Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Braut wider Willen

Braut wider Willen

Titel: Braut wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
Vom Netzwerk:
beobachtete, wie er sein smaragdgrünes Wams abstreifte und achtlos auf einen Stuhl warf. Er trug keinen Degen, nur einen kleinen Dolch am Gürtel. Er nahm den Gürtel ab und warf ihn auf den Stuhl. Seine langen, weiten Beinkleider aus demselben Samt wie das Wams waren unter dem Knie mit breiten schwarzen Bändern zusammengefasst. Sie sah zu, wie er den Bund öffnete, sich bückte, um die Bänder zu lösen, und dann die Hose über die Hüften schob und mit einer fließenden Bewegung heraustrat.
    Und nun hielt Phoebe den Atem an. Er sah zu ihr hin, als er in seinen knielangen Unterhosen dastand, in Strümpfen und weißem Seidenhemd mit weiten, spitzenbesetzten Ärmeln. Phoebes Blick hing an seiner Kehle, an seinem schlagenden Puls. Sie war sich bewusst, wie breit seine Brust unter der dünnen Seide war. Ihr Blick glitt furchtsam abwärts zu seinen Hüften, zur deutlich sichtbaren Auswölbung. Sie biss sich auf die Lippen.
    Cato bewegte sich schnell, als er die Kerzen ausblies und es im Gemach bis auf das Feuer finster wurde. Dann erst zog er sich ganz aus. Sein Körper war im Dunkeln, als er sich dem Bett näherte und die Bettdraperien so fest zuzog, dass auch nicht der kleinste Lichtstrahl in den abgeschlossenen Raum eindringen konnte.
    Die dicke Federmatratze gab unter seinem Gewicht nach. Phoebe konnte in der Dunkelheit nichts unterscheiden. Sie wünschte sich, ihn zu sehen. Sie hätte gern gewusst, wie er ohne seine Kleider aussah, doch der Paarungsvorgang schien völlige Finsternis zu erfordern.
    Nun spürte sie ihn über sich, spürte die von seinem Körper ausgehende Wärme. Sie konnte die dunkle Gestalt in der noch dunkleren Finsternis über sich knien sehen und wollte sie berühren. Zaghaft hob sie ihre Hand und legte sie auf seine Brust.
    Cato nahm die flüchtige Liebkosung gar nicht wahr. »Es ist gleich vorbei«, murmelte er. »Ich möchte dir nicht wehtun, doch lässt es sich beim ersten Mal nicht vermeiden. Rühr dich nicht und versuche, dich zu entspannen.«
    Er wollte nicht, dass sie ihn berührte. Er wollte sie nicht berühren, wenn es nicht unbedingt nötig war. Das konnte doch nicht richtig sein. Ausgeschlossen! Verwirrung und Protest regten sich in Phoebe, als er ihre Schenkel auseinanderschob.
    Der scharfe Schmerz der Penetration ließ sie aufschreien. Er beruhigte sie im Flüsterton, versprach, dass es in einer Minute vorbei sein würde. Ein- oder zweimal bewegte er sich in ihr, ehe er sich mit einem deutlichen und unverkennbaren Seufzer der Erleichterung zurückzog. Er wälzte sich von ihr, dann trat Stille ein.
    Das sollte alles sein!
Enttäuscht und schockiert lag Phoebe völlig reglos da. Das also war alles … dieses Ereignis hatte ihre Fantasie bewegt, sie hatte es gefürchtet und es herbeigesehnt. Nur hinein und heraus und dann nichts mehr! So sollte es aber nicht sein. Sie wusste es mit jeder Faser ihres Seins. Fand dieser Mann, der mit Diana sein Bett geteilt hatte, sie so wenig reizvoll, so wenig anziehend, dass es ihm unerträglich war, sich mehr als die allernotwendigste Zeit mit ihr zu befassen? Und wenn es zu einer Empfängnis gekommen war, würde er sogar das vermeiden.
    Die Woge empörter Enttäuschung ließ sie erstarren. Sie war zwar nicht Diana, doch hatte sie so viel zu geben … so viel mehr als ihre Schwester jemals gegeben hatte! Aber Cato war blind für das, was seinem Blick entzogen war.
    Cato kam sich neben der reglos daliegenden Phoebe wie ein Ungeheuer vor. Er hörte die Empörung aus ihrem Schweigen heraus. Der Vorgang hatte sie offenbar schockiert. Hatte denn niemand sie darauf vorbereitet? Er hatte das Gefühl, sie misshandelt zu haben … ihr Gewalt angetan zu haben … im Ehebett eine lächerliche Vorstellung.
    In der Dunkelheit daliegend, presste er die Lippen zusammen. Es war erledigt. Und diese für beide so abstoßende Vereinigung würde ihm einen Sohn bescheren. War dies erreicht, würde er sie in Frieden lassen.
    Sie musste eingeschlafen sein. Die Starre war von ihr gewichen, ihre Atemzüge waren ruhig und tief. Seit fast zwei Jahren hatte er sein Bett nicht mehr mit einer Frau geteilt. Diana hatte vor ihrem Tod monatelang krank darniedergelegen. Unter den gegebenen Umständen war es paradox, dass er es eigentlich angenehm empfand, so dicht neben einem warmen Körper zu liegen.
    Er schlief ein, während der Lärm des Zechgelages noch bis tief in die Nacht andauerte.
    Als Phoebe am Morgen erwachte, lag sie allein im großen Bett. Und als sie hinunterging, war

Weitere Kostenlose Bücher