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Brann 02 - Blaue Magie

Brann 02 - Blaue Magie

Titel: Brann 02 - Blaue Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Hör zu, Todich, ich werde für einige Zeit hauptsächlich in meinem Arbeitszimmer sein, und währenddessen sollen diese Männer für mich Cheonea verwalten. Hah!« Maksim lachte tief aus der Brust, nachdem Todichi Yahzi überstürzt eine Reihe von Einwänden gegurrt hatte. »Ich weiß, mein Freund. Aus eben diesem Grund wünsche ich, daß du sie, ob sie schlafen oder wach sind, unter Beobachtung behältst. Weißt du, Todich, dieser Ablauf der Ereignisse ist eigentlich gar nicht so ungünstig, ich überlege ohnehin schon seit Jahren, ob ich nicht eine Art von Verwaltungsrat einsetzen soll, um einmal zu sehen, wie sich alles bewährt, wenn ich nicht da bin ... Wo war ich zuletzt? Ach ja. Ich werde dir den Befehl über eine Anzahl Luftgeister und eine Handvoll Steintrolle zuteilen ... Nein, nein, du wirst sie sehen und hören können, ich bin doch kein Dummkopf, Todich. Hätte ich den rechten Spiegel ... Tscha! Ich bin kurzsichtig und faul gewesen, mein Freund. Hmm. Du bist der Richtige, um's zu merken, wenn jemand 'nen Staatsstreich ausheckt, jawohl, Todich, deshalb hab' ich stets auf dich gehört. Solltest du irgendwelche merkwürdigen Vorgänge bemerken, gib mir Bescheid, ich werde dir zeigen, wie du mich heute abend, wenn ich zurück bin, erreichen kannst. Nein, natürlich werd' ich's dir nicht verübeln, wenn du ein Stirnrunzeln oder die eine oder andere Eigentümlichkeit irrtümlich als Verrat auslegst, gegenwärtig ist Vorsicht wichtiger als Gewißheit. Sind die Betroffenen ehrlich, wird es sie, schenke ich ihnen Aufmerksamkeit, um so mehr ermutigen, treiben sie Hinterlisten, werden sie sich's noch einmal überlegen.« Er rieb sich den Nacken. »Warm ist es hier. Mußt du noch irgend etwas wissen? Gut. Bei den Sieben Stufen der Weltlichen Höllen, Todich, ich muß diese Hexe Amortis dazu bringen, den Nipodoer Kriorn zu bestrafen. Während des restlichen Tags werde ich mich auf der Totenfeuer-Insel befinden. Falls irgend etwas anliegt« — er streckte sich, gähnte und lachte —»schieb's auf morgen. Innerhalb so kurzer Frist wird die Welt wohl nicht untergehen.«
    Settsimaksimin saß in seinem Arbeitszimmer und beobachtete, wie Ahzurdan durch die Straßen Kukuruls streifte, bisweilen mit der Frau, manchmal in Begleitung der Kinder; zwischen dem seltsamen Geschwisterpaar und Ahzurdan bestand ein ziemlich gespanntes Verhältnis, das Maksim zum Lächeln bewog, es erinnerte ihn stark an die Feindseligkeit, die man ihm entgegengebracht hatte, wenn er sich dann und wann unter den Seelenzwittern Liebchen suchte, sie ähnelte der Eifersucht von Kindern, die ihre Eltern mit niemandem teilen mochten; auf gewisse Weise wunderte sich Maksim darüber, denn nach allem, was er vom Schönen Dan wußte, konnte zwischen ihm und dem Weib wenig vorfallen, bestimmt nichts, was den Kindern Anlaß zu solcher Eifersucht sein könnte, aber sie waren eifersüchtig, und sie mißtrauten ihm. Sie ließen ihn nicht aus den Augen und gärten innerlich vor Mißgunst.
    Dennoch gewährten sie ihm ihren Schutz, vermutlich weil die Frau es angeordnet hatte. Am fünften Abend des Aufenthaltes in Kukurul schlich Ahzurdan spät, lange nachdem das Weib sich ins Bett gelegt hatte, aus dem Gasthof und strich durch die Gassen des Hafens. Wie er ihn so durch die Dunkelheit huschen sah, nickte Maksim vor sich hin. Er sucht einen Traumstaub-Händler, dachte er. Du änderst dich nicht, Blauaugen-Danni. Miese kleine Ratte. Unterhalb des Steins schob er die Hände ins Gewand und rieb sich den Brustkorb. Noch immer läufst du vor allem davon, das dich dazu zwingt, dir ins eigene Gesicht zu schauen. Wo bloß die Kinder stecken? Ist es dir endlich gelungen, sie abzuhängen? Er setzte die Beobachtung fort, und nachdem Ahzurdan um ein paar Ecken mehr gebogen war, bemerkte Maksim, daß ihm eine graue Dogge folgte, ein zielstrebiger Schemen inmitten der Schatten. Was mag denn nun das zu bedeuten haben?! Er sah sich das Tier genau an. Aha! Kristallgleiche Augen ohne Regenbogenhäutchen, vielmehr glichen sie einem nur halb erkennbaren Wirbeln von Dunst. Eines der Kinder, ja, der Knabe. Ich habe noch nie Dämonen oder sonst etwas mit solchen Augen wie die der Kinder gesehen. So, also Gestaltwandler. Maksim hielt nach dem Mädchen Ausschau und entdeckte einen Falken, der über der Straße kreiste und tiefe Schleifen zog, deren Mittelpunkt Ahzurdan bildete. Der Falke war ein großes Tier mit schimmernden Kristallaugen. Die Kinder waren gescheit. Auf der Erde starke

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