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Stelle hätte einen Heidenbammel.«
»Ich fürchte nur Gott.«
»Außerdem werden sie dich kaum hier wohnen lassen.«
»Warum denn nicht? Ich hab Dokumente, die belegen, dass dies nie arabisches Land war.«
»Wird sie kolossal beeindrucken.«
»Es gehörte der UN .«
»Mann, Avi! Glaubst du ernsthaft, eine palästinensische Regierung in Gaza würde ihre jüdischen Bürger in schmucken Siedlungen wohnen lassen, während die arabischen in Lagern hausen?«
»Ich hätte kein Problem mit Arabern in Elei Sinai.«
»Nein, aber sie hätten eines mit dir. Du willst wie ein Palästinenser leben? Glückwunsch. Gerade ist was frei geworden in Dschabalija, pittoreskes Flüchtlingselend. Zieh ein, nette Nachbarn. Musst nur schauen, wie du ohne gesundheitliche Einbußen auf die andere Straßenseite gelangst.«
Farhan lächelt, seine Frau schweigt.
»Abwarten«, sagt er.
»Und wenn sie dich nicht wollen?«
»Ich bleibe bis zum Schluss hier. So oder so. Noch mal gebe ich unser Haus nicht freiwillig auf.«
»Und wir?«, fragt Phoebe später, als sie durch die laue Nacht zu ihrem Haus hinübergehen.
»Wir bleiben ganz bestimmt nicht bis zum Schluss«, knurrt Jehuda.
Wie auch?
Sie haben keine Wahl, als den Wisch der SELA zu unterschreibenund darauf zu hoffen, dass die Behörde eine akzeptable Lösung für sie findet. Mitsamt neuen Treibhäusern. Zwei würden ja schon reichen. Yael verdient jetzt eigenes Geld, auch Davids und Miriams Situation hat sich verbessert. Viel brauchen sie nicht, bloß vom Ersparten können sie nicht leben. Da ist nichts. Jahrelang haben sie die Kinder gesponsert, dann hat die Intifada ihre Reserven aufgezehrt: Das Geschäft muss schnellstmöglich wieder anlaufen, andernfalls wird die Kompensation für die Lebenshaltungskosten draufgehen, die überall in Israel um ein Vielfaches höher liegen als in Gaza.
Der Bonus verhindert, dass sie in ein Loch fallen.
Fürs Erste. Die SELA wird sie in ein Hotel der Umgebung verfrachten, für die Dauer weniger Wochen. Weiter in eine Übergangsunterkunft, Fertighaus, Wohnmobil, angemietetes Appartement, irgendwas. Geduldig ausharren, während ihr künftiges Heim fertiggestellt wird, so ist die Umsiedlung geregelt. Wer die SELA -Angebote akzeptiere, sagt Bassi, habe schnell wieder ein festes Dach über dem Kopf, über drei Jahre werde die Entschädigung ausgezahlt, im Klartext, nehmt das Geld, statt um Extrawürste zu feilschen, sonst kann es passieren, dass ihr in fünf Jahren immer noch im Wohnwagen haust.
Klingt vernünftig.
Multipliziert mit den Eigenheiten der Bürokratie bedeutet es, dass Phoebe und Jehuda die achtzig überschritten haben werden, bevor sie überhaupt irgendwo einziehen.
Das ideale Alter für den Neustart.
Aber was sollen sie machen?
In der Woche darauf schaut einer der SELA -Männer bei ihnen vorbei und dämpft schon an der Tür vertraulich die Stimme, er käme –
»– direkt aus dem Amtssitz des Ministerpräsidenten, aber hängen Sie es bitte nicht an die große Glocke. Man möchte, dass in Ihrem Fall schnell Abhilfe geschaffen wird.«
»Arik soll in seinem eigenen Arsch verschwinden«, murmelt Phoebe.
»Wie bitte?«
»Nichts.«
»Also, zurzeit ersteht die SELA in Aschkelon ein hochmodernes Appartementhaus direkt am Strand, eigens für Aussiedler aus Elei Sinai. Weit mehr als eine Übergangslösung.« Der Mann gerät regelrecht ins Schwärmen. Wenn man ihm so zuhört, könnte man glauben, sie zögen ins Empire State Building. »Alles auf höchstem Niveau, großzügige Bäder, Sonnenbalkon –«
»Was ist mit unseren Treibhäusern?«
»Treibhäuser?«
»Wir leben vom Handel mit Amaryllis. Hat der Herr Ministerpräsident vergessen, das zu erwähnen?«
»Na ja, ich habe nicht persönlich mit ihm –« Der Abgesandte blättert durch eine Kladde, die ihre Geheimnisse aber für sich behält. »Da bin ich jetzt – hm – ist ja auch ihre Privatangelegenheit, was Sie mit dem Geld machen, soweit es Ihre berufliche Zukunft –«
»Jetzt passen Sie mal auf, Sie Schlauberger –«
»Phoebe.« Jehuda legt ihr besänftigend die Hand auf den Unterarm.
»Was?«
»Er will nur helfen«, sagt er leise. »Hör ihm doch erst mal zu.«
»Ich hör ja zu.« Phoebe zwingt ein konziliantes Lächeln auf ihr Gesicht. »Ich bin überaus dankbar. Mein Gott, ein Appartementhaus in Aschkelon! Der wilde Traum!«
Der SELA -Mann lächelt zurück. Das verständnisvolle Lächeln eines Irrenarztes.
»Mir ist vollkommen klar, wie Sie sich
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