Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Breathe - Flucht nach Sequoia: Roman (German Edition)

Breathe - Flucht nach Sequoia: Roman (German Edition)

Titel: Breathe - Flucht nach Sequoia: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Crossan
Vom Netzwerk:
Terry.
    »Wie Arbeitskollegen«, sagt Song. »Ich hab gesehen, dass die Leute da paarweise zusammenarbeiten, und mich schon gewundert.«
    »So in etwa.« Terry lächelt und will sich schon aus dem Staub machen.
    Silas hält ihn zurück. »Also könnte ich der Partner von Alina werden?«
    »Na ja, wohl kaum, weil ihr Cousin und Cousine seid«, sagt Terry und trippelt von einem Bein aufs andere. »Genetisch müsst ihr schon kompatibel sein, nicht wahr?« Silas verzieht das Gesicht. Dorian und Song, die nebeneinanderstehen, ziehen die Augenbrauen hoch.Nach all diesen Untersuchungen, durch die sie uns gejagt haben, ist das auch kein großer Schock mehr. Nicht nur, dass Vanya darüber entscheiden will, wie wir den Rest unseres Lebens verbringen, sie will uns auch unsere Lebenspartner aussuchen. Ich sehne mich schon fast zurück in die Kuppel. Fast.
    »Fortpflanzung wird sehr begrüßt und die meisten Paare werden Kinder zeugen, die hier eine echte Überlebenschance haben.« Terry wedelt mit dem Arm im Zimmer herum, meint aber das Große dahinter – die Erde. »Ganz natürliche Sache, denk ich mal.«
    »Ganz natürlich?« , äfft ihn Silas zähneknirschend nach.
    »Aber wo stecken denn die ganzen Kinder?« Ich versuche, meine Stimme unter Kontrolle zu behalten, als mir das Mädchen auf dem Dachboden wieder einfällt, die Angst in ihren Augen, und der Arzt, der sie unbeteiligt und kühl ihren Wehenabstand messen ließ. Ist das mein Schicksal, wenn wir hierbleiben – die Mutterschaft?
    »Wir behalten sie in der Kinderstube und trainieren sie von Geburt an«, sagt Terry.
    »Ihr nehmt den Mädchen ihre Babys weg?« Das Entsetzen in meiner Stimme ist nicht zu überhören.
    »Ich hab nicht das leiseste Bedürfnis, mich fortzupflanzen. Und zwar jemals «, sagt Silas. Nachdem er Inger geliebt und verloren hat, überrascht mich seine Empörung nicht im Mindesten.
    »Aber bei uns leben willst du durchaus. Und genau darum geht es bei uns«, sagt Terry schlicht.
    Silas setzt sich ans Ende seines Laufbands und stützt den Kopf in die Hände. Wir kauern uns um ihn herum. Für weitere Fragen sind wir viel zu geplättet, und da Terry hier offensichtlich auch nichts zu melden hat, achtet keiner auf seinen diskreten Abgang. »Das ist eine Babyfabrik hier«, sagt Silas. »Kein Wunder, dass sie sich null für Maude und Bruce interessieren.« Er wirft einen Seitenblick auf das trainierende Paar bei uns im Zimmer. Sie triefen vor Schweiß und sind sicher viel zu erledigt zum Lauschen, aber Silas steht auf und winkt uns sicherheitshalber trotzdem rüber in die andere Ecke. »Wir müssen von hier verschwinden«, sagt er.
    »Und wo sollen wir hin?«, fragt Dorian.
    Silas funkelt ihn an. »Wen interessiert’s?«
    »Vielleicht werden wir ja mit jemand ganz Normalem gepaart«, sagt Dorian. Meint er das ernst? Hört der sich überhaupt zu, was er da von sich gibt?
    »Ja, coole Sache. Vielleicht kriegst du eine ganz scharfe Braut ab«, sagt Silas. »Sieh das Ganze doch mal aus Alinas Perspektive.« Aber genau das möchte ich nicht – ich will nicht, dass ihre Entscheidung sich an meinem Geschlecht festmacht. Es muss für uns alle das Beste sein.
    »Wir können hier nur weg, wenn sonst wirklich gar nichts mehr geht«, sagt Dorian. »Da draußen gibt’s keine Luft. Da sind wir binnen einer Woche tot.«
    »Nach dieser lächerlichen Zeremonie werden die uns zwingen, mit…« Silas tritt gegen eine Wasserflasche am Boden. Ich drücke ihn an mich, damit er aufhört zu zittern. Er stößt mich weg. »Inger ist tot und ich soll da einfachdrüber hinwegkommen und es mit irgendeinem Mädchen treiben?« Silas und Dorian stehen sich Aug’ in Aug’ gegenüber, bereit, aufeinander loszugehen. Song schiebt sie auseinander und baut sich zwischen ihnen auf.
    »Solange wir nicht wissen, was mit Quinn, Bea und Jazz ist, können wir eh nichts machen«, sage ich.
    »Dann warten wir ab«, meint Dorian.
    Silas verdreht die Augen. »Wenn wir abwarten, haben wir vielleicht keine Chance mehr, drüber zu reden. Sorry, aber welchen Aspekt dieser widerlichen Angelegenheit hast du noch nicht geschnallt?«
    Dorians Augen werden groß und er hebt die Faust, als wolle er Silas eine reinhauen, als die Tür wieder aufgeht.
    Es ist Abel. »Bleibt da«, sagt er, blickt zu mir und schüttelt Silas die Hand. »Terry hat gemeint, ihr wärt hier und würdet euch ziemlich aufregen über das, was er euch erzählt hat.«
    »Wir dachten, du wärst tot. Und sonst noch so einiges«, sagt

Weitere Kostenlose Bücher