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Brann 02 - Blaue Magie

Brann 02 - Blaue Magie

Titel: Brann 02 - Blaue Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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was es war, und gegen ihn arbeitete, der er für das Volk Cheoneas soviel getan hatte und noch so vieles zu tun beabsichtigte, hatte es sich selber ins Unglück gestürzt. Maksim hegte nicht den geringsten Zweifel daran, daß dies Mädchen es gewesen war, das einen Boten zur Seelentrinkerin geschickt hatte; der Junge mit der Nachricht war aus dem Owlyner Tal gekommen, wie hatte er doch geheißen? Toma oder so, es spielte keine Rolle mehr, er war tot. Aber wieso es überhaupt von der Seelentrinkerin gewußt und wie es Brann zum Handeln bewogen hatte, blieb bis auf weiteres unklar ... Nun, es würde nicht mehr allzu lange dauern, bis er es herausfand. »Dich werde ich mir vornehmen, Owlynerinchen, morgen gehst du das Los ziehen, ja, dich werde ich mir vornehmen ...« Wütend sah er das Geschehen im Spiegel mit an, bewegte aus Unbehagen die Hände, verzog den Mund zu einem Ausdruck des Widerwillens. Ein Kind. Ein gescheites, mutiges, auf Irrwege geratenes Kind. Gegen die Männer konnte es mit seinen Kräften nichts ausrichten, seine Arme ähnelten Stecken. Maksim hätte es vor den Halunken retten können, so leicht wie er den nächsten Atemzug tat, er hätte diese viehischen Schurken fortschleudern, Erdgeister senden können, um sie zermalmen zu lassen. Doch er tat nichts, schaute nur zu. Du mußt lernen, kleines Frettchen, dachte er, du mußt lernen, wo deine Grenzen sind, dann brauche ich dich nicht mehr zu bestrafen. Er sah zu, wand sich an seinem Platz, bekam Sodbrennen. Sein Herz pochte schmerzhaft, und er rieb sich unter dem BinYAHtii-Talisman die Brust.
    Plötzlich stürmte der merkwürdige Mann, der am Hafen auf dem Poller gehockt hatte, durch den Nebel. Zuerst wirkte er, als ob er zögerte, aber dann fällte er die beiden Strolche mit einem Hieb und zwei Tritten. Das Mädchen legte eine Hand an seinen Arm, sagte etwas zu ihm. »Sie kennt ihn. Verdammnis aller Höllen!« Mit dem Daumen berührte Maksim den Spiegel. »Ton her!«
    Eine Zeitlang hörte er nur das Patschen der Füße, während das Paar flüchtete, das Geschrei des Stämmigen — es wurde, während er im Nebel zurückblieb, immer leiser —, das Triefen der Nässe von den Dachkanten. Dann verlangsamte der Mann seine Schritte, wandte sich ans Mädchen. In beträchtlichem Ärger schnalzte Maksim mit der Zunge; so wie seine Umrisse waren auch die Worte des Fremdlings verzerrt, so undeutlich, daß sie sich nicht verstehen ließen.
    »... * ....«
    »Ich muß mich mit jemandem treffen.« (Das Mädchen legte den Kopf schief und lächelte den Mann an.) Kokettiert mit ihm, stellte Maksim fest und schäumte augenblicklich vor Eifersucht. Kleine Hure. »Nicht mit dir, Daniel. Mit jemand anderem.« Daniel, Daniel, sie kennt ihn, bei den Vierzig Weltlichen Höllen, wer ist er?
    » «
    »Ha! Nichts da. Wenn der Tag kommt, werde ich jemanden im Owlyner Tal heiraten., Hier geht's um jemand anderes. Ich möchte noch nicht darüber sprechen.«
    » «
    »Komm mit. *** sagt, du bist irgendwie in die ganze Sache verwickelt, deswegen bist du hier, sagt er. Deshalb solltest du lieber wissen, was vor sich geht, und warum.«
    » «
    »Kann ich nicht.«
    » «
    Maksim behielt das Paar unter Beobachtung, während es durch den Nebel eilte und endlich zu der Taverne >Zur Blauen Seejungfer< gelangte. Bei sich nickte er. Ich werde etwas gegen dich unternehmen müssen. Wer bist du? Ein Mädchen aus dem Owlyner Tal, ja. Wie lautet dein Name, Kind? Morgen früh werde ich ihn wissen. Die Zeit zum Falschspielen ist da, Maksi, alter Freund, du hast die Parastes überlistet, und jetzt sorgt ein Kind für die Vervollkommnung deiner Verderbtheit; ich habe aufs Losziehen noch nie Einfluß ausgeübt, aber ich kann die Kleine auf keinen Fall frei herumlaufen lassen. Du wirst eine Ausbildung im Yron erhalten, meine zornige junge Rebellin, dir wird das heiße Blut gekühlt werden. Er belauschte ihren Teil des Wortwechsels vor der Taverne, reimte sich die meisten Einwände des Mannes zusammen, sah ihn am Ende die Schultern heben. Das Kind hat zehnmal soviel Mumm wie du, du Trottel. Warum nimmst du es nicht und bringst es wieder dorthin, wo es hingehört? Er überlegte, ob er es selbst tun sollte, es wäre für ihn eine Kleinigkeit; er schob die Entscheidung auf (gewöhnlich war ihm eine solche Unentschlossenheit fremd) und setzte die Beobachtung bis ins Innere der Taverne fort.
    » «
    »Wahrscheinlich schläft sie schon. *** sagt, sie ist hier...« Warum kann ich den Namen nicht hören? Das

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