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Braut der Schatten

Braut der Schatten

Titel: Braut der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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her. »Suchst du dir immer unwillige Frauen für dein Bad?«
    »Du bist die Erste, und das in vielerlei Hinsicht.« Ohne Vorwarnung entriss er ihr den Lappen. »Jetzt mach ohne das Ding weiter.«
    »Warum?« War das ihre Stimme, die so atemlos klang?
    »Letzte Nacht hast du es genossen, mich zu berühren.« Er legte die langen Arme auf den Rand der Badewanne. »Ich hoffe, dass das auch diesmal der Fall sein wird.«
    »Das war dein Plan? Du meinst, du könntest mich auf diese Weise verführen?«
    »Ja.«
    Wie konnte ein einziges Wort so viel Zuversicht enthalten? Sie schluckte. Dann fuhr sie mit den Handflächen über seine Schultern und den Nacken.
    Ja, sie hatte schon immer das Auge einer Künstlerin besessen. Sie betrachtete die Welt hinsichtlich Licht und Schatten, Farbe und Kontrast. Aufgrund ihrer Arbeit achtete sie insbesondere auch auf Form und Funktion. Und jetzt konnte sie die Formen sehen, die sie zuvor nur gefühlt hatte. Sie konnte sich Zeit lassen, die geballte Kraft seines Körpers zu genießen: die erhabenen Muskeln um seine Schultern herum, seine prallen Bizepse, die starken Finger, die sich an den Badewannenrand klammerten.
    Sie konnte sich nicht entscheiden, welchen ihrer Sinne Dakiano am meisten ansprach. Fühlen oder Sehen? Von seinem Vampirduft ganz zu schweigen. Sie war nicht einmal überrascht über sich selbst, als ihre seifigen Hände immer tiefer an seinem Rücken hinabglitten und ihn erforschten.
    Draußen regnete es heftig, der Wind heulte. Drinnen war es warm, und das Feuer verbreitete ein gemütliches Licht. Ihre Lider schlossen sich erst halb, dann ganz, als sie sich völlig ihren Sinneswahrnehmungen überließ: der Textur seiner Haut unter ihren sensiblen Fingerspitzen, dem festen Fleisch seines Rückens, der Hitze, die vom Wasser, ja von seinem Körper, aufstieg.
    Bei ihrer Arbeit schliff und feilte sie so lange, einen Durchgang nach dem anderen, bis sie ihre Kreation makellos fand.
    Ich würde nichts an seinem Körper verändern. Nicht das kleinste Detail.
    Während sie sich fragte, ob sie wohl süchtig werden könnte nach dieser … dieser
Erforschung
, knetete sie seinen Nacken. Er stieß einen entspannten Atemzug aus und ließ sich in ihre Hände zurücksinken.
    Sie erhob sich auf die Knie, um besser zupacken zu können – und möglicherweise auch, um einen weiteren Blick auf ihn zu erhaschen. Aber das Wasser verbarg ihn immer noch. Das Einzige, was sie ausmachen konnte, war ein schemenhafter Umriss zwischen seinen Beinen, dieser verlockend
große
Umriss, den sie liebkost hatte. Pulsierte er etwa im Wasser?
    Wie
aufregend
. Sie würde einige Karat geben, das zu sehen.
    Zu spät merkte sie, dass ihre Hände über seine Schultern hinweg und an seinem Schlüsselbein vorbei nach vorne gewandert waren. Jetzt kümmerte sie sich also offiziell um seine Vorderseite.
    Er war inzwischen alles andere als entspannt. Vielmehr schien er ganz im Gegenteil angespannt wie eine Bärenfalle zu sein, während seine Knie auseinanderfielen.
    Doch anstelle von Furcht verspürte sie Aufregung. Ihre Hände glitten noch tiefer.
    Seine Knöchel färbten sich weiß, als er sich fester an die Seite der Wanne klammerte. Das Metall begann sich unter dem Druck zu verbiegen …

19
    Zerr sie bloß nicht ins Wasser … und zieh ja nicht ihre Hände weiter nach unten.
    Letzte Nacht hatte sich Trehan zusammengerissen – so gerade eben noch – und war dafür an diesem Abend durch ihr Verlangen belohnt worden. Heute Nacht musste er genau dasselbe tun.
    Bettina war nicht immun gegen ihn, und er war seinem Ziel, sie zu verführen, immerhin einen Schritt nähergekommen. Nun musste er seinen Instinkt noch ein weiteres Mal verleugnen und seinen Verstand benutzen, um sie für sich zu gewinnen.
Denk an den Plan!
    Wieder: leichter gesagt …
    Ausgerechnet jetzt glitten ihre zarten Hände über sein Schlüsselbein, ihre zierlichen Arme lagen leicht auf seinen Schultern.
    Ausgerechnet jetzt blies ihr Atem über sein feuchtes Ohr. Jeder Atemzug ließ seinen Schwanz gierig im Wasser zucken.
    Seine Braut lehrte ihn heute Nacht viel über sich selbst, erweckte ihn noch weiter. Er hatte nie geahnt, wie empfindsam seine Ohren waren. Oder seine Schultern. Oder sein Nacken …
    Als sie damit begonnen hatte, seine Muskeln zu kneten, war ihm klar geworden, dass sein Plan funktionierte. Sie war vollkommen in ihren Empfindungen verloren.
    Eine sinnliche kleine Zauberin. Seine Braut war
o comoara
. Ein Schatz.
    Comoara

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