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Brann 03 - Das Sammeln der Steine

Brann 03 - Das Sammeln der Steine

Titel: Brann 03 - Das Sammeln der Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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nicht wieder?«
    »Lazul, ach Laz ...«
    »Hmm.« Danny kauerte sich neben die scheußlichen Überreste der Matratze, öffnete einen Beutel, lugte hinein, ließ davon ab, nahm sich einen anderen Beutel vor. Nachdem er sein Gepäck zusammengesucht hatte, sortierte er alles und verteilte es so um, daß schließlich alles, was er mitzunehmen beabsichtigte, in nur einer Tasche stak. Er band an ihr eine zusammengerollte Decke fest, setzte auf einmal eine mürrische Miene auf. Er schnallte eine andere Rolle auf, schüttelte die Decken aus. Dann schickte er sich an, eine Decke über Felsrawg und Simms zu breiten, überlegte es sich jedoch anders, erhob sich. »Hilf mir, die beiden auf die Matratze zu legen«, sagte er zu Trithil. »Wir wollen's ihnen 'n bißchen bequemer machen.«
    »Warum?«
    »Tu, was ich sage!«
    »Du brauchst nicht so patzig zu sein, Laz, ich habe nur gefragt, um zu erfahren, was du mit ihnen vorhast.« Trithil wartete, während Danny das Gepäck von der Matratze warf und statt dessen auf ihr die Decken ausbreitete; danach packte sie, die Nase wieder aus Widerwillen gerümpft, Felsrawg an den Füßen, half ihm dabei, sie auf die Decken zu betten, straffte sich dann, schaute tief verwundert zu, wie Danny sich mit der Kleidung der Diebin befaßte, ihr den Kragen aufknöpfte und lockerte, Falten und Zipfel zurechtzupfte, die sie drücken mochten. Er faltete ihr die Hände auf dem Leib, schob ihr ein zusammengelegtes Hemd unter den Kopf.
    »Du bahrst sie wie einen Leichnam auf, erwartest du ihren Tod?«
    »Früher oder später sind wir alle Leichen.«
    »Du sprichst für dich, Sterblicher.«
    Danny äußerte ein Brummen. »Hilf mir, Simms danebenzulegen.«
    Sobald sie auch Simms auf der Matratze ausgestreckt hatten, bedeckte Danny beide von den Füßen bis an die Schultern mit den übrigen Decken, schob die Ränder unter ihre Körper. Anschließend suchte er ihr Gepäck zusammen und stapelte es rings um sie auf.
    »Du weißt, daß du Zeit vergeudest«, sagte Trithil. »Sie werden uns sofort verfolgen, kaum daß sie erwacht sind.«
    »Geh schon voraus, ich komme nach.«
    »Hast du nicht erst noch etwas zu erledigen?«
    »Was denn?«
    »Klukesharna. Das Gift.«
    »So lange ich mich auf Lewinkober Land befinde, bleibt Klukesharna, wo er ist. Wenn ich ihn aus der Abschirmung entferne, wird im nächsten Moment Coquoquin zur Stelle sein. Legst du darauf Wert?«
    Trithil schauderte es. »Nein, wahrlich nicht.« Sie nahm ihr Gepäck, streifte sich den Gurt der Reisetasche über die Schulter. »Nein, das wäre eine schlechte Sache.« Sie musterte die zwei Schlafenden. »Im Laufe des Vormittags, hast du gesagt?«
    »Geh voraus! Zieh los!«
    »Es ist Dummheit, sie jetzt nicht zu töten.«
    »Möchtest du dich zu ihnen legen?«
    »Du glaubst, du würdest so leicht mit mir fertig?«
    »Willst du mich auf die Probe stellen?«
    »Sei kein Narr, Mann, ich stehe auf deiner Seite.«
    »Schön das zu wissen. Du hast zwei Sekunden Zeit, um loszuziehen, oder meine Gutwilligkeit hat 'n Ende.«
    Trithil zuckte mit den Schultern. »Von mir aus könntest du's versuchen, doch wahrscheinlich würde dadurch Coquoquin angelockt, und das brächte mich in ernstere Schwierigkeiten. Nun gut. Aber vergiß nicht, zu mir zu stoßen. Ich kann sehr unfreundlich werden, wenn jemand mich enttäuscht.«
    Danny sah ihr nach, wie sie da von wanderte. Auch das glaube ich dir gerne, dachte er. Er senkte den Blick auf Felsrawg und Simms. Sie hat recht, ihr werdet mich verfolgen, euch bleibt gar keine Wahl, aber ich bin nun einmal kein Mörder und habe auch nicht vor, einer zu werden. Andererseits muß man sich ja nicht wie ein völliger Schwachkopf verhalten. Er schloß die Augen, dachte einen Moment lang nach, fing dann ein Stasis-Gespinst um das Paar zu weben an, griff dabei erneut auf das gemeinsame Wissen und die vereinten Erfahrungen seiner zwei Halbväter zurück, schuf über den beiden Dieben ein kuppelförmig gewölbtes Feld, das sie für einige Tage festhalten würde und gleichzeitig unantastbar machte. Wie lange genau das Feld Bestand haben würde, wußte er nicht, es mochte für zwei Tage oder eine Woche sein, doch es hatte auch keine große Bedeutung, es kam nur darauf an, daß er sich genug Zeit sicherte, um das Lewinkober Land zu verlassen und sich den Talisman zur Benutzung für seine Zwecke zu erschließen. Danach sollten sie ruhig versuchen, es mit ihm aufzunehmen.
    Die Sonne erhellte mittlerweile die Gipfel der Dhia Asatas, der Wind

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