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Brann 03 - Das Sammeln der Steine

Brann 03 - Das Sammeln der Steine

Titel: Brann 03 - Das Sammeln der Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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beschlich; er legte seine Hände dicht neben dem Hals auf Branns Schultern, streckte ihr die Daumen unters Kinn. »In Teufels Namen, ich will dich.«
    »Wirst du mir helfen?«
    »Nein. Über die Sicherung des Friedens dieser Raststätte hinaus nicht.« Zärtlich bewegte er die Daumen an Branns Hals auf- und abwärts, sie streiften die Haut nur ganz
    sachte. »Muß ich feilschen?«
    »Nein.«
    »Ich hatt's auch nicht vor.«
    »Du gedenkst deinen Willen durchzusetzen?«
    Die Hand des Magiers strich über Branns Wange. »Dergleichen würde ich nicht wagen. Außerdem sind jene Früchte am süßesten, die sich gerne pflücken lassen. Ich bin kein brünstiger Jüngling, Brombeer-voller-Dornen. Wenn nicht jetzt, pflücke ich später. Ich verstehe zu warten.«
    Brann lachte, wandte den Kopf, fuhr mit den Lippen durch WakKerrcarrs Handteller. »Du bist ein brünstiger Greis. Lieber jetzt.«
    »Und später?«
    »Für morgen verspreche ich nichts.«
    »Träume schaden nicht.«
    »So lange man berücksichtigt, daß die Wirklichkeit häufig enttäuscht.«
    »Man kann jederzeit seine Träume nach der Wirklichkeit beschneiden. Komm in mein Haus.«
    »Du meinst, dein Bett?«
    »Auch das. Allerdings habe ich's mir nie zur Gewohnheit gemacht, mich aufs Bett zu beschränken. So etwas bezeugt Mangel an Einfallsreichtum.«
     
    11 »Brombeer. Brann.« Jemand rüttelte an ihr; sie tastete umher, berührte Taks Schulter. Er nuschelte etwas Unverständliches, drängte sich dichter an sie. Trotzdem schüttelte wieder jemand Brann. »Wa ...?«
    »Seht!« Wasser gluckerte. Dann klatschte etwas Brann kalt und naß ins Gesicht.
    Sie setzte sich ruckartig auf, klaubte sich den nassen Lappen aus dem Gesicht, warf ihn fort. »Was soll denn das?!«
    »Brombeer, sie sind da. Du mußt kommen.«
    »Jay?«
    »Reiß dich zusammen, Brombeer. Die Smiglar. Sie sind da. Sie haben nicht auf 'n Flußboot gewartet. Sie wollen sofort mit dir reden.«
    Brann fühlte das Bett wackeln, in dem sich Tak auf den Ellbogen stützte; sie seufzte vor Vergnügen, als seine schlanken kräftigen Finger an ihrer Wirbelsäule entlangstrichen. »Kehr zurück«, sagte er zu Jaril. »Ich werde sie in Kürze hinbegleiten.«
    Voller wütender Feindseligkeit knurrte Jaril ihn regelrecht an; er stand kurz davor, die Beherrschung zu verlieren.
    Brann spürte den Aufruhr in seinem Innern. Sie faßte ihn an der Hand, hielt sie fest. »Jay, hör zu. Hör mir zu, Schätzchen. Du mußt die Ruhe bewahren. Sonst sind sie im Vorteil. Hör auf mich. Geh hinunter und beobachte sie. Ich komme, so rasch ich kann, aber ich muß mich ja erst einmal ankleiden. Hast du verstanden?«
    Jaril zitterte, gewann aber langsam die Beherrschung zurück. Nach einem letzten bitterbösen Blick in Taks Richtung verwandelte er sich in eine Lichtkugel und schoß davon. Brann seufzte. »Irgendwie muß ich dafür sorgen, daß er nach Hause kann. Tak ...«
    »Mmmh?« Seine Hände umfingen Branns Brüste, seine Zunge glitt in ihr Ohr.
    Noch einen Augenblick lang lehnte sie sich entspannt an ihn, dann schwang sie sich herum. »Keine Zeit mehr, Tak-Wak.« Sie rutschte vom Bett, stand auf, kämmte mit den Fingern ihr zerzaustes Haar.
    »Kommst du danach noch einmal mit zu mir?« Tak bettete sich auf die Kissen, die Finger am Hinterkopf verklammert, sein Blick glich einer Zärtlichkeit.
    Brann tappte zum Waschbecken, schüttete etwas Wasser hinein und begann sich zu waschen. Werde ich? fragte sie sich. Ich weiß es nicht. Wenn wir Yaril freigekauft haben, ist da noch die Ungewißheit in bezug auf Maks, ich muß herausfinden, was aus ihm geworden ist ... Sie entwirrte Strähnen ihres langen, weißen Haars. Gleich darauf entfuhr ihr ein Auflachen. »Erst Schiffsherren, dann Zauberer. Ich wüßte gern, ob das bedeutet, daß sich mein Geschmack verbessert oder verschlechtert.«
    »Das darfst du mich nicht fragen, meine Liebe. Wie du dir denken kannst, bin ich voreingenommen.«
    Die Bürste in der Hand, stemmte Brann die Fäuste in die Hüften und musterte ihn. »Hah! Alles in allem besehen, schneidest du im Vergleich nicht übel ab, Alter.«
    »Ich mag dich auch, Alte. Also, kommst du?«
    »Ich möchte es. Tak ...«
    »Mm?«
    »Was ich jetzt sage, soll keine Bedingung sein, ich bitte dich lediglich um diese Gefälligkeit.«
    Tak setzte sich auf. »Was für eine Haarspalterei, Brombeer. Bitte drum, bitte drum, ich verspreche dir, daß Gedanken an einstige Ausschweifungen mich unbeeinflußt lassen.« Er lachte, erhob sich vom

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