen zur Aufrechterhaltung. Er pfiff eine heitere Melodie, während er die Sandalen aufschnallte, sie mit Tritten quer durch die Küche schleuderte, Brann am Arm packte und sie in den Alkoven zog, das Schutzfeld verkleinerte, bis er nur diese kleine Räumlichkeit umfing, so erregte es sicherlich weniger Aufmerksamkeit, und er gab sich keinen Illusionen in der Hinsicht hin, wie es Maksim irritieren mußte, wenn er nicht mehr beobachten konnte, was sie taten. Trotz der Situation fühlte er sich verdammt wohl dabei, sich wieder einmal mit so simplen, aparten, alles in allem sogar richtiggehend schönen Sachen wie Hubfeld-Schaltkreisen beschäftigen zu dürfen; er kam sich vor wie ein Bildhauer, der bei einem Unfall die Hände verloren und eine kleine Ewigkeit lang hatte warten müssen, bis sie nachwuchsen. Yaril hatte in ihrer Form als energieleitender Strang — eine Art von lebendem Kabel — keine Probleme mit dem Durchdringen des Schutzschirms, sie leitete Brann auch weiterhin die Kräfte des Mond- und Sternenscheins zu, und Brann hielt eine Hand sachte an Dannys Wirbelsäule gelegt, garantierte die Energiezufuhr, während er auf der Unterseite der Tischplatte kniete. Mit den Fingerkuppen fuhr er übers Holz, umriß die Konturen eines Armaturenbretts mit Sensorkontrollen, schwache Darstellungen blieben auf dem Holz zurück. Seine Hände bewegten sich langsam, aber mit vollkommener Sicherheit, er murmelte die magischen Formeln mit einer Selbstverständlichkeit, die er ebenfalls nicht erwartet hatte (es hatte den Anschein, als ob die Magie und seine DanielErinnerungen zusammenwirkten, um ihn im Handumdrehen zu lehren, für dessen Erlernen Ahzurdan Jahre gebraucht hatte, als ob Qualität und Eleganz des Designs die Zauberformeln und alles Dazugehörige diktierten), strukturierte das Holz molekular in Metall und Keramik sowie die esoterischen Kristalle um, die Kernstück und Hirn des Hubfelds ausmachten, fügte Schicht um Schicht davon ins Holz ein, trennte es von ihm durch komplizierte Polymere, sein Körper gab dabei den Kanal ab, durch den, als zählten sein Wille und Intellekt gar nicht, der Flugapparat aus der Erinnerung zur Realität wurde. Als er die Schaltkreise zu guter Letzt fertig hatte, schuf er am Heck zwei Energiespeicher (hundertprozentig geladen, würden sie den Flugschlitten zweimal um den Planeten befördern) und krönte sein Werk mit einem schrägen Steuerpult, das die Kontrolle der Starts, von Geschwindigkeit, Kurs und Höhe erlaubte. Nach kurzem Überlegen programmierte er die Sensoren auf seine und Branns Hand; was auch passieren mochte, Settsimaksimin sollte mit seinem Spielzeug nicht spielen, es gehörte ihm, dem Neuen Blauen Danny, sonst niemandem. Er räumte Brann die Möglichkeit der Kontrolle ein (nur widerwillig, er mußte sich richtig zu praktischem Denken zwingen, die Vorstellung, seine Schöpfung mit jemandem teilen zu müssen, rief bei ihm geradezu irrationalen Jähzorn hervor), weil eine gewisse Wahrscheinlichkeit bestand, daß er verletzt wurde und das Fluggerät nicht mehr steuern konnte, und er traute ihr zu, daß sie, wenn es nicht anders ging, vor Maksim zu fliehen verstand, deshalb wollte er sie in ihren Alternativen nicht beschneiden. Er hockte sich auf die Fersen, schenkte Brann ein breites, aber lasches Grinsen. »Fertig.«
    Brann besah sich die Unterseite der Tischplatte; abgesehen von der Ansammlung milchiger Glasflächen auf dem schrägen Pult am einen Ende konnte sie keine große Veränderung des Holzes erkennen. »Wenn du's sagst ... Soll ich jetzt

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