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Bratt, Berte - Marions gluecklicher Entschluss

Bratt, Berte - Marions gluecklicher Entschluss

Titel: Bratt, Berte - Marions gluecklicher Entschluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berte Bratt
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seine Tochter und brachte sie in Sicherheit. Aber Barry ging zu Marion, und gleich danach schwammen beide Seite an Seite in die kühle, grüne Nordsee hinaus. Wieder machten die Fotoapparate klick, und wieder surrten die Kameras.
    In ihrem Strandkorb saßen Bernadette und ihr Mann, in ein leises Gespräch vertieft. Lillepus schlief auf dem Schoß ihres Vaters. Diese Familienidylle durfte ich nicht stören. Also guckte ich mich nach Vati um. Spurlos verschwunden. Und Tante Edda? Nirgends zu sehen. Marion und Barry lagen auf dem Floß. Wie hatte sie es bloß geschafft, hundert Pfund lebenden Hund da hinaufzupraktizieren? Ich kam mir plötzlich einsam vor. Ach, Pierre! Warum war er nicht hier? Was für ein unnatürlicher Zustand ist so eine Verlobung! Ich sehnte mich so herzlich nach ihm. Und er? Jetzt hatte er seine feste Anstellung, ich besaß eine schöne Aussteuer. Nur die Wohnung fehlte, sonst könnten wir heiraten.
    Ich lag auf dem Rücken im Sand, hielt die Augen geschlossen, dachte nach und überlegte, bis mir der Kopf weh tat. Auf dem Seehundsrücken wohnen? Für Pierre sehr unpraktisch. Er war in Hamburg stationiert. Klar, daß er in der Nähe von Fuhlsbüttel wohnen mußte. Sollte ich dann zwischen Hamburg und dem Seehundsrücken hin und her pendeln und nie zur Ruhe kommen?
    Denn Vati würde nie seinen Wohnsitz wechseln, nie im Leben! Er war »ein Kind der Nordsee«, wie er immer sagte, und hing an unserem Haus und an unserer Insel.
    Also hieß es: Vati verlassen. Er mußte dann zusehen, daß er eine Haushälterin bekam. Tante Birgit würde ja bestimmt in Kiel bleiben. Augenblicklich war sie allerdings auf Mallorca. Ein Glück, daß sie diese Ferien nicht bei uns verbringen wollte, jetzt, wo das Haus bis unter das Dach voll war!
    Ein Sturzregen kalter Nordsee weckte mich jäh aus meinen Grübeleien. Neben mir stand Marion und lachte, und auf der anderen Seite stand Barry und schüttelte schätzungsweise einen Hektoliter Seewasser aus seinem Pelz.
    »Oh, ihr beide, ihr seid mir ein Gespann! Barry, du Untier, ich kündige dir als Sommergast!«
    Barry wedelte begeistert und spritzte mir noch einen Liter Nordsee ins Gesicht.
    Marion kniete neben ihm und schlug ihre Arme um seinen Hals. Dann hob sie den Kopf, sah mir ins Gesicht und lachte. Marion lachte! Ein glucksendes, glückliches Lachen! In diesem Augenblick hätte ich Marion, Barry und die ganze restliche Welt umarmen können!
    »Ihr seid mir ein paar feine Kanarienvögel!« sagte ich, als Vati und Tante Edda langsam und gemächlich heranspaziert kamen. »Wir sind ganz ausgehungert. Wärt ihr jetzt nicht gekommen, hätten wir Barry gefressen!«
    »Britta, deine Ausdrücke!« fing Vati an.
    »Vati, dein Benehmen!« sagte ich. »Und deines, Tante Edda! Wo seid ihr gewesen?«
    »Ach, wir haben eben eine kleine Wanderung am Strand entlang gemacht.«
    »Klein ist gut! Nun, dann werdet ihr wohl auch Hunger haben. Kommt - Kaffee oder Kakao? Hier sind Butterbrote mit Wurst, hier sind Sardinenbrote. Nein, laß dieses Paket noch liegen, Bernadette. Da drin sind Käsebrote, die kommen zuletzt. Tante Edda, was möchtest du trinken?«
    »Kaffee, bitte.«
    Wir langten kräftig zu. Marion aß mit einem Appetit, wie ich ihn bei ihr nicht kannte. Auch Bernadette und Asbjörn hatten einen gesunden Hunger. Nach einer Weile fiel mein Blick auf Vati und Tante Edda.
    »Nanu, was ist denn mit euch? Ihr eßt ja überhaupt nichts!«
    »Nein, weißt du. äh. wir haben nämlich unterwegs ein bißchen gegessen. Wir hatten die Zeit vergessen und dann.« Vati stotterte wie ein Schuljunge.
    »Und dann duftete es so verführerisch aus dem kleinen Lokal, du weißt, neben der Andenkenbude«, half ihm Tante Edda. »Aha, so war das! Ihr habt euch mit Beefsteaks und Schlagsahne
    vollgeschlagen.«
    »Gar nicht! Mit Schaschlik!«
    »Eins sage ich euch«, erwiderte ich. »Kinder zu erziehen ist ein Pappenstiel im Vergleich mit dem Problem, Väter zu erziehen! Und Tanten erst recht!«
    Ich guckte Tante Edda an und stutzte. Eine feine Röte färbte ihre Wangen und machte sie jung - und so hübsch! Nanu! dachte ich.

13.
    Es wurde eine sehr schöne Woche. Asbjörn Grather brachte einen Hauch der großen Welt in unseren Kreis. Er hatte ein paar Filme und einen kleinen Projektor mitgebracht und zeigte uns Aufnahmen von den Alpen und vom Wallis, wo er Bernadette kennengelernt hatte. Lillepus war der eifrigste Zuschauer. Sie kommentierte die Filme mit lauter Stimme.
    »Oh, c’est grand-Mere!« rief sie

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