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Brans Reise

Titel: Brans Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Bull-Hansen
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Schlacht bevorsteht.«
    »So soll es sein«, antworteten die anderen, und danach senkte sich erneut Stille über die Männer. Die Männer warteten auf die Worte des Ältesten, und Gebrochene Lanze hatte viele nachdenkliche Falten auf der Stirn.
    »Kra-va, Pferdemann, komm zu uns«, sagte er schließlich. »Tirga-va, cho Visikal.« Der Alte zog sein Gesicht in noch tiefere Falten und suchte nach den richtigen Worten. Er und Katga waren zwei der wenigen Old-Myrer, die das gelernt hatten, was sie Kama nannten, Die Neue Sprache. »Der Reiter aus Tirga, er bat um ocheil… Hilfe, im Krieg gegen Vandara.« Gebrochene Lanze deutete auf Visikal. »Ihr, Tirgara… Wisst ihr nicht, dass wir niemals hatten okma… Frieden, mit Vandara, dem Feind im Westen?«
    Alle Augen richteten sich auf Visikal. Das war eine Herausforderung, und Visikal wusste das nur zu gut. Er strich sich die Haare zurück und streckte Gebrochene Lanze seine Handflächen entgegen.
    »Diese Hände haben viele Leben genommen.« Er hielt sie ins Licht der Flammen, drehte und wendete sie, als ob sie seltene Waffen wären. »Doch gegen die deinen sind es die Hände von Kindern, Gebrochene Lanze. Und so bitte ich dich, sollte mein Bote die falschen Worte überbracht haben, diese Worte als das Geschwätz eines Toren anzusehen.«
    Der Weißhaarige fasste sich an den Bart und bewegte zufrieden den Kopf hin und her. Visikal ließ seinen Blick über die Gesichter der anderen Skerge gleiten, doch keiner schien weitere Einwände zu haben.
    »Unsere Schiffe sind klar.« Blutskalle deutete zur Tür. »Unsere Männer haben sich von ihren Frauen verabschiedet. Es ist Zeit, aufzubrechen.«
    »Old-kar…« Katga deutete auf sich selbst. »Die Oldamenn werden reiten. Über tchavv… über die Berge. Und dann aus Südosten angreifen.« Er starrte beim Sprechen in die Glut. Das Schwarze in seinen Augen spiegelte die Flammen. »Zehn… Und zehn…« Er zeigte seine Finger. »Viele Tage. Die Oldamenn in zwei mal zehn Tagen dort.«
    Ylmer ergriff das Wort. »Die Langschiffe brauchen nicht mehr als fünf Tage bis Vandar. Aber es wäre nicht richtig, die Männer länger warten zu lassen. Die Kriegslust ist in ihnen geweckt, und bald werden sie ungeduldig werden und mehr Blut verlangen.«
    »Wir können in einem Bogen von Nordwesten heransegeln…«, fiel Visikal ihm ins Wort, denn wenn Gebrochene Lanze erst erzürnt war, konnte die Beratung viele Tage dauern. »… und so neun bis zehn Tage bis ‘Vandar brauchen. Dann schaffen wir es, Vandars Kräfte an der Küste zu binden, so dass das Landesinnere frei von Kriegern ist, wenn die Old-Myrer vorrücken. Sie werden ohne Widerstand das Land in Besitz nehmen können. Und dann greifen wir von zwei Seiten an, so dass die Vandarer gezwungen sind, ihre Kräfte aufzuteilen.«
    »Das ist ein kluger Plan«, sagte Blutskalle. »Wir können die Städte einnehmen und Gold, Getreide und Waffen rauben. Und die Sklaven, die wir mit uns nehmen, können Land auf den östlichen Hügeln bekommen.«
    »Sie werden uns dankbar sein.« Der Mann an Blutskalles Seite legte seine Hände auf die Knie und beugte sich vor. Er war Rian, der zweite Skerg von Arborg. »Und für ihre Ländereien werden sie uns Steuern zahlen.«
    »All das ist gut.« Visikal lächelte Gebrochene Lanze zu, der ihm mit einem Nicken antwortet. »In neun Nächten, von heute ab, ist Vollmond. Das ist eine günstige Zeit, um einen Krieg zu beginnen. Cernunnos wird unseren Kriegern Kraft geben.«
    »Das ist nicht Tirgas Wille.« Vare hatte seinen dicken Unterarm auf sein Knie gestützt und sah die anderen Skerge über das Feuer hinweg an. »Das ist nicht der Wunsch der Skerge von Tirga.«
    Gebrochene Lanze und Katga flüsterten miteinander. Blutskalle starrte Vare entgeistert an, und Visikal fasste sich an den Kopf.
    »Nicht…« Ylmer schielte zu dem älteren Mann hinüber, doch Vare wollte nicht schweigen.
    »Wir haben uns beraten!« Er packte Visikal am Arm. »Und sind uns einig geworden, dass niemand die Städte der Vandarer betreten sollte. Wir wollten ihnen die Flügel stutzen, nicht plündern!«
    »Vare, du musst verstehen!« Visikal sah auf Vares Faust hinab und wartete, dass dieser ihn losließ. »Wir haben hier nicht allein das Sagen. Arborg hat viel zu rächen, und Blutskalle…« Er beugte sich zu Vare und dämpfte die Stimme. »Blutskalle hat seine Geschichte.«
    »Oum?« Gebrochene Lanze fasste sich an den Bart. »Nicht töten?«
    »Plündern ist nicht ehrenhaft.« Vare sprach

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