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Braut der Nacht

Braut der Nacht

Titel: Braut der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalayna Price
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zu verwandeln. Die Bedingungen waren perfekt, aber sie starb während der Verwandlung unter Qualen, wie ich sie noch nie gesehen habe. Diese anderen«, sie machte eine unbestimmte Geste, die mich einschloss, »sind vielleicht widerstandsfähig gegenüber der Verwandlung. Noch mehr als Menschen. Gleichgültig also, ob ihre Fähigkeiten es überstanden haben oder nicht, deine Gefährtin interessiert mich dennoch.«
    Nathanial entgegnete nichts. Das Geräusch der Reifen auf dem Asphalt und das tiefe Brummen des Motors erfüllten den Wagen. Das Auto bog um eine Kurve und beschleunigte. Dann fädelte es sich auf die Schnellstraße ein, und die Fahrt wurde ruhiger. Immer noch sprach niemand.
    Das Schweigen nagte an mir. Bei jeder Bewegung des Fahrzeugs hob sich mir der Magen, aber das Gewicht der Stille war sogar noch schlimmer als meine Angst davor, in der fahrenden Limousine zu sein.
    »Was wollen Sie?«, fragte ich, nicht in der Lage, das Schweigen noch einen Augenblick länger zu ertragen.
    Die Sammlerin betrachtete mich mit einem Blick, den die meisten Leute für lästige Fliegen übrig hatten. Das war auch alles an Aufmerksamkeit, was sie für mich übrig hatte, bevor ihr Blick wieder zu Nathanial zurückkehrte.
    Er löste seine Hand von meiner und legte mir den Arm um die Schultern. Es war eine beiläufige Geste, aber seine Finger drückten gegen meine Haut, und ich war mir nicht sicher, ob er mich zum Schweigen bringen wollte oder ob es ein Zeichen seiner Nervosität war.
    »Tatius wird über unsere Entführung höchstwahrscheinlich nicht begeistert sein.« Er ließ diese Aussage beiläufig, unwichtig klingen.
    Doch das war sie nicht.
    »Entführung?« Das Lächeln der Sammlerin wurde breiter. »Du und deine Gefährtin, ihr seid meine verehrten Gäste. Ich beabsichtige nur, euch zu zeigen, was ihr gewinnen würdet, falls ihr mein Angebot annehmen solltet. Du hast Tatius’ kleines Gebiet seit Jahrhunderten nicht verlassen, seit einer Zeit, als deine einzige Möglichkeit einer Mahlzeit aus Stämmen von Wilden bestand. Die Welt ist gewachsen und hat sich verändert, und obwohl Haven eine beeindruckende Stadt ist, ist sie schwerlich eine Kulturhauptstadt. Ich denke, du wirst die schönen Künste genießen, die meine Stadt zu bieten hat.«
    Die Sammlerin nickte Elizabeth zu, woraufhin die kleine Puppe von einem Vampir unter ihren Sitz langte. Sie zog einen großen braunen Briefumschlag hervor und reichte ihn Nathanial.
    Er öffnete ihn langsam, als wäre er argwöhnisch, was sich darin befinden könnte. Wenn man die letzten beiden Päckchen bedachte, die die Vampire bekommen hatten, konnte ich es ihm nicht verdenken. Aber ich roch kein Blut, und als er hineingriff, waren bunte Broschüren alles, was zum Vorschein kam. Ich runzelte die Stirn. Reiseführer?
    »Meine Ratsmitglieder sind allesamt Herren einer Stadt. Beachte bitte die gekennzeichneten Attraktionen.« Die Sammlerin wies auf die Broschüren. »Sicher gibt es einen Ort, an den du schon immer reisen wolltest.«
    Nathanial blätterte durch etwa ein Dutzend Druckschriften. Wie groß ist ihr Rat? Tatius hatte Angst davor gehabt, dass sie Krieg oder Groll in sein Revier brachte. Ich konnte verstehen, warum. Bei so vielen Verbündeten, die auf Abruf bereitstanden, wären die Vampire von Haven mehr als nur in der Unterzahl.
    Ich erkannte ein paar der Städtenamen, aber einer davon weckte meine Aufmerksamkeit besonders. Ein Reiseführer für das Nachtleben in Demur? Ich riss Nathanial die Broschüre aus der Hand.
    »Sie haben Verbindungen zu Demur?«, fragte ich, während ich den Reiseführer auf der Suche nach einem Stadtplan durchblätterte. Es gab vermutlich mehr als eine Stadt im Land mit dem Namen Demur, aber… Der Einzelgänger, den ich gezeichnet hatte, stammte aus Demur. Wenn ich mich vergewissern wollte, dass ich nicht noch mehr Männer versehentlich gezeichnet hatte– oder dass Tyler sie während seiner umnachteten Phase als Shifter gezeichnet hatte–, dann war Demur der Ort, an den ich gehen musste.
    Die Sammlerin ignorierte mich. Man sollte mich sehen und nicht hören können.
    Nathanial nahm mir den Reiseführer aus den Händen. »Als Gäste, stelle ich mir vor, werden uns gewisse Aufmerksamkeiten zugesichert?«
    »Selbstverständlich. Ich bin eine großzügige Gastgeberin. Man wird sich um all eure Bedürfnisse kümmern.«
    »Und unser Blut?«, fragte er.
    »Ist tabu. Solange ihr Gäste seid.«
    Nathanial nickte. »In diesem Fall würde ich Demur den

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