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Braut der Schatten

Braut der Schatten

Titel: Braut der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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Mirceo. »Die Idee ist nicht so unvernünftig, wie du glaubst. Er hat seine Braut gefunden.«
    Das war eine neue Entwicklung.
    »Ich begreife dein Zögern, Trey«, fügte Viktor hinzu. »Aber ich habe ihn mit seiner Braut zusammen gesehen. Selbst in einem Anfall von Blutgier fällt er nicht über sie her. Und er ist zurzeit unterwegs und verfolgt offenbar einen festen Plan, als ob er auf einer Mission wäre, was zumindest für ein gewisses Maß an Vernunft spricht.«
    Trehan kniff die Augen zusammen. »Und ihr möchtet herausfinden, was für eine Mission das ist.«
    »Genau. Wir haben sein Versteck in einer Stadt der Sterblichen namens York ge…«
    »Es heißt New York«, korrigierte Stelian. Er verdrehte die Augen, als hätte er das nicht zum ersten Mal erklärt. An Trehan gewandt fügte er hinzu: »Er dehnt seine Suche immer weiter aus, begibt sich an Orte, an die wir ihm nicht folgen können – nicht ohne deinen Kristall.«
    Trehan stieß ein Lachen aus. »Den ich niemals aus der Hand geben werde.«
    »Das dachten wir uns schon«, sagte Viktor. »Daher musst du uns führen.«
    Trehan musste sich nur Lothaires Gesicht vorstellen, und schon würde der Kristall ihn zum Erzfeind führen. Dann könnte er seine Cousins zum Aufenthaltsort des Vampirs translozieren.
    Trehan wandte sich an Stelian. »Du bist tatsächlich damit einverstanden?« Sein hühnenhafter Cousin verehrte Dakien und hasste Veränderungen.
    »Es ist vernünftig, diese Möglichkeit zu untersuchen, um festzustellen, ob es Lothaire tatsächlich besser geht.« Stelian nahm einen weiteren Schluck. »Wir beanspruchen nur wenig von deiner Zeit. Deine Tage sind frei.«
    Nein, das waren sie nicht wirklich. Verdammt.
Und noch immer fordert Dakien von mir, meine Pflicht zu erfüllen.
    Auch wenn seine Erinnerungen an Lothaire ihm zu denken gaben, sprach die Vorstellung, einem rechtmäßigen König wieder zu seinem Thron zu verhelfen, seinen Sinn für Ordnung an. Trehan mochte mittlerweile andere Regeln brechen, doch die Erbfolgeregelung der dakischen Krone sollte unantastbar sein.
    Ja, langsam erwärmte er sich für diese Idee.
    »Du solltest allerdings wissen, dass es möglicherweise ein Problem mit seiner Braut gibt«, sagte Viktor.
    »Gibt es das nicht immer?«, erwiderte Trehan. »Ich kann’s kaum erwarten, davon zu hören, aber zuerst muss ich mich um mein eigenes Problem kümmern …«

25
    Während der letzten Tage war Bettina extrem unmotiviert gewesen, sich mit ihrer Arbeit zu beschäftigen.
    In den ersten Nächten nach ihrem riskanten Stelldichein mit Dakiano auf der großen Tribüne war sie nach den abendlichen Kämpfen ziellos durch ihre Gemächer gewandert. Ihren Appetit hatte sie auch verloren. Endlose Stunden lang hatte sie sich um Cas im Ring geängstigt – und ihre drei Zusammentreffen mit Dakiano immer wieder in Gedanken durchgespielt.
    Doch da ihr langsam die Zeit davonlief und sie den Zorn ihrer Gönnerin fürchtete, hatte sie sich schließlich zusammengerissen und eine Weile wie eine Besessene gearbeitet, sodass sie jetzt auch tatsächlich etwas vorweisen konnte.
    Sie hatte Skizzen jedes einzelnen beweglichen Teils gezeichnet und jede Gussform individuell hergestellt, sodass sie sich bald dem eigentlichen Produktionsvorgang widmen konnte.
Also, welche Materialien soll ich verwenden?
    Sie dachte an ihre große und mächtige Gönnerin mit ihrem feuerroten Haar. Rotgold. Natürlich.
    Sie nahm eine Diamantfeile und begann die letzte Form zu glätten. Bei einem derart komplexen und schwierigen Projekt mussten die einzelnen Teile mit geradezu maschinenartiger Präzision exakt ausgearbeitet werden.
    Sie hätte um eine Verlängerung ihrer Frist bitten können, aber diese Aufgabe half ihr, sich vom Fortgang des Turniers abzulenken.
    Abend für Abend zuckte sie bei jedem Hieb zusammen, den Cas einstecken musste, und wurde von Erleichterung überwältigt, sobald er sein Duell gewonnen hatte. Ihre Angst wuchs, als Goürlav mit Leichtigkeit Runde um Runde überstand, ohne auch nur eine einzige Verletzung davonzutragen.
    Nacht für Nacht fragte sie sich, warum der Vampir nicht einmal mehr versucht hatte, mit ihr zu sprechen, seit er sie im Nebel befriedigt hatte. Er war erschienen, hatte ruhig und effizient getötet und war wieder verschwunden.
    In seinem Kampf gegen den verbliebenen Ajatar war er durch Flammen gegangen, die seine Umrisse hell erstrahlen ließen. Ohne Panik, von reiner Willenskraft getrieben, hatte er seinen Gegner besiegt und erst den

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